Das ehemalige Greenhorn Harvey Drinkwater verschlägt es im zweiten Band von Texas Cowboys wieder nach Fort Worth, Texas. Erneut will der Reporter aus Boston den großstädtischen Lesern wilde Geschichten aus dem Westen liefern und wird einmal mehr fündig. Gemeinsam mit seinem rauhbeinigen Kumpel Ivy Forest erlebt er Geschichten, die Stoff genug für zehn Western-Filme gewesen wären. Unter anderem ist in immer abstruser werdenden Varianten zu erfahren, wie der Kriegs-Veteran Thomas Woodham angeblich seinen Arm verloren hat.
Lewis Trondheim (A.L.I.E.E.N., Donjon), der Mann mit dem unglaublichen Output von schnell hingekritzelten Comics, und der eher akribisch im Bereich des realistischen Abenteuer-Comics arbeitende Matthieu Bonhomme (Der Marquis von Anaon) scheinen nicht so recht zusammen zu passen. Doch vor Texas Cowboys arbeitete das Duo bereits bei der ebenfalls bei Salleck im “Graphic-Novel-Format“ erschienenen Comicgeschichte Omni-Visibilis zusammen.
Texas Cowboys 2 erzählt wieder nicht nur eine durchgehende Story, sondern die einzelnen Kapitel – ja oft sogar die einzelnen Seiten – sind abgefahrene Kurzgeschichten am Rande des Surrealen. Zu Papier gebracht hat Bonhomme diese in einem unglaublich lässigen Zeichenstil, der fast ein wenig so wirkt als wenn Moebius und nicht Jean Giraud den Leutnant Blueberry gezeichnet hätte. Dies brachte ihm den Auftrag den Hommage-Band Der Mann, der Lucky Luke erschoss zu zeichnen und zu schreiben.
Abgerundet wird dieser schöne Comic noch durch die als Titelbilder des fiktiven Magazins Texas Cowboys – The Best Wild West Stories Published gestalteten Einleitungen zu den einzelnen Kapitel, sowie durch einem Anhang, der erzählt wie das weitere Leben der einzelnen Figuren verlief. So will die Legende wissen, dass Thomas Woodham ein einziges Mal doch tatsächlich die Wahrheit darüber erzählte, wie er seinen Arm verloren hat.
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