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Roger Moore: Live And Let Die

Als Jane Seymour, eine ausgebildete Balletttänzerin, während der Dreharbeiten zu Leben und Sterben lassen herumalberte und Roger Moore darauf hinwies, dass sie ihre Beine weiter auseinanderspreizen könne als er, entgegnete dieser: “Ich muss das auch nicht, um ins Filmgeschäft zu kommen, mein Entlein.“

Roger Moore: Live And Let Die

Wer nun erwartete, dass es in Moores Film-Tagebuch vor sexistischen Knallschoten nur so wimmelt, dürfte enttäuscht sein. Der Schauspieler absolvierte die Dreharbeiten zu seinem ersten James-Bond-Film fast komplett an der Seite seiner italienischen Gattin Luisa und auch die beiden Kinder waren oft in der Nähe. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, über fremdgehende Crew-Mitglieder zu spotten.

Leben und sterben lassen

Bemerkenswerter ist aber, dass Roger Moore, der eng mit Harry Belafonte und Sidney Poitier befreundet war, auch Rassismus thematisiert, zumal die Romanvorlage von Ian Fleming nicht frei davon ist. So hätte er es eigentlich für angebracht gehalten, wenn in Leben und Sterben lassen nicht nur der von Yaphet Kotto verkörperte Schurke von einem schwarzen Darsteller verkörpert wird, sondern auch das Bond-Girl. Mit großer Verwunderung (und wohl auch mit unterdrückter Wut) reagiert er auf die Äußerungen von Landsleuten, denen es sauer aufstieß, dass an seiner Seite – also neben einem britischen National-Heiligtum – in einer Nebenrolle die schwarze Darstellerin Gloria Hendry zu sehen ist.

Leben und Sterben lassen
© United Artists / Twentieth Century Fox

Doch in erster Linie wird hier ein sehr lebendig geschriebener Einblick in die Produktion eines Filmes geboten, der in New Orleans, auf Jamaika, in New York und natürlich den Pinewood Studios in London entstanden ist. Leben und Sterben lassen unterhält auch nach 45 Jahren immer noch bestens, das gilt auch für Roger Moores oft sehr pointierte Einträge in sein Film-Tagebuch.

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Das Tagebuch des Ricardo Castillo

2011 erschien in der FAZ. als Fortsetzung die Serie Das Tagebuch des Ricardo Castillo von Alexis Martinez und Gunther Brodhecker.  Spuren im Eis, das erste der drei Abenteuer kann hier online gelesen werden. Sofort fällt auf, dass nicht nur der Titel der Geschichte an das Comicalbum Tim in Tibet erinnert, das auf dem Cover Yeti-Spuren im Schnee zeigt, sondern auch Martinez’ Zeichenstil ist allerfeinste Ligne Claire in bester Hergé-Tradition.

Das Tagebuch des Ricardo Castillo

Dies setzt sich auch inhaltlich fort, denn Brodhecker gelingt das auch im francobelgischen Comic schon lange nicht mehr selbstverständliche Kunststück Geschichten zu erzählen, die sowohl spannend als auch – durch schrullige Nebenfiguren – schreiend komisch sind. Das von Trappern und Indianern bevölkerte schneebedeckte Kanadas erweist sich als ideale Kulisse für Abenteuerlichkeiten aller Art. Selbst die tragische Vergangenheit des Titelhelden bringt die Serie nicht aus dem Gleichgewicht. Der Jude Ricardo Castillo verließ um 1750 mit Frau und Sohn seine nicht eben tolerante Heimat Spanien in Richtung Neue Welt, doch in Neu-Frankreich kamen seine Angehörigen bei einem Brand ums Leben.

Das Tagebuch des Ricardo Castillo

Nicht nur den Comic sondern auch die Buchveröffentlichung realisierten Martinez und Brodhecker im Alleingang- Sie gründeten dafür eigens einen Verlag, da sie Das Tagebuch des Ricardo Castillo nicht als farbiges Album sondern in schwarzweiß (mit überarbeiteten Zeichnungen) in einem edlen Breitwand-Buch veröffentlichen wollten.

Das Tagebuch des Ricardo Castillo

Dass dies eine gute Idee war, belegt die Veröffentlichung der dritten Castillo-Story Die Nordwest-Passage in Ausgabe 173 des Comicmagazins Zack, die auch ein interessantes Interview mit Martinez und Brodheckerenthält. Hierfür wurde die in der FAZ. im Strip-Format veröffentliche dritte Castillo-Geschichte Die Nordwest-Passage hochkant ummontiert und zudem auch noch koloriert, was keine Verbesserung darstellt. Nur in schwarzweiß entfaltet der Comic seine volle Wirkung!

Das Tagebuch des Ricardo Castillo

Es bleibt zu hoffen, dass weitere Abenteuer von Ricardo Castillo folgen werden!

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Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück

Nachdem das gleichnamige Buch der britischen Journalistin Helen Fielding zum großen Bestseller wurde, war es nur noch eine Frage der Zeit bis der Film folgen sollte. Die Besetzung der Hauptrolle mit einer Texanerin sorgte für einige Debatten in England, aber Renée Zellweger füllt die Rolle des immer mit Gewichtsproblemen kämpfenden Singles perfekt aus. Hugh Grant als ihr ebenso zynischer wie begehrenswerter Chef, sowie Colin Firth als edler Anwalt, ergänzen sie perfekt.

Bridget Jones - Schokolade zum FrühstückDer Auftakt des Filmes mit der frustrierenden Weihnachtsfeier bei Bridgets Eltern, trifft dann auch genau die richtige Stimmung. Doch danach beschränkt sich der Film nicht darauf das Buch zu raffen, sondern es werden reichlich Ergänzungen vorgenommen. Manches davon ist okay, etwa wenn Bridgets Freunde deutlich mehr Profil bekommen. Auch Bridgets peinlichen Auftritt auf einer „Flittchen und Pfarrer-Party“ (ihr ist so ziemlich als einzige nicht mitgeteilt worden, dass die Gäste sich doch nicht verkleiden müssen) werden noch einige sehr hübsche zusätzliche Gags abgewonnen.

Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück

Etwas weniger gelungen ist, dass die von Hugh Grant gespielte Figur hier noch sehr viel negativer als im Buch gezeichnet wird und sogar einen Faustkampf zu absolvieren hat. Auch wirkt die Bridget Jones des Buchs insgesamt selbstbewusster und stärker als die sehr viel häufiger in peinliche Situationen tappsende Renée Zellweger des Filmes.

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Das persönliche Tagebuch von Wladimir Putin

Während er für manche fast schon der Antichrist ist, zählen sich andere zu den “Putin-Verstehern“, die der verfehlten Politik des Westens mindestens eine Teilschuld an den Eskapaden des “lupenreinen Demokraten“ geben. Einen intimen Einblick könnte das 2016 veröffentlichte “Persönliche Tagebuch von Wladimir Putin“ geben. Doch bei einer Rezension ist Vorsicht geboten, denn zum einen schreibt der Verfasser: “Ich glaube so ganz ohne Atomraketen hat man‘s als Autor ziemlich schwer“ und zum anderen stammt das Buch nicht von Putin, sondern vom (laut Verlagswerbung) “wahren Multitalent“ Stefan Lehnberg.

Das persönliche Tagebuch von Wladimir Putin

Dieser schrieb bereits Gags für Harald Schmidt oder Anke Engelke und auch als Ghostwriter für Putin hat Lehnberg beträchtliches Talent. Mein Favorit ist Lehnbergs „Putin-Tagebuch-Eintrag“ vom 23. Januar: Im Autoradio die 1812-Ouvertüre von Tschaikowsky gehört. Fantastisch! Obwohl man natürlich nicht vergessen darf, dass Tschaikowsky schwul war. Trotzdem gut! Als intelligenter Mensch muss man das Werk vom Künstler trennen können. Wie hat mein alter Musiklehrer in der Schule immer gesagt: „Die Musik von Richard Wagner ist entsetzlich, aber immerhin war er Antisemit“.

Das persönliche Tagebuch von Wladimir Putin

Dieses Niveau erreicht Lehnberg zwar längst nicht bei jedem der fiktiven Tagebuch-Texte. Doch Anlass zum Schmunzeln gibt es immer wieder, etwa wenn geschildert wird wie Putin in London auf David Cameron trifft und diesem vorschlägt – um bei den vier Wörten “United States of America“ mithalten zu können – sein Land künftig “Kingdom of Great Britain“ zu nennen: Cameron ist zunächst begeistert, bemerkt dann aber, dass die Abkürzung KGB wäre und lehnt ab. Schade ich hätte es lustig gefunden.

Das persönliche Tagebuch von Wladimir Putin
Die Illustrationen stammen nicht von Putin, sondern von Jana Legal

Insgesamt habe ich das Buch auch lustig gefunden. Natürlich spielt auch die deutsche Politik eine gewisse Rolle. Als abschließender Appetizer hier noch der Tagebuch-Eintrag vom 15. Januar: Die Kanzlertrulla aus Berlin kommt auf Staatsbesuch. Der deutsche Brauch, immer erst mal über Menschenrechte zu reden, ist etwas lästig, aber ich bin da tolerant. Unser Brauch, jedem Gast erst einmal ein Glas Wodka aufzudrängen, kommt ja auch nicht bei allen Ausländern gut an. Nach zwei Minuten ist sie fertig und wir reden über Gaslieferungen. Geht doch. – Zwischendurch kommen wir auf Medwedew zu sprechen. Sie meint, er würde sie an diesen Pofalla erinnern. Was ist ein Pofalla? Frage später noch beim KGB nach, aber die wissen es auch nicht.

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