Wenn in Frankreich ein neues Album mit dem Lausbuben Titeuf erscheint, wandert es ganz nach oben auf die Bestsellerlisten. Allein verantwortlich für den Erfolg ist der Schweizer Philippe Chappuis alias Zep, dessen Titeuf im Spirou-Magazin als Onepager vorabveröffentlicht wird.
Obwohl Titeuf in einem sehr lockeren Stil gezeichnet ist, sind seit 1993 “nur“ 16 Alben erschienen, wodurch Zep Raum für Experimente bleibt. So richten sich seine “Happy Books“ eher an Erwachsene und das von ihm getextete und von Vincent Roucher gezeichnete Album Esmera geht gar in Richtung Hardcore.
The End hingegen ist ein Öko-Thriller im Stile von Frank Schätzings Bestseller Der Schwarm. Statt der Weltmeere wenden sich hier die Bäume gegen die Menschheit. Bei Zep können diese zuverlässiger miteinander kommunizieren als wir im World Wide Web.
Wer dabei an Deutschlands Oberförster Peter Wohlleben denkt, liegt gar nicht so falsch. Quasi als Nachwort gibt es ein Zitat aus Das geheime Leben der Bäume: “Lassen Sie bei den nächsten Waldsparziergängen einfach Ihrer Fantasie freien Lauf – sie ist in vielen Fällen gar nicht so weit von der Realität entfernt!“
Wohllebens Rat hat Zep beherzigt. Er erzählt eine wilde Geschichte über Bäume, die das Artensterben steuern und Großes vorhaben. Etwas abrupt mündet The End in ein überraschendes, aber konsequentes Finale. Die leicht hektische Erzählstruktur wird mehr als ausgeglichen, durch immer nur in einem Farbton kolorierte erlesene Zeichnungen und sympathisch charakterisierte Figuren.
So trifft der Umwelt-Aktivist Theo bei einem Praktikum in Norwegen auf den genialen ehemaligen Harvard-Professor Frawley, der als Kreationist und “Bäume-Flüsterer“ verspottet wird. Neben seiner Forschung hat Frawley nur ein Interesse: Die Musik von The Doors, insbesondere den thematisch passenden Titel The End…
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