Maigret

Den ersten seiner 75 Romane mit dem Pariser Kommissar schrieb der Belgier Georges Simenon 1931 und bereits ein Jahr später entstand ein erster Kinofilm mit Pierre Renoir als Maigret. Ihm folgten Darsteller wie Jean Gabin, Charles Laughton, “Peppome“ Gino Cervi, “Dumbledore“ Michel Gambon oder “Mr. Bean“ Rowan Atkinson. Sehr gelobt wurde eine TV-Serie mit Bruno Cremer, während Heinz Rühmann für Maigret und sein größter Fall schlechte Kritiken erhielt.

Jetzt übernahm Gérard Depardieu die Rolle und der zuvor eher durch Es(s)kapaden aufgefallene Darsteller, spielt erstaunlich zurückgenommen einen sensiblen Beobachter. Depardieus Maigret hat allerdings auch keine Probleme damit, die junge Obdachlose Betty (Jade Labeste) für seine Zwecke einzuspannen und in Lebensgefahr zu bringen.    

Clara Antoons als „die junge Tozr“

Obwohl es sich um eine Adaption von Simenons Roman Maigret und die junge Tote handelt, trägt der Film lediglich den Namen der Hauptfigur im Titel. Das hat seinen guten Grund, denn Regisseur Patrick Leconte (Der Mann der Friseuse), der das Drehbuch zusammen mit Jérôme Tonnerre schrieb, veränderte und vereinfachte den Kriminalfall, um sich ganz auf die Figur des Maigret konzentrieren zu können. Leconte erzählt davon, wie dieser ein stärkeres Interesse daran hat, herauszufinden wer die junge Tote war, als daran ihren Mörder zu finden.

Leconte zeigt einen Maigret, der schwerfällig aber zielstrebig zu seinen Ermittlungen aufbricht. Ihm schmecken seine Mahlzeiten und seine Pfeife erst wieder als er durchblickt. Dabei fließen auch Details aus Maigrets Biografie ein, wie etwa der Tod seiner Tochter. Der in düsteren Farben in Szene gesetzte Film ist eher atmosphärisch als spannend. Trotz seines gemächlichen Tempos ist das Resultat schwer faszinierend und weitere Einsätze von Depardieu als Maigret wären wünschenswert.

Die Blu-ray von Plaion Pictures enthält neben dem 88-minütigen Hauptfilm noch einen zehnminütigen Spaziergang durch Georges Simenons Heimatstadt Lüttich und den sehr interessanten 33-minütigen Bericht “Die Untersuchung von Maigret“ in dem neben Patrick Leconte auch der Sohn von Simenon zu Wort kommen. Hinzu kommen noch der deutsche und der französische Traller.  

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