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Michael Palin – In 80 Tagen um die Welt

1988 unternahm Michael Palin eine ungewöhnliche Reise. Während sein Monty Python-Kumpel Eric Idle im selben Jahr an der Seite von Pierce Brosnan den Diener Passepartout in der TV-Serie In 80 Tagen um die Welt spielte, trat Palin tatsächlich die im Roman von Jules Verne beschriebene Reise an. In 80 Tagen umrundete er den Globus und wurde dabei von einem vierköpfigen BBC-Filmteam begleitet, das er “Passepartout“ nannte.

Michael Palin - In 80 Tagen um die Welt

Palin durfte keine Flugzeuge als Transportmittel benutzen und die Reiseroute orientierte sich an Vernes Roman. Stationen waren u. a. Venedig, Kairo, Dubai, Bombay, Hongkong, Shanghai, Tokio, Los Angeles und New York. Da es mittlerweile sehr viel weniger Passagierschiffsverkehr als zu Vernes Zeiten gibt und es nicht immer einfach war auf einen Frachter mitzureisen, gelang es Palin nur mit knapper Not seine Mission zu erfüllen. Er erwies sich jedoch als sehr amüsanter Weltreisender mit sicherem Blick für das Ungewöhnliche.

Michael Palin - In 80 Tagen um die Welt

Michael Palins Reise-Impressionen wurden in einer siebenteiligen TV-Serie dokumentiert. Eigentlich waren nur sechs Folgen geplant, aber den hochinteressanten Erlebnissen bei der Seefahrt von Arabien nach Indien auf einer primitiven Dhau wurde dann deutlich mehr Raum eingeräumt. Die Reihe war so erfolgreich, dass Palin zu weiteren ungewöhnlichen Reisen – etwa “Von Pol zu Pol“ oder “Rund um den Pazifik“ aufbrach.

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Shanghai Dream

Kaum bekannt ist, dass knapp 20.000 Juden vor dem nationalsozialistischen Terror nach Shanghai flüchteten. Dies war Ende der 30er-Jahre nahezu die einzige Möglichkeit Nazi-Deutschland zu verlassen und die Anreise fand meist unter abenteuerlichsten Bedingungen statt. Dies diente dem vielbeschäftigten französischen Autor Philippe Thirault (Rückkehr nach Belzagor, O’Boys) als Grundlage für eine fiktive Comic-Geschichte.

Shanghai Dream

Er siedelte seine Erzählung im Film-Milieu an und Hauptfigur ist der jüdische UFA-Mitarbeiter Bernard Hersch, der 1938 seine Anstellung wegen der Rassengesetzte verliert. So weit so wirklichkeitsnah. Doch gleich die erste Comic-Seite wirft die Frage auf, ob Thirault sich wirklich ernsthaft mit der Zeit beschäftigt hat, von der er erzählt.

Shanghai Dream

Gezeigt werden Dreharbeiten in den UFA-Studios, wobei die Darsteller zum Indiana-Jones-Outfit rote Armbinden mit Hakenkreuzen tragen. In einem “zweitausend Jahre alten Tempel“ finden sie mit einem in Stein gemeißelten Hakenkreuz den Beweis dafür, dass “das Reich tausend Jahre überdauern wird“. Ein derartiger Film wurde von der UFA nie gedreht. Dort wurde Ende der 30er-Jahre hauptsächlich auf scheinbar harmlose Unterhaltung gesetzt und direkte Bezüge zum Nationalsozialismus vermieden.

Shanghai Dream

Den nächsten Bock schießt Thirault auf Comic-Seite 15. Dort ist ein Berliner Kino zu sehen, das 1938 Das Haus der sieben Sünden zeigt. Dieser Film ist von 1940, was als Vorwurf etwas kleinlich wäre. Doch außerdem spielte darin – neben John Wayne – Marlene Dietrich die Hauptrolle, deren Hollywood-Filme ab Mitte der 30er-Jahre im Dritten Reich nicht mehr gezeigt wurden.

Shanghai Dream

Solche Ungenauigkeiten nehmen Thiraults Geschichte, neben der Glaubwürdigkeit, auch die Kraft, um als Drama vor historischen Hintergrund zu funktionieren. Das Resultat ist ein spannend erzählter exotischer Abenteuer-Comic mit gelegentlichen Bezügen zur tatsächlichen Geschichte. Doch stärker noch als ums Überleben, kämpft Bernard Hersch im von Japanern besetzten Shanghai darum, ein Drehbuch seiner in Berlin zurückgebliebenen Frau Illo zu verfilmen…

Shanghai Dream

Formal gibt es wenig zu meckern. Dem portugiesischen Zeichner Jorge Miguel (Als die Zombies die Welt auffraßen) gelangen ebenso detailfreudige wie atmosphärische Bilder, während Splitter die komplette aus zwei Alben bestehende Serie in einem schönen Hardcover-Band in gewohnter Qualität veröffentlicht.

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