Bei Arbeiten an alten Abwasserkanälen in New York wird ein modriges Skelett mit etwas Sonnenlicht bestrahlt. Während Vampire ja ansonsten das Tageslicht eher fürchten, wird der Held dieser Erzählung gerade dadurch nach einer 50jährigen Pause wiederbelebt.
“Vampire Boy“ ist zwar bereits über 5.000 Jahre alt. Er steckt aber immer noch Körper eines zehnjährigen Jungen und muss sich in unserer rauen Gegenwart durchschlagen. Zwar versucht er dabei halbwegs friedlich zu bleiben, doch das gelingt ihm nur schwerlich, zudem er auch noch von seiner erbitterten Gegnerin Ahmansi verfolgt wird.
Der argentinische Comicautor Carlos Trillo (Fulù) nimmt sich bei Vampire Boy reichlich Freiheiten im Umgang mit dem Mythos vom Blutsauger und dichtet seinem Helden einen altägyptischen Ursprung an. Doch nicht ganz zu unrecht merkt er an, dass die Vampirmythen “absolut willkürliche Übereinstimmungen sind“, die er nur etwas modifiziert hat, weil er Mumien für deutlich uninteressanter hält.
Die beeindruckenden schwarzweißen Bilder zu Vampire Boy schuf Trillos Landsmann Eduardo Risso (100 Bullets, Dark Night – Eine wahre Batman-Geschichte). Auf dem ersten Blick wirkt die Serie wie verdammt gut gezeichneter US-Standard-Horror. Doch Trillos unberechenbare Erzählweise steht weniger in der Tradition von Hellboy und orientiert sich eher an italienischen Fumetti Neri wie Dylan Dog. Wie alle Produkte aus dem Hause Cross Cult ist auch die deutsche Ausgabe von Vampire Boy vorbildlich editiert und enthält als Bonus noch interessante Interviews mit Trillo und Risso.
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