Dieses 372-seitige Hardcover-Buch feiert den 75. Geburtstag von Batman mit 20 interessant ausgewählten in sich abgeschlossenen Comic-Geschichten.
Nicht fehlen dürfen natürlich Batmans erster Auftritt, die sechsseitige Geschichte Der Fall des Chemie-Syndikats von Bob Kane und Bill Fingers aus Detective Comics 27 (Mai 1939), sowie die ein halbes Jahr später auf zwei Seiten nachgereichte Entstehungsgeschichte des Dunklen Ritters. Es folgt der erste Auftritt des Wunderknaben Robin. In dieser im April 1940 erschienenen Geschichte, an der Jerry Robinson als Zeichner beteiligt war, zeigt sich welch einen gewaltigen Fortschritt die Batman-Comics künstlerisch und erzählerisch im ersten Jahr machten.
Dies setzt sich fort und das Buch belegt dies an gut ausgesuchten Beispielen. Interessant ist zum Beispiel die Geschichte Unfälle nach Plan, die eine witzige Erklärung dafür liefert, warum der zunächst sehr rundliche Butler Alfred plötzlich spindeldürr wurde. Der wahre Grund ist hierfür jedoch, dass die Comicfigur dem Darsteller William Austin angeglichen wurde, der den Butler 1943 im 15-teiligen Kino-Serial The Batman verkörperte. Das erste Kapitel des Buches über den Batman des Golden Age beendet die Geschichte Die Sensation des Jahrhunderts in der erstmals die später von Kim Basinger verkörperte Reporterin Vicki Vale auftrat.
Das Silver Age schließlich wird eingeleitet mit einer Geschichte vom Captain Future Schöpfer Edmond Hamilton von 1955 in der das dynamische Duo auf einen Batman von morgen aus dem Jahre 3054 trifft. Die Batman-Comics wurden zu dieser Zeit immer alberner und die schwarze Fledermaus auf Batmans Brust mit einem gelben Oval unterlegt. Auf Wunsch der Produzenten der erfolgreichen TV-Serie mit Adam West debütierte 1967 in den Batman-Comics Batgirl als Identifikationsfigur für ein weibliches Publikum. Diese Story ist im Buch enthalten, genauso wie Das Geheimnis der offenen Gräber das erste Batman-Team-Up von Autor Dennis O’Neil und Zeichner Neal Adams. Dieses Duo sorgte dafür, dass die Comics wieder ernsthafter wurden und dadurch ebneten sie den Weg für Frank Millers The Dark Knight Returns und Tim Burtons Batman-Kinofilm. Ebenfalls enthalten ist Frank Millers erste Batman-Geschichte Gesucht: Santa Klaus – Tot oder lebendig, geschrieben von Dennis O’Neil.
Die letzten Batman-Comics im chronologisch geordneten Buch gehören sicher nicht zu den absoluten Höhepunkten, was auch daran liegt, dass seit Ende der Achtziger Jahre im Superhelden-Comic verstärkt auf epische sich über etliche Heft-Ausgaben und –Serien hinziehende Erzählungen gesetzt wird. Gute in sich abgeschlossene Geschichten sind eher Mangelware, doch ein Beispiel aus Batman – Black and White oder auch Mad Love von Paul Dini und Bruce Timm hätten dem Buch zur Zierde gereicht. Auch Beiträge von Jim Lee und Grant Morrison hätten meiner Meinung nach in eine Batman Anthologie gehört. Doch dafür entschädigen die ausführlichen über das ganze Buch verteilten Texten, die alle Aspekte in der abwechslungsreichen Karriere des Mitternachtsdetektiv gebührend würdigen.
So mancher Leser mag sich wundern, warum der Joker, der mit Abstand schillerndste Gegner des Dunklen Ritter, in der Batman Antologie kaum auftritt. Des Rätsels Lösung ist, dass kurz darauf zum 75. Geburtstag des Clownprinzen des Verbrechens eine ebenso interessant zusammengestellte Joker Anthologie erschienen ist (anschließend folgte eine Harley Quinn Anthologie, eine Flash Anthologie und eine Wonder Woman Anthologie).
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