Der zweite Beitrag zu War Storiesvon Garth Ennis (Preacher, The Boys) ist ein Highlight der Serie. Erzählt wird von einer irischen Einheit, die 1943 von Reggio di Calabria in Richtung Norden aufbrach und immer wieder von Einheiten der Wehrmacht angegriffen wurde.
Die Männer kämpften auf verloren Posten, denn als 1944 am D-Day alliierte Truppen in der Normandie landeten, bekamen diese nicht nur die volle Aufmerksamkeit der Presse und Öffentlichkeit, sondern auch ein Großteil des Nachschubs landete jetzt in Frankreich.
Für die angeblich im sonnigen Italien faulenzenden D-Day-Drückeberger, von denen über 100.000 verwundet oder getötet wurden, blieb nur noch Spott übrig, dem diese durch Sarkasmus begegneten. Aus Trotz sangen die Männer nach der Melodie von Lili Marleen die Ballade der D-Day Dogers und beschrieben ihre ach so tolle Zeit mit Freibier, Vino und Mädels in Neapel, Florenz oder Rimini.
Ennis lässt seinen Comic mit dem satirischen Liedtext enden und John Higgins – vor allem bekannt als Kolorist des Comic-Meilensteins Watchmen – zeichnet dazu ganzseitige Bilder von gefallenen alliierten Soldaten. Doch auch die zuvor erzählte Story vom unerfahrenen britischen Second Lieutnant Ross, der sich – nachdem er seinen Dienst in Italien angetreten hat – über den kernigen irischen Sergenat Major Dunn, aber vor allem über seinen Vorgesetzten Captain Lovatt wundert.
Letzterer verbringt als “ganz beträchtlich enttäuschter Katholik“ einen Großteil seiner Zeit in einer Dorfkirche und schießt betrunken auf den hölzernen Jesus am Kreuz. Solche Geschichten schreibt nur das Leben (oder Garth Ennis)!
Trotz all seiner nicht eben langweiligen Abenteuer muss Prinz Eisenherzimmer wieder an jene grauen Augen von Aleta denken. Obwohl er die Königin der Nebelinsel aufgrund einiger tragischer Missverständnisse für eine grausame Herrscherin hält, bricht er zu ihr auf, um sich endlich von diesen seltsamen Gefühlen zu befreien, die er als auf ihm lastenden Fluch empfindet…
Der vierte Band der Gesamtausgabe von Bocola zeigt Hal Foster auf der Höhe seiner Kunst, was sich in einer ebenso spannenden wie abwechslungsreichen Erzählweise, sowie in spektakulären Zeichnungen niederschlägt, die dank der digital restaurierten Farbgebung so gut wie in keiner anderen bisherigen Veröffentlichung zur Geltung kommen. In seinem Vorwort geht Wolfgang J. Fuchs, von dem auch die Übersetzung dieser Ausgabe stammt, wieder auf einige Besonderheiten der in den Jahren 1943 und 44 erschienen Prinz Eisenherz-Seiten ein.
So heißt es für den jungen Prinzen ziemlich plötzlich endgültig Abschied nehmen von seinem getreuen Knappen Beric, der ihm zuvor einige Male das Leben gerettet hat. Formal ist bemerkenswert, dass die zuvor auf jeder Seite platzierte Kopfleiste mit dem Serientitel Prince Valiant wegfiel und Foster fortan noch mehr Raum für seine opulenten Bilder hatte, die allerdings jetzt auch in anderen zumeist kleineren Formaten abgedruckt werden konnten.
In diesem Zusammenhang bemerkenswert ist die Entdeckung einiger Eisenherz-Originalseiten von Hal Foster aus dem Jahre 1943, die noch mit dem Kopfbalken versehen waren, doch in den Zeitungen in anderer Form zum Abdruck kamen. Bocola-Herausgeber Achim Dressler war zuvor bereits aufgefallen, dass das Erscheinungsbild einiger Seiten “ziemlich unharmonisch, fast schon hölzern wirkt“.
Dies liegt daran, dass im oberen Seitenbereich “auf recht unbeholfene Art das Layout nachträglich verändert“ und “zahlreiche Panels einfach verlängert“ wurden. Daher hat Bocola in der dritten Auflage von Band 4 der Gesamtausgabe sechs Seiten (332 bis 337) “so restauriert, wie Hal Foster sie ursprünglich gezeichnet hat.“ Überhaupt ist es bemerkenswert, dass Bocola oftmals im Falle von Neuauflagen, das Erscheinungsbild oftmals optimiert hat!
Eine zweite zum Glück nicht dauerhafte Änderung gab es bei Prinz Eisenherz ab Seite 376. Hal Foster wurde in den Zeitungen nur noch eine Zweidrittel-Seite für seine Serie eingeräumt. Um dennoch weiterhin eine komplette Seite zu füllen, erzählte er in der “new exciting“ Zweitserie The Medieval Castle die Abenteuer zweier Ritterknaben. Bis Ende 1945 ging diese Serie innerhalb der Serie sehr detailliert auf den mittelalterlichen Alltag ein und ist eine hübsche Ergänzung zum Eisenherz-Universum.
Die besten Hollywood-Filme der 40er- und 50er-Jahre drehten ein Brite und ein Österreicher. Während Alfred Hitchcocks Suspense-Thriller nicht mit Humor geizten, waren die Komödien von Billy Wilder meist ganz schön spannend. Hitchcock war zweifelsohne der virtuosere (weil erfahrenere) Filmemacher, doch Billy Wilders Werk besticht dadurch, dass ihm oft etwas mehr gelang als pures Entertainment.
Ein Musterbeispiel dafür ist die bittersüße Komödie Das Appartment mit Jack Lemmon und Shirley MacLaine, die – scheinbar ganz nebenbei – eine immer noch gültige Abrechnung mit menschenverachtenden Zuständen in großen Firmen ist. Auch Wilders zweiter Hollywood-Film Five Graves to Cairo hatte 1943 ein Anliegen, das der Regisseur durch eine spannende Geschichte und humorvoll-geistreiche Dialoge an den Zuschauer brachte.
Der Film erzählt die Beinahe-Love-Story zwischen einem britischen Soldaten (Franchot Tone) und einer jungen Französin (Anne Baxter) vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs in Afrika. Es geht auch darum, heraus zu finden, wo das deutsche Afrikakorps Vorräte und Waffen gebunkert hat. Das größte Plus des Films ist aber ganz sicher der große Stummfilm-Star Erich von Stroheim, mit dem Wilder später bei Sunset Boulevard noch einmal zusammenarbeiten sollte.
Von Stroheim trägt zwar Operettenkostüme, die an die Fantasie-Uniformen von Hermann Göring erinnern (sollen), gibt jedoch zugleich eine Gala-Vorstellung als teuflisch schlauer und sehr eloquenter Feldmarschall Erwin Rommel. Unaufdringlich informiert Wilders gemeinsam mit Charles Brackett verfasstes Drehbuch darüber, dass das Deutsche Militär den Krieg lange vorbereitet und bestens präperiert angetreten hat. Scheinbar ganz nebenbei ist auch von Konzentrationslagern zu hören.
Anders als in manchen plumpen US-Propaganda-Streifen stellt Wilder, der von 1927 bis 1933 in Berlin lebte, die deutschen Soldaten als effizient, intelligent und dadurch als sehr gefährlich dar. Dies war zu einer Zeit, als mancher US-Bürger daran zweifelte, ob es richtig ist sich am Zweiten Weltkrieg zu beteiligen, eine Entscheidungshilfe. Ein Propagandist des “American Way of Life“ war Billy Wilder keineswegs, denn fünf Jahre später machte er sich in Eine auswärtige Affäre ebenso wirklichkeitsnah wie pointiert über korrupte US-Truppen im besetzten Nachkriegs-Deutschland lustig.
Die Blu-ray von Koch Media enthält neben dem 97-minütigen Hauptfilm noch eine schön zusammengestellte Bildergalerie (3:26 min) und den US-Trailer (2:17 min)