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Lawmen: Bass Reeves

2020 trat Bass Reeves im Lucky Luke-Comicalbum Fackeln im Baumwollfeld auf. Der schwarze Gesetzeshüter, der tatsächlich gelebt und angeblich über 3.000 Outlaws dingfest gemacht hatte, ist ein viel zu wenig beachteter Held des Wilden Westen.

Der auch als Produzent und Regisseur tätige Darsteller David Oyelowo (Selma) versuchte schon seit einigen Jahren einen Kinofilm über Bass Reeves zu drehen. Doch dann überzeugte ihn Taylor Sheridan davon, dass dieser bemerkenswerte Mann in einer Miniserie sehr viel besser aufgehoben ist.

Der ansonsten auch als Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller tätige Schöpfer von epischen Westerngeschichten wie Yellowstone, 1883 und 1923 fungierte bei Lawmen: Bass Reeves “nur“ als Produzent. Er sorgte jedoch wieder für eine authentische Ausstattung und sehr solide Actionszenen. Das aus acht jeweils circa 50 Minuten langen Episoden bestehende Resultat hängt in der Mitte vielleicht ein wenig durch.

Der Anfang ist jedoch großartig und beginnt mitten in einem Schlachtengetümmel des Sezessionskrieges. Dabei überrascht, dass der junge Bass Reeves hier heldenhaft auf der Seite der Südstaaten kämpft. Des Rätsels Lösung: Bass zog zusammen mit Colonel George R. Reeves, dem Sohn seines Sklavenhalters, in den Krieg und diente zunächst an dessen Seite.

Doch nachdem sein Vorgesetzter ihn im Kartenspiel betrogen hatte – so erzählt es die Serie – schlug Bass den jähzornigen Mann k. o. und flüchtete in ein Indianerreservat. Dort lernte er die Sprache und Gebräuche der Ureinwohner. Dies half ihm bei seiner Tätigkeit als Sheriff, denn die indigene Bevölkerung kooperierte besser mit schwarzen Ordnungshütern.

Nach dem Ende des Kriegs erhielt Bass Reeves die Möglichkeit als Deputy zu arbeiten. Die Serie zeigt einige Erlebnisse aus dieser Zeit und erzählt auch, – mit leichtem Unsere kleine Farm-Touch – wie die Familie von Bass immer größer wurde. Die letzten beiden Episoden sind der krönende Abschluss, denn hier legt Reeves – Django Unchained lässt grüßen – einem ehemaligen Kriegskameraden, der wieder zum Sklavenhalter wurde, das Handwerk.

David Oyelowo zeigt sehr überzeugend, wie Matt sich durch die brutalen Aktionen, die sein harter Job erfordert, immer mehr von seiner Familie entfremdet. In einer seiner letzten Rollen brilliert Donald Sutherland als der berüchtigte (und ebenfalls aus Lucky Luke bekannte) Richter Isaac Parker, der 160 Menschen zum Tode verurteilte. Großartig wie fast immer ist der wieder herrlich irre grinsende Dennis Quaid als unberechenbarer Ordnungshüter Deputy Marshal Sherrill Lynn, der Bass Reeves gelegentlich zur Seite steht.

Im deutschsprachigen Raum ist Lawmen: Bass Reeves nur auf DVD erschien, während es in den USA und in Großbritannien auch eine Blu-ray-Edition gibt. Die Box von Paramount enthält die Miniserie auf drei DVDs. Als Bonus gibt es Kurzdokus zu allen acht Episoden, sowie einige interessanten Berichte: „Unverwüstlich: Die Legende von Bass Reeves“ (37:44 min), „Herausragend: Produktionsdesign“ (16:19 min), „Die Ureinwohner Amerikas“ (4:21 min), „Die Schlacht am Pea Ridge“ (4:21 min), „Die Entstehung der Welt von Bass Reeves“ (5:25 min), „Die Legende hinter dem Abzeichen“ (4:13 min) und Berichte über die Hauptfiguren (7:41 min)

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