Schlagwort-Archive: Robert Zemeckis

The Frighteners

Peter Jackson fiel erstmals 1987 durch einen eher dilettantisch gedrehte Slapstick-Horrorfilm auf. Bad Taste zog sein Publikum schon nach wenigen Schreckensminuten unweigerlich in den Bann. Fünf Jahre später haute Jackson mit seinem nächsten sehr viel professioneller ausgeführten Werk in die selbe Kerbe. Braindead kommt zwar nostalgisch daher und erzählt auch eine Romanze, galt aber dennoch 1992 als der blutigste Film aller Zeiten.

Zwischendrin verarschte Peter Jackson mit Meet the Feebles noch schnell die Muppets-Show, bevor er mit seinem sehr sensiblen Mörderinnen-Drama Heavenly Creatures Kate Winslet reif für die „Titanic“ machte und die schreiend komische Pseudo-Dokumentation Forgotten Silver über den angeblichen neuseeländischen Filmpionier Colin McKenzie in Szene setzte.

Alle diese Aktivitäten gipfelten 1996 in einer in Neuseeland für knapp 30 Millionen Dollar gedrehten Hollywood-Produktion voller verrückter Ideen, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Lange von seinen Herr-der-Ringe-Filmen und der monströsen Wiederbelebung von King Kong zeigte Peter Jackson, dass sein abgedrehter Inszenierungsstil auch mainstream-kompatibel sein kann.

Ein gemeinsam mit seiner Gattin Fran Walsh verfasstes Drehbuch, das eigentlich für die TV-Serie Tales from the Crypt vorgesehen war, beeindruckte Robert Zemeckis, so stark, dass er beschloss einen Spielfilm daraus zu machen. Der Regisseur von Zurück in die Zukunft begeisterte auch Michael J. Fox für den Stoff und fungierte als Produzent.

Jeffrey Combs

Fox spielte den Geisterjäger Frank Bannister, der zwar tatsächlich Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen kann, doch diese Fähigkeit nutze, um sich zu bereichern. Zusammen mit einigen befreundeten Geistern, erschreckte er furchtsamen Mitmenschen und trat danach als gut bezahlter Exorzist auf. Doch dann bekommt es Bannister mit dem wirklich bösen Geist des Massenmörders Johnny Charles Bartlett (Jake Busey) zu tun…

Jake Busey

The Frighteners ist ein Feuerwerk voller verrückter Ideen und aberwitziger Situationen. Bei dem Tempo, das Jackson vorlegt, fällt es nicht immer leicht, sich mit den Hauptfiguren zu identifizieren, doch der Film ist ein großer Spaß, dessen Spezialeffekte immer noch beeindrucken können.

Seinerzeit war Peter Jacksons erste Hollywood-Produktion kein großer Erfolg. Dies lag auch daran, dass der Regisseur sich darum bemühte einen Film für die ganze Familie zu drehen. Dies wurde nicht honorierte, denn The Frighteners erhielt keine Jugendfreigabe und war Jackson-Jüngern nicht blutig genug.

New Artwork Edition

Doch eine großartige Edition von Turbine Medien zeigt, dass die fast schon vergessene Geisterkomödie durchaus bei den Ghostbusters mithalten kann. Eine 6-Disc Ultimate Edition enthält – restauriert in 4K – auf Blu-ray und UHD sowohl die 110-minütige Kinofassung als auch den 122-minütigen Director’s Cut mit vervollständigter Synchronisation.  

Außerdem gibt es noch ein reichhaltiges Bonusmaterial: Die Weltpremiere des Director’s Cut als Open Matte-Version – freigegeben von Peter Jackson, das 196-seitige Buch „Die Welt von Peter Jackson“, Neues Artwork und Poster von Ronan Wolf Chuat, Artcards und Replika der Visitenkarte von Frank Bannister

Classic Artwork Edition

Eine Blu-ray enthält „No Way to Make a Living“ – eine neue Bonus-Featurette mit Interviews der Darsteller und Crew (95 min), The Making of (270 min), Audiokommentar von Peter Jackson und den Trailer

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Disneys Eine Weihnachtsgeschichte

Völlig von der Hand zu weisen ist es nicht, wenn Regisseur Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft) behauptet, dass Charles Dickens Eine Weihnachtsgeschichte die “größte Zeitreisegeschichte aller Zeiten“ ist. In der 1843 erschienenen Novelle werden dem geizigen und menschenverachtenden Geschäftsmann Ebenezer Scrooge dank dreier Geister die durch ihn verursachten Ereignisse an gestrigen, heutigen und zukünftigen Weihnachtsfesten auf ziemlich heftige Art vermittelt.

Auch die Walt Disney Company hat eine vielfältige Beziehung zu Dickens Weihnachtsgeschichte. So heißt die von Carl Barks entwickelte Comicfigur Onkel Dagobert im Original Uncle Scrooge und stand im Mittelpunkt des 1983 entstandenen Trickfilms Mickys Weihnachtsgeschichte. Auch “Die Muppets Weihnachtsgeschichte“ mit Michael Caine wurde von Disney produziert. Daher ist es durchaus konsequent, wenn sich die Disney Company mit Zemeckis für eine neue Version der “Weihnachtsgeschichte“ verbündet hat und als zusätzlichen Gimmick noch Jim Carrey an Bord holt, dessen flexibles Gesicht bereits in Die Maske die Grundlage für überraschende Computeranimationen war.

Robert Zemeckis setzte schon in Der Polarexpress ein computeranimierte Ebenbild von Tom Hanks in Szene und ließ in Die Legende von Beowulf den eher pummeligen Ray Winstone zum hünenhaften Krieger mutieren. Die beiden technisch durchaus innovativen Filme fielen künstlerisch jedoch reichlich flau aus. In dieser Hinsicht ist Eine Weihnachtsgeschichte ein deutlicher Fortschritt. Jim Carreys in den Computer eingespeisten Performances als Scrooge und alle drei Geister wurden nicht zu einer wilden Dickens-Parodie zurechtgepixelt. Vielmehr entstand eine – vielleicht nicht absolut meisterliche – aber immerhin erstaunlich werkgetreue und überraschenderweise auch ganz schön gruselige Version von Dickens Novelle, die zudem (in ausgewählten Kinos und TV-Geräten) durch beeindruckende 3D-Effekte überrascht.

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Die Legende von Beowulf

Auf dem Comic Con 2007 in San Diego wurden erste Ausschnitte aus Die Legende von Beowulf gezeigt. Dies geschah im neuen 3D-Verfahren Real D, welches so überraschend gut funktionierte, dass die unglaubliche Plastizität der Bilder zunächst davon ablenkte, dass auf der Leinwand gar keine Stars wie Anthony Hopkins und Angelina Jolie agierten.

Zu sehen waren ihre im Computer erzeugten Ebenbilder, wobei allenfalls die Augen noch etwas seltsam aussahen. Tatsächlich ist es erstaunlich wie weit die Technologie mittlerweile gediehen war. Vor allem bei den zahlreichen Szenen, die an düsteren Orten spielen, fällt oft gar nicht mehr auf, dass die Akteure aus Pixel statt aus Fleisch und Blut bestanden.

Doch bessere Filme entstehen so nicht zwangsläufig. Roger Avary (Pulp Fiction) und Neil Gaiman (Sandman) nahmen sich das im Jahre 1000 niedergeschriebene epische Heldengedicht Beowulf vor und versuchte die etwas wirre Heldenmär in eine verfilmbare Form zu bringen. Herausgekommen ist eine reichlich düstere Geschichte mit Anleihen bei Shakespeares Königsdramen und allerlei Fantasy-Klischees.

Der Film garniert dies noch mit unglaubwürdigen Action-Sequenzen, überflüssigen Protz-Kamerafahrten und Angelina Jolie als Wassermonster mit angewachsenen High Heels. Wenn es gegen Ende endlich zu einer Begegnung zwischen dem heldenhaften Hünen Beowulf und einem riesigen Drachen kommt, wurde schon so viel düsteren Frust verbreitet, dass dieser wahrhaft spektakuläre Kampf den Film auch nicht mehr viel rausreißt.

Deutlich interessanter und spannender sind da einige Details der Entstehungsgeschichte, die andeuten was noch alles in Zukunft auf uns zukomme dürfte. Während die computeranimierten Ebenbilder von Anthony Hopkins, Robin Wright Penn und Angelina Jolie bestens zu erkennen sind, ist nicht völlig klar wer eigentlich dem hünenhaften Helden Beowulf Modell stand. Dies besorgte Ray Winstone (Sexy Beast), der zuvor in Marty Scorseses Departed – Unter Feinden als eher mopsiger Mobster Jack Nicholson assistierte.

Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft), der bereits für Der Polarexpress zu ähnlicher Technik griff (und Forrest Gump eher deshalb drehte, weil dies technisch möglich und nicht weil es wirklich nötig war), ließ den pummeligen Winstone zum Fantasyhelden hochrechnen und aufblasen. Somit ist Die Legende von Beowulf eher Science-Fiction als Fantasy. 

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Der Polarexpress

Ein kleiner Junge mag nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben, doch in der Nacht vor Weihnachten steht plötzlich der Polarexpress im verschneiten Vorgarten. Der Schaffner (Tom Hanks) lädt einige Kinder zu einer ereignisreichen Fahrt in Richtung Nordpol ein…

Basierend auf einem Kinderbuch von Chris Allsburg (von ihm stammt auch die Vorlage zum Film Jumanji) inszenierte Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft) nach Forrest Gump und Cast Away mit Der Polarexpress seine dritte Zusammenarbeit mit Tom Hanks. Zemeckis entschied sich dafür den Film durch die Motion-Capture-Technologie, bei der Mimik und Gestik der Darsteller digitalisiert wurden, komplett am Rechner erzeugen zu lassen. Zemeckis meint dazu: „Mich interessieren die Bilder überhaupt nicht mehr. Alles was Spezialeffekt-Blockbuster bieten, sieht man heutzutage schon in jeder Autowerbung.“

Der Polarexpress leidet dann auch tatsächlich darunter, dass mit neuster Technik nur altvertraute Bilder produziert wurden. Am Anfang des Films stellt sich die Frage, ob Computeranimation hier wirklich angebracht ist, denn die menschlichen Figuren wirken reichlich steril. Doch wenn dann der Polarexpress in Richtung Nordpol abdampft, gewinnt auch der Film deutlich an Fahrt und Tempo.

Allerdigs drängen sich allerdings Vergleiche zu den Produkten aus dem Hause Pixar auf. Bei Findet Nemo oder Die Unglaublichen werden die am Rechner erzeugten Bilder sinnvoller und weniger in Form von protzigen und oft überflüssigen Kamerafahrten präsentiert. Auch ein Vergleich zur Harry Potter-Reihe liegt nahe, denn auch dort beginnen die Abenteuer immer mit einer Fahrt in einem Expresszug und münden dann in ein turbulentes Abenteuer. Da kann der Polarexpress leider nicht mithalten, denn die kitschigen Weihnachtswelten, denen die Reisenden am Ende des Filmes ausgesetzt werden, neutralisieren die Erlebnisse der turbulenten Bahnfahrt.

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Walt Disney: Pinocchio (2022)

Gleich nach seinem Meisterwerk Schneewittchen und die sieben Zwerge drehte Walt Disney 1940 mit Pinocchio den meiner Meinung nach immer noch besten Zeichentrickfilm aller Zeiten. In den letzten Jahren hat sich die Disney Company immer wieder an Realfilmversionen der Animationsklassiker versucht. Die Resultate waren nicht immer so gelungen wie Maleficent mit Angelina Jolie, Tim Burtons Dumbo oder auch Cruella.

Walt Disney Pictures planten bereits seit 2015 eine am Zeichentrickklassiker orientierte Realverfilmung von Pinocchio. Die Wahl von Tom Hanks als Darsteller der Tischler Gepetto und von Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft) als Regisseur macht durchaus neugierig auf das Werk. Zemeckis hatte mit Filmen wie Falsches Spiel mit Roger Rabbit, Der Polarexpress, Die Legende von Beowulf oder Disneys Eine Weihnachtsgeschichte immer wieder die Möglichkeiten des Animationsfilms ausgelotet.

Cynthia Erivo als The Blue Fairy

Sein Versuch mit aktuellen tricktechnischen Möglichkeiten ein Update des auf Carlo Collodis Kinderbuchs von 1881 basierenden Disney-Meisterwerk zu drehen, ist leider total gescheitert. Selbst dort wo sich die Neuverfilmung an der Zeichentrickvorlage orientiert, ist sie dem Original hoffnungslos unterlegen. Das fängt schon mit der Eröffnungsszene des Zeichentrickfilms an, in der die Kamera spektakulär mitten durch ein nächtliches Dorf schwenkt und den Zuschauer grandios hineinzieht in die Geschichte von Gepetto, der sich einen kleinen Jungen geschnitzt hat.

Optisch hat Zemeckis dem nichts entgegen zu setzten und versucht es auch nicht einmal. Es gibt ein paar flaue Witze mit der später zu Pinocchios Gewissen werdende Heuschrecke Jiminy, die mit ihrem als Erzähler dienden Alter Ego eine Diskussion beginnt. Tom Hanks hat als Gepetto wenig mehr zu tun, als traurig drein zu schauen, obwohl das von Zemeckis zusammen mit Chris Weitz (About a Boy) verfasste Drehbuch, ihm als um seinen Sohn trauernden Witwer etwas exakter als der Disney-Film charakterisiert hat.

Was dabei gänzlich fehlt, ist der großartige Song Little Wooden Head, zu dem Gepetto im Zeichentrickfilm wild entfesselt mit seiner Pinocchio-Marionette durch die Werkstatt tanzt. Stattdessen ist ein lahmer Sprechgesang von Tom Hanks zu hören, auch Give a Little Whistle, die Erkennungsmelodie von Jiminy Cricket, wurde zugunsten von nicht wirklich guten neuen Liedern weggelassen. An den Wänden von Gepettos Werkstatt hängt auch bei Zemeckis eine Unmenge von originellen Holzspieluhren, doch diese sind fast immer mit geschnitzten Figuren aus Filmen wie Toy Story oder Dornröschen bestückt, was beim fünften Mal nicht mehr originell ist.

Zwar wird immer wieder versucht wird, markante Momente des Klassikers nachzustellen. Doch fehlen viele großartige Momente, es tauchen unnötige neue Nebenfiguren wie die Möwe Sofia oder die Marionettenspielerin Fabiana auf und im Finale verfügt der Riesenwal Monstro plötzlich auch noch über Knochenkamm und Tentakel, ohne dass er dadurch unheimlicher wirkt. In keinem Moment ist tricktechnische Innovation zu spüren und – schlimmer noch – nie entsteht der Eindruck, dass sich Mühe gegeben wurde, einem Meisterwerk Tribut zu zollen.

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Flight

Dem Pilot Whip Whitaker gelingt es durch tollkühne Kopfüber-Flugmanöver eine defekte Passagiermaschine auf einem Acker so notzulanden, dass ein Großteil der Passagiere und Besatzungsmitglieder überlebt. Da es jedoch trotzdem sechs Tote gegeben hat und reichlich Alkohol in seinem Blut gefunden wurde, muss sich Whitaker vor einem Untersuchungsausschuss rechtfertigen…

Flight

Was zunächst wie eine technisch brillant in Szene gesetzte und mitreißend erzählte Neuauflage der Airport-Filme wirkt, entwickelt sich immer mehr zum Psychogram eines Suchtkranken, der versucht von seiner Alkohol-Abhängigkeit loszukommen, diese zugleich aber auch leugnet. Die Figur ist in den besten Händen bei Denzel Washington , der Whip Whitaker ebenso charismatisch wie gebrochen verkörpert.

Flight

Eine nicht minder überzeugende Darstellung eines Süchtigen gibt die rothaarige Britin Kelly Reilly (Barcelona für ein Jahr, Yellowstone), die eine Drogenabhängige spielt, die sehr viel ehrlicher und ernsthafter als Whip versucht, in ein halbwegs normales Leben zurück zu finden.

Flight

Damit es nicht total hochmoralisch zugeht, schaut gelegentlich auch noch John Goodman vorbei. Dieser tritt äußerst extrovertiert als gutmütiger Drogendealer auf, der versucht den volltrunkenen Whip Whitaker durch allerlei chemische Substanzen wieder nüchtern und prozessfähig zu machen.

Flight

Nach dem spektakulär in Szene gesetzten Auftakt mit dem Flugzeugabsturz wechselt Flight sein Tempo und wird zu einem gut geerdeten und nicht ohne Humor erzählten Drama, das erst gegen Ende etwas zu sehr auf Pathos und vorhersehbares Moralaposteltum setzt. Wenn jedoch bedacht wird, dass Robert Zemeckis, der nicht eben für Subtilitäten bekannte Lieferant rasant erzählter Blockbuster wie Zurück in die Zukunft, mit Flight nach einigen Ausflügen in den Bereich Computeranimation 2012 seine Rückkehr zum Realfilm feiert, überrascht die fast durchgehend sympathisch unspektakuläre Erzählstruktur dieser gut ausbalancierten Hollywood-Produktion.

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Unglaubliche Geschichten – Amazing Stories

1985 startete die von Steven Spielberg produzierte Wundertüte von einer Fernsehserie Unglaubliche Geschichten. Hier setzten namhafte Regisseure wie Clint Eastwood, Irvin Kershner, Danny DeVito, Kevin Reynolds, Robert Zemeckis, Brad Bird, Tom Holland, Tobe Hooper oder Burt Reynolds für ein Budget von jeweils einer Million Dollar in sich abgeschlossene 24-minütige Episoden in Szene.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Spielberg eröffnete die Serie mit der ganz schön kitschigen “unglaubliche Geschichte“ Ghost Train, in der er mit voller inszenatorischer Wucht eine historische Eisenbahn das  Wohnzimmer einer typischen US-Familie  durchqueren lässt.Spielbergs zweite (und letzte) Amazing Story ist doppelt so lang ist wie die übrigen Episoden und ein absoluter Höhepunkt der Serie. The Mission erzählt von der gefährlichen Mission eines B-17-Bombers im Zweiten Weltkrieg. Ein Soldat sitzt im kugelförmigen Waffenturm fest und ihm droht, bei der Landung zerquetscht zu werden, da das Fahrwerk des Flugzeugs nicht ausgefahren werden kann.

Unglaubliche Geschichten - Amazing StoriesSpielberg ebenso spannende wie sentimentale Inszenierung, die Besetzung der Hauptrollen mit Kevin Costner und Kiefer Sutherland, sowie die erinnerungswürdige Schlusspointe (blöd aber gut!) machen diese Geschichte, die den neuseeländischen Spielfilm  Shadow in the Cloud inspirierte, zu einem Muss für alle Spielberg-Fans.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Bei uns lief The Mission seinerzeit sogar im Kino als Zusammenschnitt mit der Episode Go to the Head of the Class von Robert Zemeckis und der köstlichen Horror-Parodie Mummy Daddy von William Dear (Bigfoot und die Hendersons).

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Ein weiteres sehr spannendes Kleinod ist der Minithriller The Amazing Falsworth von Peter Hyams mit Gregory Hines. Sehenswert sind auch Boo! eine leicht alberne Gespensterkomödie von Joe Dante, das rührselige in Schwarzweiß gedrehte Kriegsdrama No Day at the Beach mit  Charlie Sheen, The Doll mit John Lithgow in einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte, sowie Marty Scorseses wirklich gruseliges Minidrama Mirror, Mirror, das manche für den besten Beitrag zur Serie halten.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories
Diese Klasse erreichen zwar nur die wenigsten Episoden, doch durch die sorgfältige Machart hoben sich die Amazing Stories vom übrigen TV-Programm deutlich ab. Doch genau wie seaQuest DSV oder Earth 2 konnte sich auch diese Spielberg-Serie nicht dauerhaft durchsetzen. Dies wird wohl in erster Linie daran gelegen haben, dass die erzählten Geschichten arg wechselhaft ausfielen.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Wie dem auch sei, wer sich die Unglaublichen Geschichten in nicht allzu üppigen Dosierungen zu Gemüte führt, dürfte – eingeleitet von einem seinerzeit sensationellen (und heute immer noch beeindruckenden) computeranimierten Vorspann und dem markanten musikalischem Leitmotiv von  John Williams – allerlei angenehme Überraschungen erleben.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

24 der insgesamt 45 unglaublichen Geschichten erschienen in zwei hübsch aufgemachten DVD-Boxen. Zwei Blu-ray-Editionen enthalten die komplette Serie auf jeweils einer Scheibe in DVD-Qualität.

Unglaubliche Geschichten - Amazing Stories

Im März 2020 startete auf Apple TV+ eine Neuauflage der Serie, an der Steven Spielberg erneut als Produzent beteiligt war.

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Pénélope Bagieu: Hexen hexen

Der britische Autor Roald Dahl (1916 – 1919) hatte einen gewaltigen Output. Er verfasste pointierte Kurzgeschichten, die oft böse endeten und bei uns erfolgreich in Sammelbänden wie “Küsschen, Küsschen!“ oder “Kuschelmuschel“ veröffentlicht wurden. Er schrieb aber auch Drehbücher, etwa zum James-Bond-Film Man lebt nur zweimal oder zu Tschitti Tschitti Bäng Bäng.

Pénélope Bagieu: Hexen hexen

Doch am erfolgreichsten waren seine Kinderbücher, von denen viele verfilmt wurden. Man denke nur an Charlie und die Schokoladenfabrik von Tim Burton, Matilda von Danny DeVito oder BFG – Sophie & der Riese von Steven Spielberg. Auch Hexen hexen diente 1990 einem nicht sonderlich erfolgreichen Kinofilm als Vorlage, den Nicolas Roeg mit Anjelica Huston und Rowan Atkinson in Szene setzte.

Pénélope Bagieu: Hexen hexen

Bevor demnächst eine Neuverfilmung von Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft) mit Anne Hathaway versuchen wird, die ultimativen Spezialeffekt-Bilder zum Buch zu präsentieren, bietet sich eine von der französischen Zeichnerin Pénélope Bagieu (California Dreamin‘) im Alleingang realisierte Comic-Adaption als Alternative an. Diese ist ähnlich schrullig wie die Bücher von Roald Dahl.

Pénélope Bagieu: Hexen hexen

Dieser erzählt 1983 in Hexen hexen erzählt von einem kleinen Jungen, der zusammen mit seiner Großmutter gegen eine mächtige Hexen-Organisation antritt, die Kinder hasst und diese in Mäuse verwandeln will. Die besonderen Eigenarten und der Plan der Hexen wurden von Dahl mit allerlei verrückten Ideen garniert, für die Bagieu die passenden Bilder findet.

Pénélope Bagieu: Hexen hexen

Ihr Strich ist weniger simpel, als es auf dem ersten Blick scheint. In bunt kolorierten Bildern, die wirken, als wären sie spontan entstanden, vermittelt Bagieu Emotionen, wie etwa die Trauer des kleinen Helden über seine verstorbenen Eltern. Doch sie kann auch spannende Action mitreißend aufs Papier zaubern. Bei so mancher Passage zwingt sie zu einem atemberaubenden Manga-mäßigen Lese-Tempo. Nur wenige der Dahl-Filmadaptionen können bei der ebenso werkgetreuen wie eigenständigen Qualität dieses Comics mithalten.

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13 Geister

In den 50er- und 60er-Jahrern machte William Castle (Der unheimliche Mr. Sardonicus) die Leinwände unsicher. Obwohl es ihm meistens gelang die Horrorlegende Vincent Price für die Hauptrolle seiner billig produzierten Thriller zu gewinnen, platzierte er noch zusätzlich Gimmicks in den Kinosälen. So ließ er die Kinositze vibrieren oder schloss Lebensversicherungen ab, falls sich jemand im Publikum zu Tode erschrecken sollte. In House of the Haunted Hill flatterte z. B. passend zur Handlung ein Pappskelett über das Kinopublikum und in Thirteen Ghosts wurden Spezialbrillen verteilt, die es dem Publikum ermöglichten Geister auf der Leinwand zu sehen.

13 Geister

1993 setzte Joe Dante (Gremlins) William Castle in seinem unterschätzten Werk Matinee ein kleines Denkmal. Doch auch ansonsten hat der 1977 verstorbene Altmeister – er produzierte immerhin Polanskis Rosemary´s Baby – heute noch sehr viele Fans. Hierzu gehört der Action-Produzent Joel Silver (Stirb Langsam) und der Regisseur Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft), die bereits 1999 eine Neuverfilmung von House of the Haunted Hill produzierten. Hierin agierte Geoffrey Rush in der Vincent Price-Rolle und das fliegende Skelett wurde durch modernste Spezialeffekte ersetzt.

13 Geister
Auch bei Thirteen Ghosts fahren am Anfang des Filmes wieder einige Autos auf ein (diesmal sehr stark verglastes) Spukhaus zu und nicht alle Insassen werden diese Reise überleben. Diesmal ist F. Murray Abraham in der Vincent Price-Rolle zu sehen und wieder ersetzen hochwertige Tricks und Make Up-Effekte die Pappbrillen von Castle. Die Macher der Neuverfilmung haben sich zwar für alle 13 Geister des Filmes spannende Hintergrundgeschichten ausgedacht, die jedoch leider nur zu Werbezwecken genutzt werden. Der Film setzt eher auf temporeiche Gruselunterhaltung, was ihn angenehm von vielen überlangen und überambitionierten Horrorfilmen abhebt. Dadurch stellt sich der selbe Gruselspaß wie zu Castles besten Zeiten ein.

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Falsches Spiel mit Roger Rabbit

Die Zeichentrickfigur Roger Rabbit bittet den Detektiv Eddie Valiant seine Frau zu beschatten. Er verdächtigt die umwerfende Toon-Dame, dass sie ihn mit einem bekannten Gag-Schreiber betrügt und Eddi soll ihm belastende Fotos der beiden beschaffen.

Falsches Spiel mit Roger Rabbit

Als kurz darauf der Gag-Schreiber ermordet aufgefunden wir, fällt der Verdacht natürlich sofort auf Roger. Um seinen, etwas nervigen, aber liebenswerten Freund zu befreien, beginnt Eddi mit Nachforschungen die Roger entlasten sollen. Allerdings sind ihm schon der dunkle Richter Doom und seine Bande fieser Wiesel auf den Fersen, so dass Eddi von einer brenzligen Situation in die nächste stolpert…

Falsches Spiel mit Roger Rabbit

Für diesen Film vereinigte sich die Walt Disney Company (bzw. ihre Filiale Touchstone) mit Steven Spielberg und drehten eine liebevolle Hommage an die Welt der Cartoons. Der Film spielt 1947 in einem Los Angeles, das über einen ganz besonderen Stadtteil verfügt. Dieser heißt Toontown und wird ausschließlich von Zeichentrickfiguren bevölkert.

Falsches Spiel mit Roger Rabbit

Hierbei handelt es sich nicht nur um Vertreter der Disney-Familie, sondern auch um die Looney Tunes der Warner Brothers. Bevor es zu dieser Zusammenarbeit kommen konnte, waren zähe Verhandlungen erforderlich, die festlegen dass Mickey Mouse nicht länger als Bugs Bunny zu sehen war und Daffy Duck nicht größer herauskam als sein Nachnamensvetter Donald Duck.

Falsches Spiel mit Roger Rabbit

Diese Kompromisse sind dem tricktechnisch immer noch höchst beeindruckenden Film anzumerken. Falsches Spiel mit Roger Rabbit ist voller liebenswerter Figuren und ungewöhnlicher Situationen. Doch die ungebremste Chaotik der frühen Disney-Cartoons und der noch durchgeknallteren Warner-Zeichentrickfilme wird nur in der Form von Zitaten erreicht. Trotzdem ist die als Krimi getarnte Kombination aus Trick- und Realfilm ein Fest für die Augen.

Falsches Spiel mit Roger Rabbit

Extras der Blu-ray: Autokommentar von Regisseur Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft) und weiteren Crewmitgliedern, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; „Abgefahrene Roger Rabbit-Shorts“: Im Anschluss an “Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ entstanden noch drei Kurzfilme, die im Vorprogramm von den Kinofilmen “Liebling, ich hab´die Kinder geschrumpft“, “Dick Tracy“ und “Die Spur des Windes“ liefen: “Roger in Nöten“ (“Tummy Trouble“, 1989, 8:08 min), “Roger im Rausch der Raserei“ (“Roller Coaster Rabbit“, 1990, 8:11 min) und “Roger auf Abwegen“ (“Trail Mix-Up“, 1993, 9:09 min), alle Filme in 16:9 anamorph und wahlweise in englischer (Dolby 5.1), französischer (Dolby 2.0) oder spanischer (Dolby 2.0) Sprache, die noch auf der DVD vorhandene deutsche Tonspur fehlt;

Falsches Spiel mit Roger Rabbit

“Tooniges Making Of“: Charles Fleischer, der Roger Rabbit seine Stimme lieh führt durch einen mäßig verrückten Hintergrundbericht (10:55 min); Vorher und nachher (3:07 min); Eine zusätzliche und sehr lustige Szene, bei der Bob Hoskins einen Cartoon-Schweinekopf verpasst bekommt (mit Anmoderation: 5:30 min); Toon Doubles (3:14 min); Hinter den Kulissen (36:37 min); Am Drehort (4:50 min)

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