Er dreht und dreht und dreht. Clint Eastwoods Der fremde Sohn mit Angelina Jolie lief 2008 noch in den Kinos und dichtauf folgte schon Gran Torino. Hier setzte der 78-jährige Allrounder wieder einmal sich selbst in Szene (aber auch ein interessantes Ensemble von Frischlingen). Eastwood gelang ein bewegendes Sozial-Drama, an dem aber auch die Fans von Dirty Harry ihre helle Freude haben dürften.
Zurückgezogen lebend mit Hund und blitzblanken Auto (Modell “Gran Torino“) droht der Rentner und Koreakriegs-Veteran Walt Kowalski nach dem Tod seiner Frau zu vereinsamen. Doch der sofort einsetzende Hass auf eine asiatische Großfamilie, die ins Nebenhaus zieht, gibt ihm einige Adrenalinstöße. Nach und nach muss Walt jedoch feststellen, dass der familiäre Zusammenhalt seiner Nachbarn bestens funktioniert, während er selbst kaum noch Kontakt zu seinen Kindern hat.
Der Rentner beobachtet wie der schüchterne Junge Thao immer wieder von einer asiatischen Gang bedroht wird, der er nicht beitreten möchte. Walt besorgt Thao einen Job und steht ihm und seiner Schwester in bedrohlichen Situationen bei. Dies führt jedoch dazu, dass die Situation schließlich ganz böse eskaliert…
Selten hat ein so gemächlich erzählter Film derart gefesselt. Es kommt absolut glaubhaft rüber, wenn der erzkonservative Walt Kowalski nach und nach (und gelegentlich auch unter Alkoholeinfluss) seine Vorurteile beiseite legt. Statt weiter herumzugrummeln beginnt er damit sich zu interessieren und einzumischen.
Eastwood ist brillant als starrköpfiger Einzelgänger und den bedrohlichen Waffenfreak kann er ohnehin im Schlaf spielen. Der Ausgang der Geschichte mag pathetisch überhöht sein, ist aber unkonventioneller als erwartet. Eastwood gelang ein fast perfekter Film, nur dass er auch noch im Abspann singt, wäre nicht unbedingt nötig gewesen…
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