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Asterix: Die Tochter des Vercingetorix

Bei diesem nach Asterix bei den Pikten, Der Papyrus des Cäsar und Asterix in Italien vierten Album des neuen Kreativteams Jean-Yves Ferri und Didier Conrad waren – zumindest bei mir – die Erwartungen auf dem Nullpunkt angelangt. Doch dem deutschen Herausgeber Egmont ist es dennoch gelungen eine gewisse Spannung aufzubauen, und so habe ich mich – allen Befürchtungen zum Trotz –sofort nach Erhalt des neuen Albums an die Lektüre gemacht.

Asterix: Die Tochter des Vercingetorix

Ferri und Conrad meinten in Hinblick auf ihre neue Geschichte: „Wir wollten uns stärker auf weibliche Figuren konzentrieren. Und bislang spielten Jugendliche in der Asterix-Reihe keine allzu große Rolle.“ Das ist eine zutreffende Beobachtung und auch ein guter Ansatz für das neue Album. Hauptfigur ist – wie der Titel zurecht vermuten lässt – Adrenaline „Die Tochter des Vercingetorix“. Der legendäre Arverner-Fürst führte 52 vor Christi gallische Krieger im Kampf gegen die Römer an.

Asterix: Die Tochter des Vercingetorix

Vercingetorix unterlag und warf Julius Cäsar seine Waffen vor die Füße. Der schmerzhafte Aufschrei AUVEE!, nachdem dem großen römischen Feldherren ein beträchtliches Bündel an Waffen (und der legendäre Arvernerschild) auf die Füße flogen, war vor 60 Jahren der erste Gag im Album Asterix der Gallier und wurde jetzt von Didier Conrad noch einmal neu gezeichnet.

Asterix: Die Tochter des Vercingetorix

Jean-Yves Ferri dichtet dem Arverner-Fürsten eine Tochter an, die zudem von ihrem Vater kurz vor dessen Niederlage noch einen Wendelring (Halsring für verdiente Krieger) erhielt und somit die letzte große Hoffnung des gallischen Widerstands gegen die Römer ist. Dass diese Vereinigung in der deutschen Fassung sich APO, als Abkürzung für “Arverner Proben Opposchttschion“ (die Arverner lieben das SCH!), nennt, ist der erste schlechte Gag des Albums und zum Glück auch der letzte!

Asterix: Die Tochter des Vercingetorix

Die Bewohner des gallischen Dorfes sollen eine Weile auf Adrenaline aufpassen, damit die APO Zeit hat, um ein Schiff für die Fahrt ins britische Exil aufzutreiben. Die junge Dame ist jedoch nicht wirklich bereit, ihre Rolle als Hoffnungsträgerin anzunehmen. Sie ist ein rebellischer Teenager, trägt anstatt Kleidern lieber gotische Klamotten, die besser zum Halsring passen, und hängt gerne mit der Dorfjugend ab.

Asterix: Die Tochter des Vercingetorix

Es ist erfreulich, dass Albert Uderzo erlaubt hat, das Ensemble des gallischen Dorfes um einige sympathische Charaktere zu erweitern. So lernen wir Aspix und Selfix, die Söhne des Fischhändlers Verleihnix und des Schmiedes Automatix, kennen, die sich schnell mit Adrenaline anfreunden. Auch diese sind nicht bereit in die Fußstapfen ihrer Väter oder gar von Obelix zu treten, denn “Hinkelstein und Zaubertrank sind die Stützen des Wildschweinesystems.“ Dennoch pfeifen sich die Jungs gelegentlich ganz gerne eine Prise Zaubertrank rein…

Asterix: Die Tochter des Vercingetorix
Alle Abbildungen: © 2019 LES ÉDITION ALBERT RENÉ / GOSCINNY – UDERZO

Die Story von Die Tochter des Vercingetorix ist ein mehr als solider Aufhänger für einen vergnüglichen und gelegentlich auch spannenden Comic mit überraschenden Wendungen, an dem René Goscinny seine Freude gehabt hätte.

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Asterix und der Arvernerschild – Ultimative Edition

Das elfte Album der Erfolgsserie startete mit nahezu genau dem selben Bild, das acht Jahre zuvor als zweites Panel war im Debütalbum Asterix der Gallier zu sehen war. Goscinny und Uderzo zeigen hier noch einmal wie der bullige Krieger Vercingetorix dem eher schmächtigen Cäsar seine Waffen mit voller Kraft zu Füßen warf. Diesmal wird noch stärker hervorgehoben wie stark der römische Feldherr zu leiden hatte unter dem Gewicht von Schwert, Helm, Speeren sowie dem legendären Arvernerschild.

Asterix und der Avernerschild

René Goscinny benutzt diesen ironisierten historischen Moment als Aufhänger für eine seiner schönsten Asterix-Geschichten. Er erzählt davon, wie sich der Gallier-Chef Majestix auf eine vom Druiden Miraculix verschriebene Kur zum Abspecken begibt. Dabei wird er von Asterix und Obelix als Eskorte begleitet. Die beiden Kumpels sehen jedoch keinen Anlass dazu ihren Wildschweinkonsum einzuschränken, was beim auf Diät gesetzten Majestix natürlich Neidgefühle weckt. Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um das Arvernerschild von Vercingetorix, das Cäsar dringend für einen Triumphzug benötigt um zu zeigen, dass er tatsächlich über GANZ Gallien herrscht. Doch er hat seine Rechnung ohne Asterix und Obelix gemacht…

Asterix und der Arvernerschild - Ultimative Edition

Trotz der guten Bearbeitung des Comicmaterial mit Neukolorierung und schönem am Original orientierten Lettering ist es einmal mehr sehr bedauerlich, dass bei bei der großformatigen Ultimativen Asterix Edition nach den ersten Ausgaben auf die Beigabe von Bonusmaterial verzichtet wurde. Wie ältere Asterix-Editionen belegen, gäbe es davon einiges, wie etwa eine ganzseitige Comicseite aus dem Comicmagazin Pilote, die sehr originell Werbung für Asterix und der Arvernerschild macht. Die Kurzgeschichte erzählt davon wie ein kleines Männchen vor einer riesigen mit Plakaten, die Asterix und Obelix als Werbefiguren einsetzten, vollgeklebten Wand einen winzigen Handzettel findet, der die Mitteilung enhält, dass ein neues Asterix-Album erschienen ist, und sofort zum Kiosk rennt um dieses zu kaufen. Recht hübsch wird hier gezeigt, dass es Ende der Sechzigen trotz der selbst von Goscinny und Uderzo als beängstigend empfundenen übergroßen Präsenz der Gallier als Werbefiguren doch die Comics sind, die wirklich zählen.

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