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Popeye the Sailor

Der Spinatmatrose Popeye war bereits in Elzie Segars Comicserie Thimble Theater von der Nebenfigur zur Hauptattraktion aufgestiegen. Eine ähnliche Karriere machte er auch im Zeichentrickfilm. 1933 trat er in einem Betty Boop-Cartoon der Brüder Max und Dave Fleischer auf, schlug voll ein und bekam gleich seine eigene Serie.

Im Gegensatz zu den epischen Abenteuern, die Segar in seinen Comic-Geschichten erzählte, kämpfte Popeye in den Trickfilmen meist mit seinem Konkurrenten Bluto um die angebetete Olive Oil, die er erst erobern kann nachdem er eine Büchse Spinat verdrückt hat. Trotz dieser sich wiederholenden Struktur überzeugten die Fleischer-Cartoons durch originelle Einfälle, sympathische Figuren, mitreißende Musik und meisterliche Animation.

Nachdem zuvor nur wahllos zusammengestellte DVD-Collections mit “Popeye“-Cartoons in sehr schlechter Bildqualität (und mit einer teilweise auch noch unterirdisch schlechten deutschen Synchronisation) erschienen sind, hat Warner die ersten 60 meist schwarzweißen Popeye-Cartoons aus den Jahren 1933 bis 1938 sehr schön restauriert. Garniert mit hochinteressanten Extras wurden diese Trickfilmjuwelen in eine hübsche Box gepackt. Diese Edition wird wohl nie in Deutschland erscheinen, doch die US-DVDs laufen auch problemlos auf deutschen Playern.

Ab 1936 entstanden auch drei sehr aufwendig animierte längere farbige Trickfilme mit Popeye. Diese wurden in den Kinos teilweise sogar größer angekündigt, als der danach folgende Hauptfilm. Mit Popeye the Sailor Meets Sindbad the Sailor und Popeye the Sailor Meets Ali Baba’s Forty Thieves befinden sich unter den sechzig chronologisch geordneten Cartoons auch die ersten beiden dieser Filme.

Hier machten die Fleischer-Brüder besonders ausgiebig Gebrauch von dem so genannten Table-Top-Verfahren, bei dem die handgezeichneten Figuren vor im Studio aufgebauten Miniaturkulissen abgefilmt wurden. Die daraus resultierende räumliche Tiefe kann noch stärker beeindrucken als das zeitgleich von Walt Disney entwickelte Multiplane-Verfahren mit mehreren gemalten Hintergrundebenen.

Auch die auf dieser DVD-Box enthaltenen frühen Fleischer-Cartoons aus der Out of the Inkwell-Serie zeigen, dass die Fleischer-Brüder in den 20erJahren tricktechnisch (aber auch erzählerisch) sehr viel weiter waren als Disney.

Extras der DVD-Box“ Popeye the Sailor: 1933-1938″: “I Yam What I Yam: The Story of Popeye the Sailor Man“ (43:22 min), eine sehr schön zusammengestellte Dokumentation über alle Stationen innerhalb der Comic-, Film- und TV-Karriere des Spinatmatrosen, „Forging the Frame: The Roots of Animation 1900-1920“ (31:00 min), ein hochinteressanter Bericht über die Anfänge des Animationsfilms, besonders interessant sind die langen Ausschnitte aus Winsor McCays „How a Mosquito Operates“ (1912) und „The Sinking of the Lusitania“ (1918), „Mining the Strip: Elzie Segar and Thimble Theatre“ (8:40 min), Bericht über den Efinder von Popeye, „Me Fickle Goyl, Olive Oyl: The World’s Least Likely Sex Symbol“ (4:21 min), Bericht über Popeyes Objekt der Begierde, „Wimpy the Moocher: Ode to the Burgermeister“ (4:31 min), Bericht über Popeyes hamburger-verschlingenden Kumpel, „Sailor’s Hornpipes: The Voice of Popeye“ (9:30 min), Bericht über die verschiedenen Sprecher von Popeye

„Blow Me Down! The Music of Popeye“ (10:02 min),“Popeye in Living Color: A Look at the Color Two-Reelers“ (5:47 min), „Me Lil‘ Swee’Pea: Whose Kid is He Anyway?“ (3:52 min), Bericht über Olives Ziehsohn, „Et Tu, Bluto? Cartoondom’s Heaviest Heavy“ (4:40 min), Bericht über Popeyes Rivalen, der später in Brutus umgetauft wurde, Bonus-Cartoons aus den Kindertagen des Zeichentrickfilms: „Colonel Heeza Liar at the Bat“ (1915), „Krazy Kat Goes A-Wooing“ (1916), „Domestic Difficulties“ (1916, Mutt and Jeff), „Bobby Bumps Puts a Beanery on the Bum“ (1918), „Feline Follies“ (1919, Felix the Cat ), „The Tantalizing Fly“ (1919, Koko the Clown), 6 Fleischer-Cartoons aus der Reihe „Out of the Inkwell“: „Modeling“ (1921), „Invisible Ink“ (1921), „Bubbles“ (1922), „Jumping Beans“ (1922) , „Bedtime“ (1923) und „Trapped“ (1923), 4 weitere Fleischer-Cartoons: „A Trip To Mars“ (1924), „Koko Trains ‚em“ (1925), „Koko Back Tracks“ (1927), „Let’s Sing with Popeye“ (1933)

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