Basierend auf Jules Vernes wohl besten Roman entstand 1956 eine Verfilmung mit David Niven. 30 Jahre später überzeugte Pierce Brosnan als weltreisender britischer Gentleman Phileas Fogg. Foggs französischer Diener Passepartout wurde von Eric Idle gespielt, dessen Monty-Python Kollege Michael Palin 1988 ebenfalls in 80 Tagen um die Welt reiste, dies allerdings wirklich im Rahmen einer BBC-Doku. 2004 wurde Phileas Fogg von Steve Coogan aus Stan & Ollie verkörpert, stand jedoch im Schatten von Jackie Chan, der Passepartout mit großem Körpereinsatz spielte.
Bei soviel Versionen stellt sich die Frage, ob eine Neuverfilmung dem 1873 erschienen Roman noch neue Aspekte abtrotzen kann. Doch einer TV-Serie, die als deutsch-französisch-italienische Co-Produktion hauptsächlich in Südafrika entstanden ist, gelingt genau dies. David Tennant, der 10. Doctor Who, ist als Phileas Fogg anfangs gewöhnungsbedürftig, denn er tritt seine Weltreise sehr unsicher und zögerlich an. Doch im Laufe der acht Episoden werden die Gründe für Foggs Selbstzweifel sehr plausibel erklärt.
Die Geschichte spielt zwar weiterhin am Ende des vorletzten Jahrhunderts, doch Foggs Reisebegleiter wirken alles andere als gestrig. Passepartout (Ibrahim Koma) ist zwar weiterhin Franzose, diesmal allerdings People of Colour. Anstelle des Detektivs Fix und der Prinzessin Aouda, die Fogg bei Verne in Indien davor rettet, als Witwe verbrannt zu werden, ist Abigail Fix (Leonie Benesch) von Anfang an bei der Umrundung der Erde dabei. Die junge Dame ist Journalistin, fühlt sich zu Passepartout hingezogen und analysiert in einem ihrer Artikel – sehr zum Ärger von Fogg – äußerst treffend dessen Innenleben.
Durch dieses interessant zusammengesetzte Personal können in die spannende Geschichte Themen wie Rassismus, Gleichberechtigung und Kolonialismus eingearbeitet werden. Für die liebevoll ausgestattete Serie spricht auch die interessante Struktur, die ermöglich aus jede der acht Episoden einen kleinen in sich abgeschlossenen Spielfilm – mal Romanze, mal Krimi, mal Western – zu machen.
Es überrascht ein wenig, dass eine zweite Staffel von In 80 Tagen um die Welt bereits beschlossene Sache ist, obwohl die Romanvorlage komplett verfilmt wurde. Doch am Ende der letzten Episode zeigt sich Fogg fasziniert von Zeitungsberichten über ein gewaltiges Ungeheuer, das die Weltmeere unsicher macht. Der Weltreisende steht kurz davor zu einer zweiten Expedition aufzubrechen, die ihn 20.000 Meilen unter die Meere führen könnte…
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