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Stagecoach

Der Film ist bei uns auch als Ringo oder Höllenfahrt nach Santa Fe bekannt – erlebte im magischen Hollywoodjahr 1939 neben Klassikern wie Vom Winde verweht oder Der Zauberer von Oz seine Premiere. Der Film ist sicherlich auch dafür bemerkenswert, dass durch ihn John Wayne – der auf der Besetzungsliste noch an zweiter Stelle hinter Claire Trevor genannt  wird- zum Star wurde. Doch wichtiger noch ist, dass der Western mit Stagecoach erwachsen wurde.

Stagecoach

Nachdem das Genre zuvor fast ausschließlich in billig produzierten Serials stattfand, erzählt John Ford (Kavallerie-Trilogie, Faustrecht der Prärie) in Stagecoach – trotz beeindruckender Außenaufnahmen mit Indianer-Action im Monument Valley und einem sehr spannenden Showdown-Finale – in erster Linie ein Kammerspiel. Der Film handelt von sehr unterschiedlichen Charakteren, die zusammengepfercht eine gefährliche Kutschfahrt überstehen müssen. Dabei entpuppt sich der Bankdirektor als Schurke, der besoffene Doktor als heldenhafte Hebamme und dass die selbstlose Alice eine Prostituierte ist, wird mehr als nur zart angedeutet.

Stagecoach

Lange hat es gedauert, bis Stagecoach endlich als DVD oder gar als Blu-ray vorliegt. Der Anbieter Schröder Media hat sich für die Blu-ray fast schon ein wenig zuviel Mühe gegeben. So ist auf der deutschen Tonspur nicht nur eine sehr ordentliche deutsche Synchronisation zu hören, sondern gelegentlich gar zwei Soundtracks gleichzeitig. Es wäre nicht nötig gewesen den Film noch mit Ennio-Morricone-artiger Musik und zusätzlichen Geräuscheffekten wie Hühnergegacker zu „veredeln“. Die Bildqualität ist während des Vorspanns grenzwertig, fängt sich dann aber wieder und insgesamt bereitet es viel Freude diesen kapitalen Klassiker als Blu-ray neu zu erleben.

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Vom Winde verweht

Am 10. Dezember 1938 gab es in Hollywood einen legendären Großbrand mit dem David O. Selznick auf seinem Studiogelände Platz schaffte für seine neue Großproduktion Vom Winde verweht. Zugleich ließ er filmen, wie u. a. das riesige Tor aus King Kong niederbrannte und nutzte dies um es als brennendes Atlanta für den Film zu verwenden.

Vom Winde verweht

Zu diesem Zeitpunkt war noch völlig unklar, wer Scarlett O’Hara, also die von allen weiblichen Stars begehrte Hauptrolle des Films, spielen sollte. Lawrence Olivier brachte seine damalige Freundin Vivian Leigh mit zum Großbrand, der auch ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis war. Angeblich erblickte Selznick im Schein des Feuers das Antlitz der jungen britischen Schauspielerin und hatte seine Scarlett…

Vom Winde verweht

Bei manchen Filmen sind die Legenden um ihre Entstehung interessanter als das Resultat, nicht so bei Vom Winde verweht. Der Klassiker wurde noch vor dem Erscheinen von Margaret Mitchells Bestseller geplant und verschliss während seiner Produktion mehrere Regisseure, darunter George Cukor und Sam Wood.

Vom Winde verweht

Doch der Film war alle Mühen wert und besteht auch heute noch locker gegen jedes danach produzierte Epos. Dies liegt u. a. an Mitchells mitreißender Geschichte, die vor dem Hintergrund des Untergangs der Südstaaten von der Menschwerdung der eitlen und schnöseligen Scarlett O’Hara erzählt.

Vom Winde verweht

Vivian Leigh ist als flatterhafter Plantagen-Backfisch ebenso glaubhaft wie als hartherzige Survival-Karrieristin. Clark Gable hingegen wollte den Part des Rhett Butlers gar nicht, da er schon viel zu häufig ähnliche Rollen gespielt hatte. Doch eine überzeugendere Verkörperung des zynischen (aber unter der rauen Schale sehr menschlichen) Südstaaten-Gentleman ist kaum denkbar.

Vom Winde verweht

Buch und Film wurden zu einem Welterfolg und in jüngster Zeit gab es zwei Romanfortsetzungen, die (natürlich) Scarlett und Rhett hießen. Für die Special Edition Box wurde Vom Winde verweht aufwändig restauriert und strahlt nun im gleichen Technicolor-Glanz wie zur Premiere in Atlanta. Abgerundet wird diese schöne Edition durch zahlreiche hochinteressante Dokumentationen.

Vom Winde verweht

Extras der Special Edition Box; Audiokommentar von Filmkritiker Rudy Behlmer (ohne deutsche Untertitel); Making Of : „Die Geburt einer Legende: Vom Winde verweht“ (123:24 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); “Die Wiederherstellung einer Legende“ – Bericht über die Restaurierung (17:44 min); Wochenschaubericht von 1939: Dixie grüßt „Vom Winde verweht“ (4:01 min); „The Old South“ Bericht über die Südstaaten, der teilweise vor „Vom Winde verweht “ gezeigt wurde (11:19 min); „Melanie erinnert sich: Eine Betrachtung von Olivia de Havilland“ (38:43 min); „Gable: Eine Erinnerung an dein King“ (65:03 min); „Vivien Leigh: Scarlett und die Folgen“ (46:06 min); „Die Nebendarsteller“: 16 kurze Clips über die Nebendarsteller; Wochenschaubericht von 1961 zum 100. Jahrestag des Bürgerkriegs (3:40 min); Internationaler Prolog (1:17 min); Ausschnitte aus der französischen, italienischen und deutschen Fassung (2:37 min); Fünf Trailer (13:44 min)

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