Anton Witkowski sieht nur einen Ausweg um dem “Vogelsiedlung“ genannten Beton-Ghetto am Rande von Paris herauszukommen. Er versucht als Boxer Karriere zu machen und erringt dank seiner Wut im Bauch etliche (meist sehr frühzeitige) KO-Siege. Doch das Glück ist trotz eines Kampfes um die Weltmeisterschaft, den Anton in die Vogelsiedlung holt, nicht auf seiner Seite.
Anton wird von seinem Vater völlig ignoriert und von einer Frau ganz böse betrogen. Zugleich verprellt er seinen besten Freund und landet schließlich sogar wegen angeblichen Mordes vor Gericht. Doch als Anton zu Unrecht zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt wird, steht plötzlich die Öffentlichkeit auf seiner Seite. Es kommt zu Protesten und in Paris brennen die Autos…
Wie schon zuvor Der Champion so spielt auch der zweiteilige Comic Wut im Bauch von Hervé Barulea alias Baru (Die Sputnik-Jahre, Autoroute Du Soleil) wieder im Boxer-Milieu. Doch erzählt wird nicht nur die schon oft gehörte “Ein Mann boxt sich nach oben“-Geschichte, sondern Baru liefert ein äußerst vielfältiges Werk ab und verarbeitet im Epilog auch noch die Unruhen, die im Herbst 2005 in Paris ausbrachen.
Entstanden ist ein bildgewaltiges Epos, dessen fast fotorealistischen (und manchmal auch teilweise aus Fotos bestehenden) Panels immer wieder gebrochen werden, von Barus Fertigkeit Typen und Charaktere mit nur wenigen Strichen äußerst lebensnah auf den Punkt zu bringen. Wut im Bauch ist keine leichte Kost, doch ganz gewiss eins der besten Werke von Baru.
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