In den Filmen Denn zum Küssen sind sie da (1997) und Im Netz der Spinne (2001) spielte Morgan Freeman den Polizei-Psychologen Alex Cross. Die literarischen Vorlagen stammten von James Patterson. Seit 1976 hat dieser fast 150 Romane geschrieben, beziehungsweise Pattersons Name steht auf den Covern dieser meist zu Bestsellern gewordenen Bücher.
Ähnlich wie einst Alexandre Dumas der Ältere (Die drei Musketiere) verfasst James Patterson seine Bücher nicht im Alleingang, sondern beschäftigt mehrere Co-Autoren, die nach seinen Vorgaben arbeiten. Bei The President Is Missing hat Patterson einen besonders prominenten Mitarbeiter. Er verfasste den Thriller gemeinsam mit dem 42. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
Zwar schrieb Bill Clinton jene Passagen, die die Erlebnisse des fiktiven (demokratischen) US-Präsidenten Jonathan Duncan schildern in der ersten Person. Doch wer sich daher erhofft, einen Insider-Blick auf die Zustände im Weißen Haus zu bekommen, dürfte schnell enttäuscht werden. Mehr als in TV-Serie wie The West Wing erfährt der Leser hier leider nicht, eher weniger.
Das liegt hauptsächlich daran, dass im Buch von Clinton und Patterson ein terroristisches Problem nicht durch den Einsatz der hierfür vorgesehenen Staatsorgane gelöst wird, sondern dadurch, dass Präsident Duncan schon nach wenigen Seiten das Weiße Haus verlässt und zu einer Art Actionheld wird. Die Beschreibung dieser Art von Krisen-Managements hat Bill Clinton bestimmt viel Vergnügen bereitet. Doch dieser Spaß überträgt sich kaum auf den Leser, dem hier wenig mehr als ein konventionellen Thriller vorgesetzt wird.
„The President Is Missing“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken