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Manhunter – Roter Drache

In Thomas Harrisʼ zweitem Roman Roter Drache (sein erstes Buch Black Sunday wurde ebenfalls verfilmt) spielt Hannibal Lecter bereits eine kleinere Rolle. Der Thriller sogar ungleich besser gelungen als der Nachfolgeroman Das Schweigen der Lämmer, welcher bekanntlich mit einer so hervorragenden Besetzung verfilmt wurde, dass es Oscars hagelte.

Roter Drache hingegen wurde bereits 1986 – also vier Jahre vor Das Schweigen der Lämmer vom Miami Vice-Produzenten Michael Mann in einen eher unspektakulär besetzten Film verwandelt, der kein großer Erfolg wurde. Bei uns lief der Film zunächst in den Kinos unter dem Titel Blutmond und 2001 wurde er auf DVD als Manhunter – Roter Drache veröffentlicht.

William Petersen spielt dem Profiler Will Graham, der genau wie Clarice Starling (alias Jodie Foster), bei seiner Mörderjagd angewiesen ist auf die Hilfe des inhaftierten Serialkillers Hannibal Lecter, der seltsamerweise in Hannibal Lector umbenannt wurde.

Natürlich ist es unfair die Leistung von Brian Cox in dieser Rolle mit Anthony Hopkins zu vergleichen. Doch es muss festgestellt werden, dass Cox in seinen kurzen Auftritten keinen besonderen Eindruck hinterlässt. Dabei hat er danach gezeigt, dass er durchaus glaubhaft eine menschliche Bestie spielen kann: In einem TV-Film über den Nürnberger Prozess spielte er Hermann Göring.

Manhunter ist sehr viel unspektakulärer inszeniert als die emotional mitreißende Achterbahnfahrt die Jonathan Demme aus Das Schweigen der Lämmer machte. Michael Mann zeigt die Ermittlungen von Will Graham fast schon dokumentarfilmhaft und verkneift sich sogar das spektakuläre Finale des Buchs, das Brett Ratner 2002 in seiner starbesetzten Neuverfilmung mit Anthony Hopkins nach allen Blockbuster-Regeln in Szene setze. Doch auf den zweiten Blick ist Manns das oft schreckliche Geschehen ruhig beobachtender Film die bessere weil unberechenbarere Version.

Extras der Blu-ray von Studiocanal: Dokumentation “The Manhunter Look“ über den Kameramann Dante Spinotti (wahlweise mit deutschen Untertiteln, 10:02 min), Dokumentation “Inside Manhunter“ über die Entstehung des Films (wahlweise mit deutschen, Untertiteln, 17:15 min), Galerie mit 12 Plakaten, US-Kinotrailer (1:59 min)

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Face/Off – Im Körper des Feindes

Als John Woo, der Regie-Gott des Hongkong-Kinos nach Hollywood ging, um einen Film mit Jean-Claude Van Damme zu drehen, waren seine Fans ziemlich entsetzt. Dies war im Anbetracht von Hard Target, der nur verstümmelt in unsere Kinos gelangte, auch noch halbwegs angebracht. Doch dass sich das Entsetzen auch auf Face/Off übertrug, verwundert schon ein wenig.

Face/Off - Im Körper des Feindes

Der Film ist ein bis heute ungeschlagenes Meisterwerk des modernen Actionkinos und begeistert sogar Menschen, die mit diesem Genre ansonsten eher wenig anfangen können. John Travolta überzeugt als fanatischer FBI-Agent, der einen von Nicolas Cage gespielten wahnsinnigen Kriminellen jagt. Um einen Bombenanschlag zu verhindern, muss der Travolta-Charakter mittels High Tech in den Körper der Cage-Figur schlüpfen. Doch der Gangster nutzt die selbe Technik, setzt die Maske des Biedermanns auf und sperrt diesen ein…

Face/Off - Im Körper des Feindes
Diese Verwandlungen meistern die beiden Darsteller so grandios, dass die Handlung niemals im furiosen Action-Dauerfeuerwerk untergeht. Anfangs lag Face/Off jedoch nur in einer mäßigen DVD-Veröffentlichung vor, die zu allem Übel auch noch in der Mitte des Filmes umgedreht (!) werden musste. Dies ist bei der sparsam mit Extras (immerhin ein prima Trailer) ausgestatteten Special Edition zum Glück nicht mehr der Fall.

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A Good Marriage

Mit seiner Novellensammlung Frühling, Sommer, Herbst und Tod lieferte Stephen King 1982 gleich drei Vorlagen zu Spielfilmen, die in zwei Fällen (Stand by Me und Die Verurteilten) außergewöhnlich gelungen verfilmt wurden (während Bryan Singers Der Musterschüler sein Thema verfehlte und eher albern geriet). 1990 folgte die deutlich schwächere ebenfalls vierteilige Novellensammlung Vier nach Mitternacht (Four Past Midnight). Kings dritte Novellensammlung Zwischen Nacht und Dunkel von 2010 hingegen war wieder eine Wundertüte voller mittellanger Geschichten.

A Good Marriage

Eine gute Ehe ist der durchaus krönende Abschluss des Buchs. Stephen King versetzt sich in dieser Story sehr einfühlsam in Darcy Anderson, die feststellen muss, dass ihr Ehemann Bob ein düsteres Geheimnis vor ihr versteckt. Diese 120-seitige Geschichte schließt den Sammelband ab und vier Jahre später adaptierte King sie für einen Kinofilm, den Peter Askin (Company Man) in Szene setzte. Joan Allen (Face/Off, Das Bourne Ultimatum) überzeugt in der Rolle einer Frau, die nach 27 Ehejahren von ihrem Mann zwar etwas genervt ist, jedoch nicht ahnt, dass sie einen Serienkiller geheiratet hat…

A Good Marriage

Das Hauptproblem des Films dürfte sein, dass Anthony LaPaglia (Frasier) als Ehemann nur bedingt bedrohlich rüber kommt. Richtig spannend wird A Good Marriage erst zum Ende hin, wenn der großartige Stephen Lang (Avatar, Terra Nova) als zwar schon pensionierter aber immer noch sehr hartnäckiger Ermittler ins Spiel kommt. Stephen King wird seinerzeit gewusst haben, warum die Grundidee von Eine gute Ehe nicht für einen seiner langen Romane verwendete, sondern daraus eine Novelle machte. Als Kinofilm jedenfalls ist die Geschichte leider nur bedingt abendfüllend.

A Good Marriage

Die DVD von Concorde Film enthält neben dem 97-minütigen Film noch entfallene und verpatzte Szenen (16:41 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), sowie den deutschen Trailer (1:49 min) und den US-Trailer (1:47 min)

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