Will Freeman (Hugh Grant einmal in einer etwas anderen Rolle) profitiert davon, dass sein Vater einst einen Nummer-1-Hit komponierte. Der Enddreißiger kann von den immer noch reichlich fließenden Tantiemen ein gemütliches und bequemes Leben in London führen. Dieses besteht hauptsächlich aus Fernsehgucken, Anmachversuchen und dem Ausweichen von Verantwortung.
Als Will zu entdecken glaubt, dass an alleinerziehende Mütter besonders leicht heranzukommen ist, gibt er vor einen Sohn zu haben und geht auf ein Gruppentreffen. Hierdurch lernt er den 12-jährigen Marcus und seine selbstmordgefährdete Hippie-Mutter Fiona (sehr gut: Toni Colette aus The Sixth Sense) kennen. Zwischen Will und Marcus entwickelt sich eine Freundschaft. Er gibt diesen schließlich als seinen Sohn aus, als er sich ernsthaft in die ebenfalls alleinerziehende Rachel (Rachel Weisz) verliebt.
Die Story klingt ein wenig altbacken und tatsächlich wird Will durch seine Freundschaft zu Marcus schließlich zu einem besseren Menschen. Doch an dieser schon aus 1.000 US-Filmen bekannten Läuterung ist der Film zum Glück nur sehr beiläufig interessiert. Vielmehr treffen hier gänzlich verschiedene Lebensauffassungen aufeinander, die zwar etwas übertrieben dargestellt, aber keineswegs denunziert werden.
Das verwundert nicht, stammt doch die Romanvorlage von Nick Hornby (Juliet, Naked), dessen ebenfalls sehr präzise am Nerv der Zeit geschriebenes Buch High Fidelity auch schon kongenial verfilmt wurde. Wirklich überraschend an About A Boy ist, zu welch subtilen Töne die durch American Pie bekannten Gebrüder Weitz als Regisseure fähig sind. Auch die 2014 entstandene TV-Serie About a Boy ist sehenswert.
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