Der erste Karl May-Western Der Schatz im Silbersee entwickelte sich zu einem gewaltigen Kassenknüller und begründete die erfolgreiche Winnetou-Filmserie. Dies wurmte den Produzenten Arthur Brauner ein wenig, denn eigentlich war Horst Wendland, der Produzent dieser Filme, ja ein ehemaliger Lehrling und Mitarbeiter von ihm. Daher beschloß Brauner sich an den Erfolg dieser Reihe zu hängen, genau wie er es zuvor schon bei Wendlands Edgar Wallace-Filmen mit Der Fluch der gelben Schlange getan hatte.
Brauner sicherte sich den Titel Old Shatterhand, konnte Lex Barker für die Titelrolle verpflichten und steckte schon wenige Tage nach dem Start von Der Schatz im Silbersee mitten in den Vorbereitungen für einen eigenen Karl-May-Western. Nachdem Wendland den Film nicht mehr bremsen konnte ließ er zur Schadensbegrenzung zu, dass weitere Darsteller und die Kostüme seiner Erfolgsserie übernommen werden durften. Brauner wiederum konzentrierte sich anschließend daraufhin Karl May-Abenteuer wie Der Schut, die nicht im Wilden Westen spielen zu verfilmen, doch 1968 war er es, der die Reihe mit Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten beendete.
Old Shatterhand kam 1964 als dritter Karl May-Western in die Kinos und war ein voller Erfolg. Mit Produktionskosten von 5 Millionen Mark handelte es sich um den mit Abstand aufwendigsten Film der Reihe. Zwar vermissten viele May-Fans Motive aus den Romanen ihres Lieblingsautors, doch gerade die Tatsache, dass der Film einen „realistischeren“ Look als die anderen Winnetou-Filme hat und es deutlich härter zur Sache geht, sprechen für den Film. Auch der gelungene Soundtrack von Riz Ortolani hebt sich deutlich von Martin Böttchers romantischer Musik ab und liefert den passenden Hintergrund für eine Tanzszene bei der Rast eines Wagen-Trecks, die mehr als deutlich an die Western von John Ford erinnert.
Mittlerweile liegt Old Shatterhand gemeinsam mit Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten in einer Shatterhand-Box auch auf Blu-ray vor. Hierfür wurde auf den Dolby 5.1 Remix, die deutschen Untertitel und so manches Extra wie die Trailer zu Old Shatterhand verzichtet. Doch die gute Bildqualität – Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten wurde zuvor auf DVD nicht in voller Breite und auch nicht anamorph präsentiert – sowie die interessante neue Doku sprechen für diese Neuauflage.
Extras der Shatterhand-Blu-ray-Box: Ein neu produziertes interessantes Making Of (17:41 min); Wochenschaubericht über Daliah Lavi (2:24 min); Trailer zu „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“ (4:05 min) in sehr mäßiger Bildqualität
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