Die Liste der Beteiligten ist mehr als erstaunlich. Am Konzept arbeiteten sowohl die Science-Fiction-Legende Ray Bradbury, wie auch der Comic Guru Jean Giraud alias Moebius, sowie die Disneys Animations-Meister Frank Thomas und Ollie Johnston mit. Auch der Name von Robert Towne, der Roman Polanskis “Chinatown“ schrieb, findet sich im Vorspann. Das endgültige Drehbuch verfasste dann Chris Columbus, der später die ersten beiden “Harry Potter“-Filme inszenieren sollte. Die Musik stammt aus der Feder der “Mary Poppins“-Komponisten Richard M. und Robert B. Sherman, um nur einige Namen zu nennen.
Doch trotzdem gelang es nicht aus Winsor McCays Comic-Klassiker “Little Nemo“ einen wirklich guten oder zumindest einen kommerziell erfolgreichen Zeichentrickfilm zu machen. Das Hauptproblem war McCays einseitige Shortstories zu einer durchgehenden Geschichte zusammenzufügen. Die beste Lösung ist es sicherlich nicht der kindlichen Hauptfigur mit dem nicht im Comic vorkommenden Flughörnchen Icarus eine lustig gemeinte (und in der deutschen Fassung auch noch sprechende) Nervensäge an die Seite zu stellen.
Die japanisch-amerikanische Produktion erlebte ihre Premiere 1989 in Tokio und kam erst drei Jahre später in einer um 11 Minuten gekürzten “jugendfreieren“ 84-minütigen Fassung in die US-Kinos. Insgesamt konnte nur ein Drittel des Budgets von 30 Millionen Dollar wieder eingespielt werden. Der Film ist leider längst nicht so gut, wie er als Summe seiner gar nicht so wenigen ansprechenden Sequenzen eigentlich hätte sein müssen. Doch wer die oft ziemlich kitschige erste Hälfte durchgehalten hat, wird mit einem knalligen Finale belohnt.
Es ist sehr erfreulich, dass Koch Media den komplett von Hand gezeichneten Film als interessant zusammengestellte DVD- und Blu-ray-Edition heraus gebracht hat. Enthalten ist auch die längere, etwas gruseligere und erwachsenere japanische Version, die wahlweise in der Originalfassung oder auch mit der (wo vorhanden) deutschen Synchronisation (und wo nicht vorhanden, in japanischer Sprache mit deutschen Untertiteln) betrachtet werden kann. Zur deutschen Kinofassung hingegen fehlen alternative Sprachfassungen.
Das Bonusmaterial ist beachtlich. Enthalten sind jene zwei Kurzfilme die 1984 und 1987 in Japan entstanden sind und helfen sollten einen geeigneten Look zu finden. Sowohl der 4-minütige Testkurzfilm von Yoshifumi Kondō („Stimme des Herzens – Whisper of the heart„) als auch der 10-minütige Trickfilm von Osamu Dezaki sehen interessanter aus, als das wie ein auf Sparflamme in Szene gesetzter Disney-Film wirkende Werk, das dann in die Kinos kam.
Außerdem sind neben dem japanischen und dem US-Trailer noch zwei Making Ofs (21:47 min + 14:44 min) enthalten, die sich allerdings hauptsächlich mit den Sprechern der US-Fassung (darunter befindet sich immerhin Mickey Rooney) beschäftigen. Interessanter sind die von Winsor McCay selbst produzierten „Little-Nemo“-Kurzfilme von 1911 (11:36 min) und 1921 (6:40 min), sowie eine Galerie mit 413 Werbematerial und Originalzeichnungen.
„Little Nemo – Abenteuer im Schlummerland“ als DVD bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Little Nemo – Abenteuer im Schlummerland“ als Blu-ray bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Little Nemo – Abenteuer im Schlummerland“ bei ebay kaufen, hier anklicken
„Winsor McCays Little Nemo – Gesamtausgabe“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
Comics und sonstiges von Winsor McCay bei ebay kaufen, hier anklicken
„Winsor McCay – Comics, Filme, Träume“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
„Little Sammy Sneeze“ bei AMAZON bestellen, hier anklicken
.