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Die erotische Kunst des Wally Wood

Wally Wood war ganz gewiss einer der faszinierendsten Comickünstler des letzten Jahrhunderts. Der All Verlag präsentierte in drei hervorragend zusammengestellten Bänden bereits alle Science-Fiction & Fantasy Storys, die Wood ab 1950 für die EC-Comics zeichnete. Immer noch faszinieren seine Bilder von außerirdisch schönen Frauen und tollkühnen Raumfahrern, deren Helme wie umgedrehte Goldfischgläser aussehen.

Die erotische Kunst des Wally Wood

Doch Wood war auch ein Meister des humoristischen Comics. Zusammen mit Jack Davis, John Severin und Will Elder hat er die ersten 23 von Harvey Kurtzmans anfangs noch als Comicheft konzipierten Ausgaben des Satire Magazins MAD nahezu im Alleingang gezeichnet. Wood veralberte hier Comichelden wie Superduperman! oder Hal Fosters Prinz Eisenherz als Prince Violent.

Hal Foster: Prinz Eisenherz, Jahrgang 1969 - 1971

Möglicherweise war Foster von dieser Satire nicht amüsiert, denn als er 1970 einen Nachfolger für seine Ritterserie suchte, ließ er Wally Wood zwar die auch innerhalb der Serie abgedruckte Seite 1762 zeichnen,  entschied sich jedoch für seinen ehemaligem Assistenten John Cullen Murphy, der Prinz Eisenherz 1971 übernahm.

Hal Foster: Prinz Eisenherz, Jahrgang 1969 - 1971
Prinz Eisenherz – Seite 1762 von Wally Wood

Wally Wood verwendete Teile seiner Zeichnung etliche Jahre später noch einmal zweckentfremdet. 1981 erschien im Magazin Gang Bang # 2 unter dem Titel Prince Violate by Hard Farter eine Eisenherz-Parodie, auf deren ersten Seite Wood zwei Panels seiner Seite 1762 verwendete und eines davon so umgestaltete, dass Eisenherz bzw. Prinz Violate jetzt beim Onanieren zu sehen ist.

Hal Foster: Prinz Eisenherz, Jahrgang 1969 - 1971

Diese Parodie ist unter dem Titel Prinz Eisenhart in einem Buch enthalten, in dem der All Verlag – quasi als Ergänzung zu seiner Veröffentlichung der Science-Fiction & Fantasy Storys – die erotische Kunst von Wally Wood präsentiert. Da die enthaltenen Beiträge chronologisch angeordnet sind, ist nachzuvollziehen, wie Wood anfangs nur sehr gelegentlich den Bereich “Herrenwitze“ bediente.

Die erotische Kunst des Wally Wood
„Guten Morgen, Ed. Ist meine Frau da? Die deine möchte mit ihr reden.“

Der vollausgelastete Wood zeichnete in den 50er-Jahren einige wenige Cartoons für Herrenmagazine, die auch gut in den Playboy gepasst hätten. 1965 gestaltete Wood parallel zu seiner Arbeit an Marvels Daredevil ein Marquis de Sade Malbuch, sowie für das Männermagazin Cavalcade einige “Far-Out Fables“, die der All Verlag treffend als “maßlose Märchen“ übersetzt hat.

Die erotische Kunst des Wally Wood

In den 70er-Jahren zeichnete Wood interessante Underground-Comics wie My Word aber auch plumpe Cover für das Magazin Screw und die nicht sonderlich originelle Erotik-Serie Sally Forth. Bei einigen wenigen Höhepunkten, wie den deftigen Parodien zu Alice im Wunderland, Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge oder Der Zauberer von Oz (mit dem 1939 eigentlich für die Titelrolle vorgesehenen W. C. Fields) blitzt gelegentlich noch Woods zeichnerische Meisterschaft durch.

Die erotische Kunst des Wally Wood
Dieser Druck liegt der auf 111 Exemplare limitiertenVorzugsausgabe bei

Doch nach mehreren Schlaganfällen und nachdem er auf dem linken Auge erblindet war, nahm Wally Wood sich 1981 im Alter von nur 54 Jahren das Leben. Sein in diesem Buch enthaltenes Spätwerk hat meist einen sehr traurigen Beigeschmack. Trotzdem ist es wichtig, dass auch diese oft recht finstere Phase – in der die wenigen Highlights umso stärker strahlen – in einer fundiert kommentierten Ausgabe zum Abdruck kommt.

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Der Zauberer von Oz

Die kleine Dorothy lebt mit Onkel Henry und Tante Em auf einer kleinen Farm in Kansas. Plötzlich baut sich ein Wirbelsturm auf. Dorothy und ihr Hund Toto können nicht mehr rechtzeitig in den Schutzkeller flüchten, sondern werden mit dem Farmhaus vom Sturm fortgetragen. Als die ohnmächtig gewordene Dorothy wieder aufwacht befindet sie sich im Lande Oz, das aufgeschlagene Haus hat die böse Hexe des Ostens getötet.

Der Zauberer von Oz

Der zuvor schwarzweiße Film ist jetzt farbig geworden. Um nach Kansas zurückkehren zu können, muss Dorothy zum mächtigen Zauberer von Oz reisen. Unterwegs schließt sie Freundschaft mit einer Vogelscheuche, einem Blechmann und einem furchtsamen Löwen…

Der Zauberer von Oz

Der Erfolg von Walt Disneys Zeichentrickfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge spornte MGM dazu sich auch an einem märchenhaften Stoff zu versuchen. L. Frank Baums 1900 erschienenes Kinderbuch Der Zauberer von Oz schien ein ideales Vehikel für Shirley Temple zu sein, doch der Kinderstar stand bei einem anderen Filmstudio unter Vertrag. So bekam schließlich die mit 17 Jahren schon etwas zu reife Judy Garland die Rolle der Dorothy.

Der Zauberer von Oz

Auch für den Zauberer von Oz konnte nicht die Traumbesetzung verpflichtet werden, für W. C. Fields sprang Frank Morgan ein. Ganz so erfolgreich wie Schneewittchen war der Film dann (zunächst) nicht. Doch im Laufe der Jahre wurde er, vor allem durch das Fernsehen, zu einem beliebten Klassiker. Die knallbunten Kulissen des Landes Oz mögen Geschmacksache sein, doch die Idee mit der schwarzweißen Rahmenhandlung ist genial und die Songs – allem voran Somewhere over the Rainbow – sind unvergessliche Evergreens.

Der Zauberer von Oz

Zum 70. Geburtstag erscheint 2009 eine besonders schöne DVD- (und Blu-ray) Edition. Zwei der vier Scheiben, die in einem schmucken Schuber stecken sind identisch mit der 2005 erschienenen Special Edition. Doch die zusätzlichen Extras auf den beiden anderen DVDs sind sehr sehenswert. So gibt es interessante Dokus über den Autor L. Frank Baum und über Victor Fleming, der unmittelbar nach Beendigung der Dreharbeiten von Der Zauberer von Oz die Regie von Vom Winde verweht übernahm. Sehenswert sind auch der TV-Spielfilm The Dreamer of Oz mit John Ritter als L. Frank Baum und die diversen Oz-Stummfilme.

Der Zauberer von Oz

Interessant ist auch eine sehr sorgfältig nachträglich als 3D-Film bearbeitete Version des Films und die 2013 entstandene Disney-Produktion Die fantastische Welt von Oz..

Der Zauberer von Oz

Bonusmaterial der Collector’s Edition: Disc 1: Der Spielfilm; Audiokommentar von Historiker John Fricke, ohne deutsche Untertitel; Optionale Tonspur mit Musik und Geräuschen oder Original-Monotonspur; Dolby 5.1 Feature zum Mitsingen; Märchenbuch The Wonderful Wizard of Oz gelesen von Angela Lansbury (10:20 min), wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Prettier than Ever: Eine Legende wird restauriert (11:27 min); Wir wurden einander noch nicht vorgestellt … Profile der Nebendarsteller (21:24 min); Disc 2: Der wunderbare Zauberer von Oz – Das Making-of eines Klassikers (50:51 min); Erinnerungen an Oz (27:36 min); Die Kunst der Fantasie – Eine Hommage an Oz (29:46 min); Weil es immer wieder verzaubert: Das Vermächtnis von Oz (25:57 min); Amateurfilme von Komponist Harold Arlens (4:37 min); Nicht verwendete Szenen (14:20 min); Ein Wirbelwind! Ein Wirbelwind! Testaufnahmen des Tornados (8:16 min); “From the Vault“ – Drei Filmberichte von 1939: “Another Romance of Celluloid“ (10:30 min), “Metro Studio Tour“ (1:25 min) und über die Oscar-Verleihung (2:13 min); Aufnahmen aus den Tonarchiven: Jukebox, Radiosendungen und Werbung; Fotogalerie; Trailergalerie (11:21 min); Von Chuck Jones animierte Auszüge aus der TV-Serie: „Off to See the Wizard“ von 1967 (3:57 min)

Der Zauberer von Oz

Disc 3: Victor Fleming: Ein wahrer Meister (34:08 min), L. Frank Baum: Der Mann hinter den Kulissen (27:44 min); Hollywood feiert seine größten kleinen Stars! (9:55 min), die Munchkins erhalten einen Stern auf dem Hollywood Boulevard; „The Dreamer of Oz“ (92:48 min), ein TV-Film von 1990 mit Annette O´Toole und John Ritter als L. Frank Baum, „The Wonderful Wizard of Oz“ (13:18 min), Stummfilm von 1910 mit Musik; „The Wizard of Oz“ (8:10 min), ein Cartoon von 1933, der ebenfalls in Schwarzweiß beginnt und dann das Land Oz in Technicolor zeigt; Disc 4: „His Majesty, The Scarecrow of Oz“ (59:04 min), Stummfilm von 1914 mit Soundtrack, inszeniert von L. Frank Baum; „The Magic Cloak of Oz“ (41:28 min), Stummfilm von 1914 ohne Soundtrack, produziert von L. Frank Baum; „The Patchwork Girl of Oz“ (48:30 min), Stummfilm von 1914 ohne Soundtrack, produziert von L. Frank Baum; „The Wizard of Oz“ mit Larry Semon und Oliver Hardy als Tin Man (71:51 min), Stummfilm von 1925 mit Soundtrack

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