Schlagwort-Archive: Steve Buscemi

Flucht aus L.A.

Im Jahr 2013 erreicht Snake Plissken (Kurt Russell) das von einem gewaltigen Erdbeben der Stärke 9,6 zerstörte Los Angeles, das jetzt zum vom Rest der USA isolierten Gefängnis für Kriminelle und Oppositionelle geworden ist. Plissken soll in der verwüsteten Stadt den gestohlenen Datenträger einer globalen Vernichtungsmaschine auftreiben…

Flucht aus L.A.

Sicherlich ist dieser 1996 entstandene Film weniger eine Fortsetzung, sondern eher die Westküsten-Version von dem 15 Jahre zuvor entstandenen Klassiker Die Klapperschlange und ganz bestimmt ist John Carpenter kein Action-Regisseur vom Kaliber eines James Cameron oder John McTiernan. Dennoch macht die Sache Spaß.

Flucht aus L.A.

Wir begleiten unseren alten Kumpel Snake Plissken durch ein völlig heruntergekommenes L.A. Die Stadt beherbergt eine knallbunte Ansammlung von Individuen, die sich der politischen Korrektheit des neuen diktatorischen Präsidenten-Regimes verweigert haben. Die Mission ist dabei eher Nebensache, die Bilder von fantasievoll verwüsteten Touristenattraktionen zählen.

Flucht aus L.A.

Auch die Besetzung ist großartig: Cliff Robertson, Michelle Forbes, Pam Grier, Stacy Keach, Steve Buscemi, Valeria Golino und Bruce Campbell. Wenn Kurt Russell dann auch noch mit Peter Fonda durch die Stadt surft und sich nach einem Finale in einem nur geringfügig unkenntlich gemachten Disneyland eine Zigarette ansteckt, dann ist das origineller, subversiver und schwarzhumoriger als es all diese bemühten Tarantino-Epigonen hinbekommen.

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Ghost World

In seinem 1997 erstmals komplett veröffentlichten Comic Ghost World erzählt Daniel Clowes (Mister Wonderful, Wilson) von den Freundinnen Enid und Becky. Diese haben gerade die High School abgeschlossen und wissen nicht so recht, wie es weitergeht. Etwaige Ängste davor, dass irgendwann der Ernst des Lebens beginnt, versuchen die Mädchen mit Sarkasmus zu bekämpfen.

Ghost World

Mit Sensibilität und viel schrägen Humor schildert Clowes die Ängste aber auch Freuden im Leben von jungen noch nicht ganz erwachsenen Menschen. 2001 entstand eine Verfilmung mit Thora Birch und Scarlett Johansson als Enid & Becky. , die zwar die Stimmung des Comics sehr gut trifft.

Ghost World

Da der Comic mit 72 Seiten zu kurz war, um einem abendfüllenden Film als Vorlage zu dienen, ergänzte Regisseur Terry Zwigoff (Crumb, Bad Santa) in Zusammenarbeit mit Clowes die Geschichte um zusätzliche Figuren und Sequenzen ergänzt.

Ghost World

Markantester und auch bester Neuzugang war der von Steve Buscemi verkörperte verschrobene Plattensammler Seymore.

Ghost World
Bob Skeetes

Dieser Character war quasi die Summe aus dem nur kurz im Comic auftretenden Astrologen Bob Skeetes und einer namenlosen Figur, der Enid und Becky einen üblen Streich spielen. Im Film will Enid den sehr viel älteren Seymore zunächst nur veralbern, doch mit der Zeit verfällt sie doch dem schrägen Charme dieser Type.

Ghost World
Thora Birch ist großartig als Enid und feuert ihre sarkastischen Oneliner mit absoluter Treffsicherheit ab. Bestens unterstützt wird von der jungen Scarlett Johansson als Becky.

Ghost World

Dank der auch in Nebenrollen sehr guten Besetzung gelang Zwigoff und Clowes ein subversiver Blick auf den US-amerikanischen Alltag. Etwas mainstreaminger aber ebenfalls sehr sympathisch geriet Art School Confidential, die nächste Zusammenarbeit zwischen Zwigoff und Clowes.

Ghost World

Extras der DVD: Nicht untertitelte Interviews mit Thora Birch (2:10 min), Steve Buscemi (3:02 min), Scarlett Johansson (2:38 min), Illena Douglas (2:27 min) und Terry Zwigoff (3:04 min), sowie ein recht lustiges Gespräch mit Teri Garr und Bob Balaban, die im Film die Eltern von Enid spielen und während des Gesprächs auch in Daniel Clowes Comicheften herumblättern und sich seine nicht gerade vorteilhaften Zeichnungen, der von ihnen verkörperten Charaktere angucken (2:59 min, ohne Untertitel), Behind the Scenes – unkommentierte Bilder vom Set (9:54 min) und der deutscher Kinotrailer (2:12 min)

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Daniel Clowes: Ghost World

Als Ghost World 1997 erschien, hatte Daniel Clowes (Mister Wonderful, Wilson) vier Jahre an dem 72-seitigen Comic gearbeitet. Clowes hatte die Erlebnisse der Teenager Enid Coleslaw und Rebecca “Becky“ Doppelmeyer als Fortsetzung in acht Ausgaben seines Comichefts Eightball veröffentlicht. Für die Gesamtausgabe hat er einige seiner Zeichnungen einheitlich in einem bläulichen Grün koloriert und teilweise noch etwas überarbeitet.

Daniel Clowes: Ghost World
Reprodukt-Softcover von 2000

Enid und Becky haben gerade die High School abgeschlossen und wissen nicht so recht, wie es weitergeht. Doch sie haben ihren Spaß dabei sich treiben zu lassen, ihren gemeinsamen Freund Josh genauso zu veralbern wie alle Menschen, die ihnen gerate vor die Flinte kommen.

Daniel Clowes: Ghost World

Etwaige Ängste davor, dass irgendwann der Ernst des Lebens beginnen könnte, versuchen die Mädchen mit Sarkasmus zu bekämpfen. Doch die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als Enid beginnt, dem sanften Druck ihres Vaters nachzugeben und sich auf einen Studienplatz in einer anderen Stadt bewirbt…

Daniel Clowes: Ghost World

Die Geschichte weckt wehmütige Erinnerungen an jene Zeit, als es okay war, Dummheiten auszusprechen und zu begehen, sowie zu glauben, es wäre ein Naturgesetzt, dass beste Freunde auf ewig beste Freunde bleiben. Mit Sensibilität und viel schrägen Humor beschwört Clowes die Ängste aber auch Freuden in dieser weder von Kindern noch von Erwachsenen bewohnten Geisterwelt.

Daniel Clowes: Ghost World

2001 entstand eine Verfilmung mit Thora Birch, Steve Buscemi und Scarlett Johansson, die zwar die Stimmung des Comics sehr gut einfängt, doch vom Regisseur Terry Zwigoff (Crumb, Bad Santa) in Zusammenarbeit mit Clowes um zusätzliche Figuren und Sequenzen ergänzt wurde.

Daniel Clowes: Ghost World
Reprodukt-Hardcover von 2021

Zum 30. Verlagsjubiläum veröffentlicht Reprodukt 2021 schöne und preiswerte Hardcover-Ausgaben von Paco Rocas Der Winter des Zeichners, Anke Feuchtenbergers Die Spaziergängerin, Camille Jourdys Rosalie Blum, sowie zu Ghost World.

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Walt Disney: G-Force

Die Meerschweinchen Darwin, Blaster und Juarez sind das Top-Team der G-Force, einer Einheit von speziell abgerichteten Tieren, die im Auftrag des FBI geheime Missionen erfüllen sollen. Gemeinsam mit dem Maulwurf Speckles und der Fliege Mooch versuchen sie herauszubekommen, was der skrupellose Industrielle Leonard Saber plant. Doch als der Einsatz scheitert, soll die G-Force aufgelöst werden. Die Meerschweinchen können entkommen, landen jedoch (zunächst) in einer Tierhandlung.

Walt Disney: G-Force

Diese für Disney realisierte Jerry-Bruckheimer-Produktion von 2009 bietet Action am laufenden Band, und den gewohnt pompösen Soundtrack (Trevor Rabin), parodiert zugleich aber auch (ein wenig) den oft etwas größenwahnsinnigen Stil der Filme des Krawall-Moguls. Das Resultat, das im Original zudem noch Stars wie Nicolas Cage Penélope Cruz, Jon Favreau oder Steve Buscemi als Sprecher der G-Force-Mitglieder auffährt, ist nicht nur überraschend witzig, sondern geriet mit einer Spieldauer von nur 88 Minuten auch noch erstaunlich kompakt.

Walt Disney: G-Force

Was den Film jedoch zu mehr als einer halbwegs unterhaltsamen Angelegenheit macht, ist der Einsatz der 3D-Technik, die wohl noch nie so vollendet wie hier zu sehen war. Auch die Szenen ohne Spezialeffekte haben eine unglaubliche Tiefe (wozu allerdings die berüchtigte hektische Bruckheimer-Schnitttechnik etwas zurückgefahren werden musste, denn es dauert immer eine kleine Weile bis sich vor dem Auge des Betrachters die Plastizität einer Szene voll entfaltet).

Walt Disney: G-Force

Zusätzlich – und das ist neu! – wurden im unteren und oberen Bereich des projizierten Bildes noch schwarze Balken platziert. Auf diese scheinbar nicht “bespielten“ Bereiche dehnt sich, wenn es besonders rasant zur Sache geht, die Handlung aus. Dadurch wird die Illusion erweckt, dass Figuren oder Gegenstände die Leinwand verlassen, und im wahrsten Sinne des Wortes der Rahmen gesprengt. Leider ist G-Force fürs Heimkino nur in den USA und in Australien auf 3D erschienen.

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Tim Burton: Big Fish

Seit etlichen Jahren schon hat Will Bloom kein Wort mehr mit seinem Vater Edward gewechselt. Dieser hatte ihm als Kind phantastische Geschichten bis zum Abwinken erzählt, was schließlich dazu führte, dass Will seinem Vater kein einziges Wort mehr glaubte. Als Edward jedoch im Sterben liegt, besucht Will ihn und findet dabei heraus, dass in dessen bunten Geschichten doch mehr Wahrheit steckt als er jemals glauben wollte…

Tim Burton: Big Fish

In einzigartiger Weise vermischt Tim Burton 2003 in Big Fish die „realistische“ Rahmenhandlung um den sterbenden Edward (Albert Finney) mit dessen unglaublich phantasievollen Erzählungen (hier spielt Ewan McGregor mit naivem Charme den jungen Edward). Wie bei Burton nicht anders zu erwarten, bilden die mal wieder sehr ungewöhnlich bebilderten märchenhaften Geschichten den Kern des Filmes und die gelegentlich eingestreuten „realistischen“ Szenen sind (abgesehen vom wirklich ergreifenden Finale) wenig mehr als Übergänge zur nächsten bunten Story.

Tim Burton: Big Fish

Big Fish überrascht immer wieder und verzaubert das Publikum durch ungewöhnliche Einfälle (von denen hier nichts verraten werden soll). Tim Burton fühlt sich sichtlich wohl in den Geschichten um Zirkusfreaks, verschwundenen Städten und eigentlich harmlosen Riesen. Er bleibt sich in diesem Film treu ohne sich zu wiederholen.

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The Death of Stalin

In seiner Comic-Serie Es war einmal in Frankreich erzählte der französische Autor Fabien Nury (W. E. S. T.) die Biografie des Schrotthändlers Joseph Joanovici, der während des Zweiten Weltkriegs Waffen an Nazis und Résistance verkaufte. Auch bei seiner Schilderung der Tage nach dem Tode von Josef Stalin ließ Nury seiner Fantasie freien Lauf.

The Death of Stalin

Belegt ist, dass Josef Stalin am frühen Morgen des 1. Mai 1953 einen Schlaganfall erlitt. Bevor Ärzte gerufen wurden, versammelten sich etliche Mitglieder des Politbüros um den bewusstlosen Diktator. Ärzte kamen erst später hinzu und am 5. März 1953 verstarb Stalin.

The Death of Stalin

Fabien Nury spekulierte darüber, wie seinerzeit wohl die Machtkämpfe verlaufen sind, aus denen schließlich Nikita Chruschtschow als Sieger hervorging. Der Zeichner Thierry Robin (China Rot) setzte die Geschichte, die in Frankreich 2010 und 2012 in zwei Alben erschienen ist, in kantigen Bildern am Rande der Karikatur in Szene.

The Death of Stalin

Rechtzeitig zum Kinostart der Verfilmung von The Death of Stalin veröffentlichte der Splitter Verlag eine schön aufgemachte deutsche Gesamtausgabe. Den Film inszenierte der für Polit- und sonstige Satiren bekannte britische Regisseur Armando Iannucci.

The Death of Stalin

Es konnte ein großartiges Ensemble verpflichtet werden, wobei besonders Steve Buscemi als Chruschtschow, Monty Python Michael Palin als Molotow und Jason Isaacs (Star Trek: Discovery) als mit Unmengen von Orden behängter General Schukow Höchstleistungen erbringen. Wer gerne dabei zuschaut, wie hinterhältige Menschen sich gegenseitig austricksen, ist mit Comic und Film bestens bedient.

The Death of Stalin

Die DVD von Concorde enthält neben dem 107-minütigen Film noch entfallene Szenen (9:58 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Interviews (34:04 min) und sowie zwei deutsche und einen englischsprachigen Trailer.

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