Im Internet wimmelt es nur so von Listen zum Thema: „Die besten Batman-Storys aller Zeiten“. Neben den üblichen bekannten Verdächtigen taucht aber auch immer wieder ein Titel aus dem Jahr 2000 auf, der es erst jetzt geschafft hat, in deutscher Übersetzung auch hierzulande in die Regale zu kommen.
Ego ist das erste Werk von Darwyn Cooke (DC New Frontier, Before Watchmen: Minutemen, Parker) für DC und darin umspannt er den Mythos von Batman in ganzer Breite und Tiefe. In diesem zeitlosen Epos fängt Cooke auf sehr poetische, aber auch eindrucksvolle Weise das Wesen des Dunklen Ritters ein. Seinen Kampf mit inneren Dämonen stellt er sowohl in einprägsamen Worten als auch in wunderbaren Bildern dar.
Der im Jahr 2016 im Alter von nur 53 Jahren verstorbene Cooke ist ein Ausnahmekünstler. Er gewann 13 Eisners, acht Harvey Awards und fünf Joe Shuster Awards. Er arbeitete für Marvel, IDW, aber vor allem für DC Comics.
Hier in dem Buch Batman: Ego und andere Geschichten sind: Batman: Ego, Catwoman: Selina’s Big Score, Harley Quinn Holiday Special 1, Material aus Gotham Knights 23 & 33 (zwei Geschichten aus der Batman: Black And White-Reihe) und Solo 1 & 5. Geschichten voller Kraft, verrückten Mischungen aus Super-Energie und atmosphärischer Dichte, Action und stillen Momenten.
Im Vorwort zu diesem Buch verneigt sich Amanda Conner vor dem Menschen Darwyn Cooke und dessen Leistungen, während dieser im Nachwort erzählt, was ihm selbst seine Geschichten bedeuten.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren Superhelden-Comics in den USA erst einmal abgemeldet. Realistischere Geschichten, wie z. B. die EC-Comics aber auch Love-Storys, waren stärker gefragt.
Zwar behaupteten sich die bekannten DC-Superhelden Superman,Batman und Wonder Woman, doch Green Lantern oder TheFlash pausierten, bis sie schließlich Ende der 50er-Jahre in einem völlig neuen Outfit zurückkehrten. Diese DC-Serien läuteten noch vor den ersten Auftritten von Marvels Fantastic Four oder Spider-Man das sogenannte Silver Age ein.
Der Comiczeichner und Autor Darwyn Cooke (Batman: Ego,Before Watchmen: Minutemen, The Spirit, Parker) hatte 2004 die interessante Idee dieses Verschwinden und Wiederauftauchen der zahllosen Superhelden aus der zweiten Reihe mit tatsächlichen historischen Begebenheiten während des Kalten Krieges zu vermengen und daraus sein Comic-Epos DC New Frontier zu formen.
Das Vorbild ist unzweifelhaft einmal mehr Alan Moores Meilenstein Watchmen und so gibt es bei Cookes neben einigen treffenden Seitenhieben gegen die damalige (und heutige) US-Außenpolitik, sowie gegen die Hexenjagd von Senator McCarthy, auch noch zusätzlich ergänzend eingeflochtene Zeitungsartikel, die den Background der Geschichte vertiefen sollen.
2007 wurde unter der Leitung von Bruce Timm (Batman: The Animated Series) die Geschichte um den Tod von Superman zum Zeichentrickfilm Superman: Doomsday verarbeitet, der direkt für den DVD-Markt produziert wurde und lediglich in den USA erschien. Als zweiter Beitrag der sich ganz bewusst nicht nur an ein jugendliches Publikum richtenden Reihe DC Universe Animated Original Movieserschien 2008 Justice League: The New Frontier, allerdings nicht bei uns.
In enger Zusammenarbeit mit Cooke, der zuvor bereits an den Batman Beyond-Trickfilmen mitarbeitete, entstand eine zwar inhaltlich von 400 Seiten auf 75 Minuten eingedampfte, aber dennoch (auch optisch!) sehr werkgetreue Adaption des Comic-Meilensteins. Der Trickfilm beweist – stärker noch als die meisten Realverfilmungen –, dass Superhelden-Geschichten nicht nur für Kinder interessant sein können.
Extras der DVD: „Superheroes United – The Complete Justice League History“ (41:02 min), hier wird umfassend über die Geschichte der JLA berichtet; Vorschau auf „Batman: Gotham Knight“ (10:09 min); Diverse Trailer; Außerdem gibt es noch eine „2-Disc Special Edition“, die u. a. zusätzlich noch die drei thematisch passende Episoden „The Dark Heart“, „Task Force X“ und „Another Shore“ aus der Serie „Justice League Unlimited“ enthält