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Jan Reiser: Lurchis Luftpost

Im Alter von nur 58 Jahren verstarb am 3. Mai 2021 der Lurchi-Zeichner Dietwald Doblies. Ab 1995 zeichnete er von Lurchi und die Zaubersteine bis Der Jungbrunnen insgesamt 55  “lustige Salamanderhefte“ und sieben Lurchi-Pixis. Doblies hat somit mehr produziert als der legendäre Heinz Schubel, der es von 1950 bis 1972 auf insgesamt 52 Lurchi-Hefte brachte.

Lurchis Luftpost

Das erste Heft erschien 1937 und somit hat der Salamander ein längeres Leben, als Superman (ab 1938) und Batman (ab 1939). Jan Reiser tritt  also ein verantwortungsvolles und schwieriges Erbe an. Vom in Tegernsee geborenen Reiser stammen u. a. die Comic-Reihe Sticks & Fingers, sowie die prachtvoll illustrierten Bilderbücher zu den Klassikern De Gschicht vom Brandner Kasper von Franz von Kobell und Der kleine Lord von Frances Hodgson Burnett.

Jan Reiser: Lurchis Luftpost

Nahtlos knüpft Reiser an die alten Geschichten an: Die sieben Freunde leben weiterhin in Molchhausen und müssen Alltagsprobleme mit Kreativität und Einsatz lösen. Im ersten Abenteuer Lurchis Luftpost hat sich der Postbote Horst Adler den Flügel verknackst. Prompt springt sein Freund Hopps für ihn ein.

Jan Reiser: Lurchis Luftpost

Mit dem Fahrrad kann er mühelos die meisten Briefe verteilen. Aber nach Mumeldorf, wo Gämse und Steinböcke hoch oben in den Bergen leben, ist kein Hinkommen. Nach den Vorlagen des Malers und Erfinders Leopardo Da Vinci basteln die Freunde ein fliegendes Rad und das Problem ist gelöst.

Jan Reiser: Lurchis Luftpost

Jan Reiser hat Design und Farben der Figuren nahezu unverändert übernommen. Nur dem Igel wurde eine neue Brille verpasst. Der Stil ist dennoch anders als bei allen Vorgängerinnen und Vorgängern, doch er überzeugt. Sehr gut ist, dass alle sieben Charaktere in der Story und in den Panels gut vertreten sind.

Jan Reiser: Lurchis Luftpost

Auch die Geschichte knüpft problemlos an das sehr hohe Niveau des Vorgängers an. Insgesamt ein sehr, sehr gelungener Neueinstieg. Die Freude auf weitere Geschichten ist groß und so heißt es diesmal: „Und lang schallt es vom Berge noch: Salamander fliege… äh …lebe hoch!“

Norbert Elbers

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Jan Reiser: Sticks & Fingers – Basement Blues

1996 kreierte Jan Reiser (De Gschicht vom Brandner Kasper) die Figuren Sticky & Fingers für die Jugendseite der Süddeutschen Zeitung. Die beiden unermüdlichen Rockstars in Spe sind fest entschlossen in die Fußstapfen & Keith, John & Paul und Slash & Axl zu treten. Die Figuren hatten auch zahlreiche Auftritte im Münchner Gratis Magazin Comicaze (besonders empfehlenswert ist hier die Ausgabe # 16 zu der Reiser Cover und sieben Seiten beisteuerte).

Jan Reiser: Sticks & Fingers - Basement Blues

Die Kurzgeschichten und Strips mit Sticky und Fingers überzeugten sowohl durch Gags als auch durch den äußerst ausgereiften Funny-Zeichenstil. Etwas Skepsis kam auf als zu erfahren war, dass Reiser in seinem ersten Album eine durchgehende Geschichte erzählen wollte und nicht einfach sein ohnehin schon reichlich vorhandenes (und voll überzeugendes) Material etwas überarbeitet einem größeren den süddeutschen Raum sprengenden Publikum zugänglich machen wollte.

Jan Reiser: Sticks & Fingers - Basement Blues

Doch das Resultat, das jetzt aus rechtlichen Gründen Sticks & Fingers heißt, kann voll überzeugen. Reiser, der selbst Bassist in der Band Steep ist, erzählt in einer Art Prequel zu seinen früheren Comics wie sich die im selben Haus wohnenden Sticks und Fingers kennen lernen, die Band The Burp gründen, die leckere Bassistin Bo anmustern und ihren ersten großen chaotischen Auftritt hinlegen. Die Story rockt, die Gags grooven und als Zugabe gibt es noch reichlich gut eingefangenes Münchner Lokalkolorit.

Der kleine Lord

Aktuell ist im Münchner Knesebeck Verlag eine von Jan Reiser prachtvoll illustrierte Ausgabe von Frances Hodgson Burnetts Klassiker Der kleine Lord erschienen.

Lurchis Luftpost

Aktuell hat Reiser mit Lurchis Luftpost das 165te „lustige Salamanderheft“ gezeichnet und führt damit, die seit 1937 bestehende Traditionsserie fort.

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