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Blacksad 6: Wenn alles fällt – Teil 1

Der Carlsen Verlag vermeldet: “Sechs Jahre sind vergangen, seit John Blacksad das letzte Mal ermittelt hat.“ Das mag durchaus stimmen, doch mehr als sieben Jahre vergingen  seit der Veröffentlichung von Amarillo, dem letzte Comic mit dem als Privatdetektiv tätigen schwarzen Kater, der zum grünlichen Anzug meist eine locker geschnürte Krawatte trägt.

Blacksad 6: Wenn alles fällt – Teil 1

Schon der erste Blick ins neue Album zeigt, dass die hier gebotene Qualität nicht im Jahrestakt entstehen kann. Die direkt kolorierten Zeichnungen von Junjo Guarnido (Der große Indienschwindel) sind detailverliebt und vermitteln glaubhaft die Atmosphäre einer irgendwo in der Mitte des letzten Jahrhunderts angesiedelten Version von New York, die von stilvoll bekleideten Nilpferden, Flamingos, Krokodilen, Gorillas, Ziegen oder Möwen bevölkert ist.

Blacksad 6: Wenn alles fällt – Teil 1

Doch nicht nur die immer wieder aus regelrechten Wimmelbildern bestehenden Panels sprechen für den Comic, sondern auch die in dieser Ausnahme-Serie erzählten Geschichten können überzeugen. Genau wie sein spanischer Landmann Guanido ist auch Juan Diaz Canales, der neben Blacksad auch die neuen Abenteuer von Hugo Pratts Corto Maltese schreibt, ein sehr guter Zeichner.

Blacksad 6: Wenn alles fällt – Teil 1

Canales weiß genau, wozu sein Kumpel Guarnido in der Lage ist. Der auf sechs Seiten opulent in Szene gesetzte Prolog zeigt eine im fabelhaften Gegenstück zum Central Park stattfindende Open-Air-Aufführung von Shakespeares Der Sturm und stellt die Hauptfiguren vor.

Blacksad 6: Wenn alles fällt – Teil 1

Im Publikum sitzten John Blacksad und sein Kumpel Weekly. Der kleine Wiesel träumt nicht nur von einer Karriere als ernsthafter Journalist, sondern himmelt auch eine der Darstellerinnen an. Blacksad ermuntert Weekly dazu, die katzenhafte Schauspielerin Rachel anzusprechen. Dabei stellt der Klatschreporter fest, dass diese ebenfalls journalistische Ambitionen hat.

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Die sich interessant entwickelnde Beziehung zwischen Weekly und Rachel ist eine der zahlreichen Episoden, die Canales zu einem großartigen Ganzen verknüpft. Dabei erzählt er auch davon, wie mächtige Großstadt-Bewohner ohne Rücksicht auf ihre Mitbürger mit aller Gewalt versuchen, ihre egoistischen Interessen durchzusetzen.

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Der einzige Nachteil dieses Comics ist, dass es Canales nicht gelingt, seine Geschichte auf 56 Seiten zu Ende zu erzählen. Immerhin gibt es eine gute Schlusspointe, die Blacksad-Fans erfreuen dürfte.

Blacksad 6: Wenn alles fällt – Teil 1

Wenn es nicht wieder sieben Jahre dauert bis die sicherlich großartige Fortsetzung erscheint, dann ist (sofern das Ende gut ist) alles gut!

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Blacksad 5: Amarillo

Im Umfeld der unglaublich produktiven frankobelgischen Comiclandschaft sind fünf Blacksad-Alben in dreizehn Jahren kein gewaltiger Output. Dennoch wurde die Serie der beiden Spanier Juan Diaz Canales (Corto Maltese) und Juanjo Guarnido (Der große Indienschwindel) zu einem der größten Erfolge in Frankreich. Die Comicfans sehnen sich nach weiteren Bänden dieses im wahrsten Sinne des Wortes fabelhaften Comics. Bei uns läuft die Reihe ebenfalls recht gut, was sich schon dadurch bemerkbar macht, dass bei Carlsen im Gegensatz zu anderen Serien-Importen alle Blacksad-Alben (aber nicht er sehr schöne Hinter den Kulissen-Band) immer noch lieferbar sind.

Blacksad 5: Amarillo

Der hartgesottene Detektiv John Blacksad ist ein schwarzer Kater, der meist einen grünlichen Anzug und eine locker geschnürte gestreifte Krawatte trägt. Sein bester Kumpel ist der kleine Wiesel Weekly und eine wichtige Rolle spielt der bei der Polizei arbeitende deutsche Schäferhund Smirnov. Auch die restliche Belegschaft entstammt dem Tierreich. Da gibt es Nilpferde, Flamingos, Krokodile, Gorillas, Ziegen oder Eisbären, die alle im Stile der 40er-Jahre gekleidet sind.

Blacksad 5: Amarillo

Die Proportionen zwischen den Figuren entsprechen zwar nicht immer den Vorgaben von Mutter Natur, im neusten Band sitzt etwa die Katze Blacksad im Auto neben einer Hyäne und einem Papagei, die alle nahezu die gleiche Körpergröße haben. Doch Juanjo Guarnido, der beim Disney-Trickfilm Tarzan mitarbeitete, gelang ein glaubhaftes Universum, in dem tierische Figuren Abenteuer erleben, die an die Romane von Chandler und Hammett aber auch an Hollywoods “Schwarze Serie“ erinnern.

Blacksad 5: Amarillo

Guarnidos direkt kolorierte detailverliebte Zeichnungen lassen sofort den Grund erahnen, warum hier nicht wie am Fließband, alljährlich ein weiteres Album erscheinen kann. Sein Stil ist im fünften Band lockerer und ausdrucksstärker denn je, was bestens zur alles andere als schreiend komischen Geschichte passt.

Blacksad 5: Amarillo

Sind es auch auf dem ersten Blick Guarnidos Bilder, die Blacksad zu einer herausragenden Comicserie machen, soll nicht vergessen werden, dass Juan Diaz Canales‘ Geschichten ebenfalls großartig sind, was sicher auch daran liegt, dass dieser ebenfalls ein sehr guter Zeichner ist. Der erste Blacksad-Band Irgendwo zwischen den Schatten erzählte noch einen eher konventionellen Kriminalfall, hatte aber schon ein paar tragische Untertöne.

Dies setzte sich weiter fort und es menschelte immer mehr in Blacksads Tierreich. Im fünften Band Amarillo gibt es wieder allerlei clevere Anspielungen, u. a. auf Filme wie Ist das Leben nicht schön? und Freaks oder Marlon Brandos Motorradbande aus Der Wilde. Am schönsten ist vielleicht Guarnidos Verlagerung eines klassischen Comic-Covers von Harvey Kurtzmans MAD ins Blacksad-Universum.

Blacksad 5: Amarillo

Doch in erster Linie bangt der Leser um den literarisch begabten und von zerstörerischen Selbstzweifeln geplagten jungen Löwen Chad. Wenn Guarnido und Canales dieses Niveau halten, warte ich gerne sieben Jahre auf den nächsten Blacksad-Band!

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