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Ein Offizier und Gentleman

Der Einzelgänger Zack Mayo besucht die Offiziersanwärterschule in Port Townsend, um Navy-Pilot zu werden. In diesen dreizehn Wochen voller Torturen lernt er, wie wichtig Disziplin, aber auch Liebe und Freundschaft sind. Sein Ausbilder Foley macht Zack klar, dass niemand es ganz alleine schafft. Entgegen allen Warnungen vor den „heiratswütigen“ Frauen der Stadt verliebt sich Zack in eine dieser „Gefahren“…

1982 – noch einige Jahre vor Top Gun – galt es im eher liberalen Hollywood als ganz schön gewagt einen unkritischen Film übers Militär zu drehen. Doch Ein Offizier und Gentleman überzeugt vor allem durch den großen Realismus mit dem das soziale Umfeld der Hauptfiguren, aber auch die Liebesszenen, dargestellt wurden. Innerhalb der eher konservativen Geschichte vom sozialen Aufstieg durch eine Karriere beim Militär war es allerdings schon wieder progressiv einen schwarzen Darsteller als übermächtigen Ausbilder zu besetzen. Louis Gosset Jr. gewann dann auch einen Oscar für die Rolle.  

Ebenfalls recht ungewöhnlich waren drei weibliche Hauptfiguren in einem Militärfilm, was den Offizier und Gentleman zum optimalen Date-Movie machte. Die mittlerweile klassische Schlussszene hingegen, in der Richard Gere in blütenweißer Offiziersuniform Debra Winger aus ihrer öden Papierfabrik trägt, hielten Regisseur Taylor Hackford (Dolores) und Richard Gere hingegen für totalen Humbug. Als sie diesen Moment eher widerwillig drehten, kamen angeblich einigen weiblichen Statisten die Tränen und als dann auch noch Joe Cocker und Jennifer Warnes dazu Up Where We Belong schmetterten, entstand eins der schönsten Happy Ends Hollywoods.

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Dolores

1992 veröffentlichte Stephen King den Roman Dolores Claiborne, der bei uns den schlichten Titel Dolores erhielt. Hierin erzählt die Titel-“Heldin“, wie sie einst von der Polizei verdächtigt wurde, ihren gewalttätigen Ehemann Joe getötet zu haben und knapp 30 Jahre später erneut unter Mordverdacht steht.

Das Buch fesselt als ohne Kapitelstruktur erzählte Lebensbeichte der Hauptfigur. Die 1995 entstandene Verfilmung hingegen setzt andere Akzente. Es geht darin auch um Mord und Todschlag, doch im Zentrum steht das komplizierte Verhältnis zwischen Dolores (Kathy Bates) und ihrer Tochter Selena (Jennifer Jason Leigh), die nach mehr als 10 Jahren wieder aufeinandertreffen.

Kathy Bates erhielt fünf Jahre zuvor einen Oscar, für die Hauptrolle in dem ebenfalls auf einem Roman von Stephen King basierenden Film Misery. Zwar neigt auch die von Bates verkörperte Dolores zu Gewaltausbrüchen, hat aber sehr gute Gründe dafür. Diese behält sie jedoch für sich und lässt durch gelegentliche heftige Wutausbrüche Dampf ab.

Auch Christopher Plummer brilliert als verbissener Polizist, der bereits ein zweites Mal gegen Dolores ermittelt und alles dransetzt, um sie diesmal ins Gefängnis zu bringen. Taylor Hackford (Ein Offizier und Gentleman) gelang – auch dank der geschickt eingebauten Rückblenden – ein ebenso spannender wie feministischer Thriller, der gut gereift ist und endlich auf Blu-ray vorliegt.

Plaion präsentiert Dolores als Mediabook mit Blu-ray, DVD und interessantem Bonusmaterial; Interviews mit Taylor Hackford (6:21 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Kathy Bates (5:31 min) und Jennifer Jason Leigh (4:04 min), sowie der deutsche Trailer (2:02 min), der US-Trailer (2:18 min) und eine Galerie mit 48 Fotos und Plakaten.

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