Das Wirtshaus im Spessart

Basierend auf einer Geschichte des Märchenonkels Wilhelm Hauff gelang Kurt Hoffmann (Drei Männer im Schnee, Wir Wunderkinder, Das schöne Abenteuer) 1958 mit Das Wirtshaus im Spessart ein großer Kinoerfolg. Dies lag zum einen am nicht unbeträchtlichen Charme von Lieselotte Pulver, mit der Hoffmann drei Jahre zuvor bereits die großartige bittersüße Liebekomödie Ich denke oft an Piroschka gedreht hatte.

Unvergesslich blieben aber auch die beiden Kabarettisten Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller die als sangesfreudige Räuber Franz Grothes Gassenhauer “Ach, das könnte schön sein!“ schmettern, aber auch allerlei Spitzen gegen die Zustände im Wirtschaftswunderland BRD abfeuern.

Die Geschichte von der als Mann verkleidet unter die Räuber geratenen Comtesse Franziska wird von Hoffmann flott und spaßig in Szene gesetzt. Bemerkenswert ist auch die liebevolle und farbenfrohe Ausstattung, die in manchem durchaus gruseligen Moment an die britischen Horrorfilme aus dem Hause Hammer denken lassen.


Bereits zwei Jahre später folgte mit Das Spukschloss im Spessart eine Fortsetzung, die anfangs auch in einer vergangenen Zeit irgendwo inmitten der deutschen Romantik spielt, doch ziemlich rasch in die damalige Gegenwart wechselt und sich ungeniert über die damaligen Verhältnisse lustig.


Kurt Hoffmann erzählt diesmal von einer im bereits bekannten Wirtshaus im Spessart eingemauerten Räuberbande, die einige hundert Jahre später als Gespenster dabei hilft, dass eine verschuldete Nachfahrin von Comtesse Franziska (natürlich wieder Liselotte Pulver) ihr Schloss behalten darf.


Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller sind zwar nicht mehr dabei, doch Georg Thomalla, Curt Bois, Hans Richter und Paul Esser geben sich als Reserveganoven reichlich Mühe und haben mit Hanne Wieder eine reizvolle Räuberbraut dabei. Der legendäre Komponist Friedrich Hollaender (Der blaue Engel) garnierte den Film mit einigen schmissigen Songs und Lilo Pulver tanzt zu einem arabischen Klamauksong ähnlich entfesselt wie kurze Zeit später in Billy Wilders Eins, Zwei, Drei.


Zwar sind manche Gags eher im albernen Bereich angesiedelt, doch einige böse Spitzen auf die längst noch nicht wirklich entnazifizierte Bundesrepublik sind recht gelungen. So lauert im Gerichtssaal hinter dem Richter mit Burschenschaftsschmiss unter dem dünnen Wandputz immer noch das Hakenkreuz.


Über die 1967 entstandene Fortsetzung „Herrliche Zeiten im Spessart“ gibt es leider nichts Positives zu vermelden. Alle drei Filme sind bei Filmjuwelen in einer schönen Box auf DVD und Blu-ray erschienen. Der Edition liegt ein 40-seitiges Booklet bei und es gibt als Bonus noch einen auf Super 8 gedrehten Drehbericht von Joe Hembus (14:33 min), sowie die kurzen Filmchen „Rudolf Vogel – Ein Liebling des Publikums“ (0:45 min), ein Drehbericht zu „Herrliche Zeiten im Spessart“ (2:34 min) „Ein Wiedersehen mit Liselotte Pulver“ (1:10 min), ein Drehbericht zu „Herrliche Zeiten im Spessart“ (2:34 min) und die zugehörigen Trailer.

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