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Juror #2

Es darf sich weiterhin gewundert werden. Auch mit dem 41. von ihm inszenierten Kinofilm gelang dem 94-jährigen Clint Eastwood ein erstaunlich spannendes und aussagekräftiges Werk. Zudem betritt er auch noch Neuland, denn Juror #2 ist sein erstes Gerichtsdrama.  

Im Zentrum steht Justin Kemp (Nicholas Hoult), der als werdender Vater nicht allzu begeistert davon ist, dass als Geschworener in einem Mordprozess ausgewählt wurde. Seine Laune bessert sich nicht, als Jusin auch noch feststellen muss, dass er der “Mörder“ war.

Meisterlich lässt Eastwood seine Cutter Joel und David Coxx die Eröffnungs-Plädoyers von Staatsanwältin Faith Killebrew (Toni Colette) und Verteidiger Eric Resnick (Chris Messina) so geschickt mit den Erinnerungen von Justin zusammenmontieren, dass der Zuschauende im selben Moment wie der Geschworene Nummer 2 erfährt, dass er die Freundin des Angeklagten getötet hatte.

Justin hatte seinerzeit mitten in der Nacht auf einer einsamen Landstraßen keine Leiche vorgefunden. Daher nahm er an, dass er mit seinem Auto ein wildes Reh überfahren hatte, das danach in einem Fluss gelandet war. Es ist hochspannend Nicholas Hoult als Justin dabei zuzusehen, wie er verzweifelt versucht seine elf Mitgeschworenen davon zu überzeugen, dass es nicht der Angeklagte war, der seine Freundin überfahren hatte.

Nicht minder interessant ist es, wie Toni Colette oscar-reif eine eiskalte, politisch hochambitionierte Karriere-Staatsanwältin spielt. Zu ihrer Überraschung stellt diese fest, dass sie doch so etwas wie ein Gewissen hat und nicht jeden Angeklagten zur höchstmöglichen Strafe verurteilen muss.

Dieser mit weiteren großartigen Darstellern wie J. K. Simmons oder Kiefer Sutherland besetzte Film macht Hoffnung darauf, dass Clint Eastwood uns noch lange als Regisseur (und Darsteller?) erhalten bleibt.

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