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John Grisham: Feinde

Bei der Lektüre musste ich immer wieder an Gangsterfilme wie Der Pate oder Es war einmal in Amerika denken, die ihre Hauptfiguren von Kindertagen an begleiten und schildern, wie sie zu Kriminellen wurden. Doch John Grisham wäre nicht John Grisham, wenn er nicht zugleich auch vom Kampf für Gerechtigkeit erzählen würde.

Hauptfiguren sind Keith und Hugh, zwei baseball-begeisterte Jugendfreunde, die kroatische Wurzeln haben. Ihre Großväter hießen mit Nachnamen Rudic und Malokovic. Sie wurden von der US-Einwanderungsbehörde in Rudy und Malco umbenannt. Die Väter agierten in unterschiedlichen Gesellschaftskreisen. Jesse Rudy studierte erfolgreich Jura und wurde ein idealistischer Staatsanwalt. Lance Malco hingegen baute sich an der Küste des Staates Mississippi ein Imperium aus Nachtclubs, Bordellen und illegalen Spielcasinos auf.

Die Söhne schlagen ähnliche Wege ein. Während Keith als Anwalt in die Fußstapfen seines Vaters tritt, gerät Hugh immer stärker auf die schiefe Bahn und die Freundschaft geht in die Brüche, Noch problematischer wird es als Jesse Rudy den sich auch auf Drogen ausdehnenden kriminellen Machenschaften von Lance Malco den Kampf ansagt…

Grisham gelang ein nahezu epischer, atmosphärisch dichter und mit markanten Typen fast schon überbevölkerter Gesellschaftsroman, dessen spannende Handlung zu forciertem Lesetempo zwingt. Es stört ein wenig, dass die sich immer vorbildlich verhaltenden Rudys etwas langweilig geraten sind. Doch ein überraschendes und nachdenklich machendes Ende, das ich nicht habe kommen sehen, bestärkt mich im Entschluss weiterhin jeden Grisham-Roman zu verschlingen.

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