Egal ob die Filme gefallen oder nicht, Tim Burton hat Batman und Batmans Rückkehr auf eine sehr eigenwillige Art und Weise stilisiert. Um so enttäuschender waren die beiden folgenden Spielfilme, bei denen Burton nur noch als Produzent fungierte.
Elternvertreter (und potentielle Werbelizenznehmer wie Fatfood-Ketten oder Spielzeughersteller) hatten den verstörenden Charakter von Batman Rückkehr moniert und daher (und weil die Einspielergebnisse um ein Drittel schwächer als bei Batman waren) plante Warner einen freundlicheren Film mit dem Einsatz vom Zielgruppen erweiternden Boy-Wonder Robin.
Als Regisseur wurde das Allround-Talent Joel Schumacher verpflichtet, von dem so komplett unterschiedliche Filme wie Falling Down, Seitensprünge oder Nicht auflegen stammen. Schumacher war zuvor als Schaufenster-Dekorateur und später als Kostüm-Designer tätig. Daher war ihm eine hübsche, gefällige Ausstattung am Wichtigsten und es gab 1995 bei Batman Forever einige Änderungen am Konzept.
Am Erfreulichsten: Val Kilmer ersetzte Michael Keaton und macht durch seine gradlinige Darstellung sowohl Batman als auch Bruce Wayne zur Identifikationsfigur. Am Überraschensten: Der ansonsten eher blasse Chris O’Donnell tritt als Robin in Erscheinung und nervt kein bisschen. Am Unerfreulichsten: Tommy Lee Jones kämpft als Two-Face im Grimassenschneide-Wettbewerb gegen Riddler Jim Carrey und verliert nur ganz knapp. Gegenüber diesen beiden Nervbolzen agierten selbst Jack Nicholson und Danny DeVito bei Burton dezent agiert.
Schumacher schafft es den Action-Szenen mehr Leben zu verleihen als Burton. Besonders hübsch ist Robins Prügelei mit einer neonfarbenen Straßengang und sein angenehmes Zusammenspiel mit dem großartigen Michael Gough, dessen Part als Butler Alfred diesmal deutlich ausgebaut wurde und der (neben Pat Hingle als Kommissar Gordon) als einziger Darsteller in allen vier Batman-Filmen dabei war. Doch trotz einiger durchaus vorhandener Glanzlichter (und einem etwas besseren Einspielergebnis als bei Batman Rückkehr) wurden Burtons alptraumhaftes Gotham City, das diesmal kitschig bunt glitzert, und Danny Elfmans wuchtiger Soundtrack schmerzlich vermisst.
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