Beck will eigentlich seinen Job als Geldeintreiber an den Nagel hängen und ein Restaurant eröffnen. Er lässt sich allerdings noch zu einem letzten wirklich gut bezahlten Job überreden. Im brasilianischen Dschungel soll er Travis, den Sohn den zwielichtigen Billy Walker finden, und zurückbringen. Das Finden ist auch kein Problem, doch Travis denkt nicht daran Beck zurück in die USA zu folgen, da er gerade auf der Suche nach einem legendären Indianer-Schatz ist.
Nachdem er im unterirdischen Scorpion King zumindest in Sachen Action überzeugte und bevor er in Be Coolauch Talent als Comedian zeigte, stand Dwayne Johnson, der seinerzeit noch hauptsächlich als The Rock bekannt war, 2003 im Zentrum einer amüsanten Abenteuer-Komödie.
Gleich am Anfang des Films bekam der ehemalige Wrestler Unterstützung von höchster Stelle. Der seinerzeit als Gouverneur von Kalifornien tätige Arnold Schwarzenegger läuft Johnson kurz über den Weg und wünscht ihm: „Have Fun!“. Insgesamt geht dieser Gruß auch als Gesamtmotto des ganzen Filmes durch.
Die Geschichte nimmt sich nicht allzu ernst, mit Christopher Walken ist die Schurkenrolle in den besten Händen und Seann William Scott (Stiftler aus American Pie) ist eine gute, aber nicht zu klamaukige, Ergänzung zum cool auftretenden Johnson. Eine gute Ergänzung ist die taffe Rosario Dawson, die in der weiblichen Hauptrolle gut bei den Jungs mithalten kann.
Der deutsche Titel des Films, der im Original The Rundown hieß, wurde immerhin so populär, dass 14 Jahre später, als Dwayne Johnson in einem Remake von Jumanjidie Hauptrolle spielte, dieses als Jumanji: Welcome to the Jungle bzw. Jumanji: Willkommen im Dschungel in den Kinos lief.
Arnold Schwarzenegger hat es vor einer Ewigkeit mit “Kindergarten Cop“ vorgemacht und auch Vin Diesel fuhr nicht schlecht als der Muskelmacho in “Der Babynator“ verzweifelt versuchte eine Horde Kinder zu bändigen. Dwayne „The Rock“ Johnson hingegen bekommt es in “Daddy ohne Plan“ nur mit einer einzigen Göre zu tun. Er spielt den erfolgreichen Profi-Footballer Joe Kingman, der plötzlich damit konfrontiert wird, dass eine alte Liebschaft ihm seine Vaterschaft verschwiegen hat.
Plötzlich steht die kleine Peyton vor der Tür von der überdimensionalen Junggesellenbuden ihres entsetzten Vaters, die angefüllt ist mit Trophäen und Elvis-Erinnerungsstücken. Es fällt nicht weiter schwer sich auszumalen, was nun folgt: Peyton bringt Unruhe in Kingmans Leben aber natürlich auch Sinn und Herz in das achso traurige Dasein eines millionenschweren Sportprofis. Ebenfalls wenig überraschend ist, dass grade als sich Kingman an die nervige Kleine gewöhnt hat, diese ihm wieder weggenommen werden soll…
Ähnliche Geschichten haben wir schon einige Male deutlich nervtötender erzählt bekommen. Gegenüber Vin Diesel ist The Rock eine echte Charmegranate, und wenn der klobige Kerl als Baum in einer Kinder-Ballettaufführung herumhüpft, ist nicht gerade Langeweile angesagt. Eine Szene in der The Rock seine lustig wackelnden Brustnippel auffordert “den Quatsch“ sein zu lassen, ist fast schon das Eintrittsgeld wert. Jenen Eltern, die “Daddy ohne Plan“ mit ihren lieben Kleinen sehen müssen, kann somit durchaus Entwarnung vermeldet werden.
Mit dem nach offizieller Zählung 56. Animationsfilm Vaiana, der im Original den Titel Moana trägt, betritt Disney mit der polynesischen Inselwelt Neuland.
Doch zuvor gibt es noch einen Vorfilm zu bestaunen, der nicht nur technisch perfekt, sondern auch saukomisch ist. In seinem Regie-Debüt Herz oder Kopf: Inner Workings erzählt Leo Matsuda von einem Mann, in dessen Körper die als Trickfilmfiguren auftretenden inneren Organe darum kämpfen, ob die Vernunft oder die Spontanität die Oberhand gewinnen soll. Matsuda erscheint als Regisseur die ideale Wahl, denn er hat japanisch-brasilianische Wurzeln und beschreibt sich selbst als jemand, dessen Persönlichkeit zur einen Hälfte “ernst und organisiert“ ist, während die andere Hälfte sich “ständig amüsieren“ will. Nachdem zuvor bei Zoomania auf einen animierten Vorfilm verzichtet wurde, ist es sehr erfreulich, dass Disney dieser Tradition doch weiterverfolgt.
Auch der Hauptfilm ist glänzend animiert und die lichtdurchflutete Welt des Pazifiks wurde eindrucksvoll in sehr bunte Bilder umgesetzt. Hauptfigur ist die junge Insulanerin Vaiana, die wohlbehütet aufwächst, sich aber dennoch in ihrer traumhaft schönen Umgebung nicht ganz wohl fühlt. Im Gegensatz zu ihrer sesshaften Sippe zieht es sie in die Fremde. Als sie herausfindet, dass ihre Vorfahren einst ein fröhlich von Insel zu Insel segelndes Volk waren, gibt es für Vaiana kein Halten mehr. Sie bricht auf, findet den kuriosen Halbgott Maui und gemeinsam mit ihm heraus, warum ihr Volk nicht mehr so unternehmungslustig wie einst ist.
Obwohl es sich angeboten hätte, vermieden es die erfahrenen Disney-Regisseure Ron Clements und John Musker (Arielle, die Meerjungfrau, Aladdin, Küss den Frosch) aus Vaiana einen stylischen Film im Tiki-Look zu machen. Statt jenen in pseudo-polynesischen Bars der 50er Jahre vorherrschenden Stil, der auch die Disneyland-Attraktion Enchanted Tiki Room dominiert, noch einmal aufleben zu lassen, fanden sie vor Ort in Ozeanian einen gar nicht einmal so realitätsfernen Ansatz. Die Bewohner der Inselwelten waren vor 3.000 Jahren unternehmungslustige und kenntnisreiche Seefahrer, wurden jedoch urplötzlich für ein Jahrtausend zu Stuben- bzw. Insel-Hockern.
Diese interessante Thematik nutzt der Disney-Film als Hintergrund für eine Geschichte voller großer Momente und unerwarteter Gags. Die Hauptfiguren sind auch diesmal wieder grundsympathisch. Vaina dürfte sich erfolgreich bei den Disney Princesses einreihen, zumal sie rein äußerlich trotz ihres rebellischen Inneren oft ein wenig zu sehr wie ein exotisches Püppchen aussieht. Dies kann vom muskelbepackten Halbgott Maui wirklich nicht behauptet werden.
Auf seinem über und über mit Tätowierungen versehenden wuchtigen Körper gibt es auch eine sehr lebendige Mini-Version von ihm selbst, die mit den oft sehr egoistischen Entscheidungen des selbstherrlichen Muskelprotzes selten einverstanden ist. Bei dieser Figur schimmert fast immer Dwayne Johnson alias The Rock durch, der Maui in der Originalfassung nicht nur seine Sprech- sondern auch seine Sing-Stimme leiht!
Die verschiedenen Missionen, die Vaiana und Maui zu bestehen haben, gipfeln manchmal in schillernd umgesetzte Musical-Nummern, was sich mal mehr und mal weniger ins Gesamtkonzept einfügt. Erneut gelang Disney mit Vaiana ein Film voller Herz, Abenteuerlust, unerwarteter Gags und mit ein paar Songs zu viel.
Neben dem 107-minütigen Hauptfilm (wahlweise mit einem optional deutsch untertitelten Audiokommentare der beiden Regisseure Ron Clements und John Musker) enthält die Blu-ray von Disney noch extrem viele interessante Extras: Kurzfilm “Herz oder Kopf“ (6:26 min mit Einführung: 0:48 min), Kurzfilm Angeln gehen“ mit Vaina und Maui (2:29 min), Das Erbe der Inseln – Making Of (31:13 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Was Sie nicht wussten… (4:00 min), Mode für die Inseln (5:13 min), Animationskünste (14:14 min), Die Musik (12:37 min), Zusätzlicher Song “Warrior Face“ (3:41 min, Bericht über versteckte Anspielungen auf andere Disney-Filme (2:52 min), Zusätzliche Szenen (25:56 min, mit Einführungen der Regisseure), Musik-Video “How far I’ll go“ von Alessia Cara (3:04 min), “How far I’ll go“ in aller Welt (2:44 min)