1973 ging Bud Spencer bei der im New York der Zwanziger Jahre angesiedelten Gangster-Klamotte Auch die Engel essen Bohnen fremd. Sein Partner war diesmal micht Terence Hill, der gerade Mein Name ist Nobody drehte, sondern ihm stand Giuliano Gemma zur Seite. Dieser versuchte gar nicht erst Hill zu imitieren, sondern fand einen ganz eigenen Zugang zum verträumten Möchtegern-Ganoven Sonny Abernathy, der gerne ein harter Typ wäre und versucht gemeinsam mit dem von Bud Spencer gespielten Catcher Charlie Karriere bei der Mafia zu machen.
Da Auch die Engel essen Bohnen nicht minder erfolgreich war als die Filme mit Hill und Spencer, wurde bereits ein Jahr später eine Fortsetzung gedreht. Diesmal stand auch Bud Spencer nicht zur Verfügung, da dieser gerade seine Plattfuß-Filmreihe startete. Als Ersatz wurde der stämmige schwedische Diskuswerfer Ricky Bruch verpflichtet. Dieser machte als Pater Rocky mit seiner Körpergröße von knapp 2 Meter zwar eine gute Figur, doch er verfügte nicht über den schwer zu beschriebenen Haudrauf-Charme von Bud Spencer.
Daher fehlt in Auch die Engel mögen’s heiß jemand, der den diesmal etwas arg albern aufspielenden Giuliano Gemma darstellerisch Paroli bietet. Die auf Außenaufnahmen in New York verzichtende Fortsetzung erreicht erst bei der großen Schlusskeilerei die Klasse des Originals. Durchgehend gut ist jedoch die musikalische Untermalung des Films durch die Brüder Guido und Maurizio De Angelis, deren Ohrwurm Why is everyone so mad? noch lange nachwirkt.
Der Erfolg an der Kinokasse blieb zwar aus, dennoch wurde Auch die Engel mögen’s heiß bei uns gleich zweimal synchronisiert. Zum Kinostart 1974 in der damals üblichen alles andere als werkgetreuen keinen Kalauer auslassenden Klamauk-Manier und in den 90er-Jahren vom ZDF in einer etwas näher an der Originalfassung orientierten Fassung, für die sich Thomas Danneberg verantwortlich zeichnete, der in beiden Fällen Giuliano Gemma synchronisierte. Auf der in guter Bildqualität veröffentlichten Blu-ray-Edition von 3L sind dankenswerterweise beide Synchronfassungen enthalten, während die italienische Originalfassung nur mit deutschen Zwangsuntertiteln zu genießen ist.
Bonusmaterial der Blu-ray: Italienischer Original Kinotrailer (3:30 min), Englischer Trailer (3:29 min), rin sehr interessantes Interview mit Giuliano Gemma und Cutter Eugenio Alabiso (9:55 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Interview mit Guido De Angelis über den Film (1:30 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Interview mit Maurizio De Angelis – La Carriera (2:02 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln), Aushangbilder und Artworkgalerie (1:41 min), Bildvergleich SD / HD Fassung (2:23 min), 8-seitiges Booklet, Wendecover
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