1994 ließ sich Bernd Eichinger von Roger Cormans Produktionsfirma einen ganz billigen Film mit den Fantastic Four drehen, der nicht im Kino gezeigt sondern nur realisiert wurde, damit Constantin Film nicht die Rechte am den Marvel-Superhelden zu verliert. Fast möchte man glauben, diese Geschichte hätte sich 2015 wiederholt, denn selbst neben den nicht sonderlich beeindruckenden Constantin Filmen mit dem Marvel-Helden von 2005 und 2007 sieht die neue Kinoversion der Fantastic Four ganz schön alt aus.
Dies liegt nicht an der Besetzung und am Konzept des Films, das sich allerlei Freiheiten mit der Comic-Vorlage nimmt. Die mit sehr jungen Darstellern besetzten Reed Richards (Miles Teller aus Whiplash), Susan Storm (Kate Mara aus House of Cards), Johnny Storm (Michael B. Jordan spielte den Sohn von Rocky Balboas Gegner Apollo Creed in Creed), Ben Grimm (Jamie Bell, der Hauptdarsteller aus Billy Elliott, sammelte schon bei Spielbergs Tim und Struppi Erfahrungen mit computeranimierten Charakteren) und Victor von Doom (Toby Kebbel spielte auch in Ben Hur den Schurken) werden nicht durch eine Raum-Expedition, sondern durch ein Teleportations-Experiment zum elastischen Mr. Fantastic, zur unsichtbaren Frau, zur menschlichen Fackel, zum klobigen Ding und zum finsteren Dr. Doom.
Der Film beginnt damit in schleppendem Tempo und im Look einer durchschnittlich budgetierten TV-Serie aus der Kindheit von Reed Richards und Ben Grimm zu erzählen. Die Bilder bleiben blass und verwaschen, die Geschichte vorhersehbar und den ansonsten talentierten Darstellern wird keine Gelegenheit gegeben ihren Figuren Leben einzuhauchen. Spezialeffekte finden gelegentlich statt, beeindrucken aber – trotz eines Budgets von 120 Millionen Dollar – kein einziges Mal. Schlimmer ist jedoch, dass es Fantastic Four ganz im Gegensatz zu den Filmen aus dem Marvel Cinematic Universe völlig an Spannung, Humor, Leichtigkeit – und daher natürlich auch an einem gewaltigen Erfolg an der Kinokasse – mangelt.
Die DVD von Constantin Film enthält neben dem 97-minütigen Hauptfilm. Noch ein 9-minütiges Making Of in deutscher Sprache, sowie Berichte zu den Superkräften der Fantastic Four (18:48 min, wie alle übrigen Extras in englischer Sprache, wahlweise mit deutschen Untertiteln), den Quanten Portalen (10:23 min), Planet Zero (7:58 min) und der Filmmusik von Marco Beltrami und Philipp Glass (4:51 min), sowie den deutschen Trailer (2:27 min) und den Original-Trailer (2:26 min)
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