Zwar hat Reinhard Pietsch in seiner Jugend „die üblichen Comics“ gelesen, doch erst als er Zahra’s Paradise für den Knesebeck Verlag übersetzte, wurde ihm klar was für erzählerische Möglichkeiten das Medium Comic zu bieten hat. Dadurch kam er auf die Idee Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus zu adaptieren und als Comic umsetzten zu lassen.
Karl Kraus schrieb sein Mammutwerk von 1915 bis 1922. Das aus 220 lose zusammenhängenden Szenen bestehende „nicht aufführbare Theaterstück“ entstand direkt unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs und ist eine Chronik des damals (und leider auch noch heute herrschenden) Wahnsinns. Direkte Eindrücke von den Kämpfen sucht der Leser vergebens. Kraus ist eher an den Hinterzimmern der Macht – aber auch an den Meinungen der Besserwisser an der Heimatfront – interessiert, denn „die Bomben fallen immer anderswo – das Leben geht scheinbar weiter wie gewohnt“.
Mit dem äußerst agilen David Boller (Die Legende von Wilhelm Tell, AÏR – Der Aufstand ) fand Pietsch einen mehr als geeigneten Zeichner, der sowohl bereit war in der Historie zu recherchieren als auch darum zu kämpfen, dass der Comic nicht zu wortlastig wurde. In jenem schönen klaren Schwarzweiß-Stil, der schon seinen biographischen Comic Ewiger Himmel zu einem großen Lesevergnügen machte, brachte David Boller Die letzten Tage der Menschheit zu Papier. Die beim Münchner Utz Verlag erschienene Ausgabe verfügt darüber hinaus noch über ein umfangreiches Glossar und sei allen Freunden anspruchsvoller Comic-Literatur ans Herz gelegt.
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