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Alan Moore: Providence

Bereits 1994 steuerte Alan Moore (V wie Vendetta, From Hell) die Kurzgeschichte The Courtyard zu der Collection The Starry Wisdom: A Tribute to H. P. Lovecraft bei. Diese wurde von Anthony Johnston als Comic adaptiert und von Moore 2010 mit der Miniserie Neonomicon fortgesetzt.

Fünf Jahre später startete das ebenfalls auf den Spuren von Lovecraft wandelnde Epos Providence, bei dem erneut Jacen Burrows (Crossed) als Zeichner fungierte. Die aus zwölf Heften bestehende Serie beginnt 1919 in New York. Nach dem Selbstmord seines Freundes lässt der Reporter Robert Black seinen Job ruhen und bricht auf der Suche nach seltsamen Büchern und Phänomenen zu einer Odyssee durch Neuengland auf.

Moore konfrontiert Black mit Ereignissen und Personen aus den Werken Lovecrafts. Da er jedes Heft zudem noch um Blacks teilweise sehr umfangreiche Einträge in sein “Kollektaneenbuch“, sowie weiteren “Dokumente“, ergänzt hat, erinnert Providence an sein ebenfalls aus zwölf Teilen und etlichen Anhängen bestehendes Meisterwerk Watchmen.

Doch Providence ist weniger zugänglich als Moores Superhelden-Meilenstein und eher vergleichbar mit David Lynchs enigmatischer TV-Serie Twin Peaks. Im neunten Heft von Providence erreicht Black jene Stadt, die der Serie ihren Titel gab. Dort, in dessen Heimatort, trifft er auf H. P. Lovecraft höchstpersönlich, der sich mit ihm anfreundet.

Moore präsentiert in seinem Comic einen recht sympathisch wirkenden Lovecraft, thematisiert aber auch dessen Antisemitismus. Der Autor steht 1919 noch am Anfang seiner schriftstellerischen Aktivitäten und ist schwer beeindruckt von Blacks Aufzeichnungen…

Ohne die atmosphärischen und akkuraten Bilder von Burrows hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft, Moores teilweise arg wirre Geschichte komplett durchzulesen (muss aber gestehen, dass ich die Anhänge nur überflogen habe). Für Burrows war die Umsetzung von Moores detailverliebten Comic-Skript die anspruchsvollste Arbeit in seiner Karriere als Zeichner. Providence fertigzustellen fühlte sich für Burrows so an, als würde er ein Studium abschließen.

Panini präsentiert Providence zusammen mit The Courtyard und Neonomicon in einer leicht überformatigen Collection. Der Prachtband enthält auf 700 Seiten, neben einigen mehr oder weniger aufschlussreichen Texten, knapp hundert mehr als faszinierende Variantcover von Burrows.

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