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Der letzte schöne Herbsttag

Etwas völlig anderes als in seinem Überraschungserfolg Shoppen bietet Ralf Westhoff in seinem nächsten Film Der letzte schöne Herbsttag nicht wirklich. Doch das ist wohl auch ganz gut so, denn warum sollte jemand mit einem Händchen für halbwegs romantische Komödien einen Actionfilm drehen. Doch nachdem Shoppen ein Film mit einem riesigen Ensemble von paarungswütigen Münchner Speed-Datern war, hat Westhoff es diesmal einige Nummern kleiner.

Der letzte schöne Herbsttag

Anfangs scheint Der letzte schöne Herbsttag gar ein Zweipersonen-Stück zu sein. Alles dreht sich um das ungleiche Pärchen Claire (Julia Koschitz) und Leo (Felix Hellmann), die sich entweder gepflegt auf den Keks gehen oder in einer Interview-Situation über ihren Lebensabschnittsgefährten ablästern und sich Tapferkeitsmedaillen dafür verleihen wollen, dass sie es so lange in der Beziehung ausgehalten haben. Mitmenschen tauchen allenfalls unscharf (und unvollständig abgefilmt) im Hintergrund auf.

Der letzte schöne Herbsttag

Hätte Westhoff diese Zweipersonen-Struktur durchgehalten, wäre Der letzte schöne Herbsttag vielleicht ein kleines Meisterwerk geworden (die augenrollenden Darbietungen vom Rüdiger-Hoffmann-Parodisten Felix Hellmann aber wohl auch nicht unnerviger ausgefallen). Doch nach einer Weile wird es ziemlich konventionell und Claires eifersüchtige beste Freundin Ivonne sowie Leos von Beziehungsstorys genervter Kumpel Tobias spielen auch noch eine gewisse Rolle (wobei Westhoff sich bei dem Hauptdarsteller-Quartett komplett aus dem Shoppen-Ensemble bediente).

Der letzte schöne Herbsttag

Insgesamt ist Der letzte schöne Herbsttag eine lebensnahe, liebenswerte, romantische Komödie mit einer sehr guten Hauptdarstellerin, einem vielversprechenden Auftakt und einem etwas zu konventionellen Ende.

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Bei einem so genannten Speed-Dating treffen in München neun paarungs- bzw. bindungswillige Männer auf neun ähnlich motivierte Frauen. Jeder hat 5 Minuten Zeit um sein Gegenüber kennen zu lernen, danach wird ein Stühlchen weitergerückt und der nächste Smalltalk gestartet. Anschließend kreuzt jeder an, wen er gerne wieder sehen möchte und bei beidseitigem Interesse übermittelt die Agentur die Handy-Nummern.

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Derartige Veranstaltungen gibt es nicht nur im Kinofilm Hitch – Der Date Doktor sondern auch im richtigen Leben. Ralf Westhoff (Der letzte schöne Herbsttag) machte in seinem ersten Spielfilm daraus ein saftiges Stück Kino. Er zeigt kurz wie sich die Kontrahenten bzw. Interessenten fürs Speed Dating herrichten und präparieren.

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Anschließend gibt es knackige Dialoge was das Zeug hält. So stellen zwei durchaus aneinander interessierte Singles fest, dass sie unmöglich ihren potentiellen Nachkommen erzählen könnten, sie hätten sich bei einer derart peinlichen Veranstaltung kennen gelernt, da wäre es schon besser, dies wäre an der Käsetheke eines Supermarkts passiert.

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Zum Abschluss von Shopping wird dann quer durch München gedatet was das Zeug hält. Dabei gerät ausgerechnet der vorsichtigste Single, ein Katzenbesitzer der per Klemmbrett alle Frauen nach einer sorgfältig ausgearbeiteten Liste befragte, an eine an ihm äußerst interessierte Dame, die allerdings unter Katzenallergie leidet. Doch auch die Romantik hat eine Chance und daher verabreden sich zwei Speed-Dater an der Käsetheke…

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