Am 6. Juli 2020 verstarb mit Ennio Morricone einer der größten Komponisten von Filmmusik im Alter von 91 Jahren. Eine seiner letzten Arbeiten war der Soundtrack zu Quentin Tarantinos The Hateful Eight.
In seinen letzten Lebensjahren gab Morricone auch immer wieder spektakuläre Konzerte. Am 10. und 11. September 2007 dirigierte er vor dem malerischen Hintergrund des Markusplatzes in Venedig ein großes Orchester. Eröffnet wurde das Konzert mit dem wunderschönen Stück Deborah’s Theme, das wohl niemand vergessen dürfte, der jemals Sergio Leones Es war einmal in Amerika sah.
Natürlich gibt es auch die Kompositionen zu legendären Spaghetti-Western wie Spiel mir das Lied vom Tod oder Zwei glorreiche Halunken. Hierbei ist es fast schon ein surreales Erlebnis den festlich bekleideten Herrschaften des Orchesters und der Sängerin Susanna Rigacci im roten Abendkleid dabei zuzusehen, wie sie jene wilde Musik darbieten, die unweigerlich an unrasierte Outlaws denken lässt.
Ennio Morricone in Venice liegt in einer schön aufgemachten “Deluxe Edition“ mit DVD, 2 CDs und einem Buch. Eine DVD präsentiert das Konzert in Venedig in bester 16:9-Bild- und dts-Ton-Qualität. Die etwas kitschig anmutenden Morricone-Zitate, die gelegentlich eingeblendet werden, sind hingegen eher Geschmackssache. Als Bonus gibt es u. a. noch einen Morricone-Auftritt vor dem UNO-Hauptquartiers in New York bei dem er seine ziemlich ungewöhnliche Komposition Voci dal Silenzio dirigiert. Diese Multikuli-Kammermusik widmete er den Opfern des 11. September 2001. Die Edition ist somit ein Muss für alle Morricone-Fans.
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