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Creepy präsentiert Richard Corben

Während die legendären EC-Comics in den 50er-Jahren ihr Erscheinen aufgrund der Umtriebe einiger selbsternannter Moralapostel wegen angeblicher Jugendgefährdung einstellen mussten, gelang es dem Verleger James Warren Mitte der 60er-ahre Horror-Comic-Magazine wie CREEPY, EERIE oder VAMPIRELLA an die Kioske zu bringen. Diese Hefte erschienen – genau wie das MAD-Magazin vom EC-Verleger William Gaines – im größeren Magazin-Format und zunächst komplett in schwarzweiß. Dadurch war Warren nicht dem Comics Code ausgesetzt und konnte blutrünstige Geschichten veröffentlichen.

CREEPY PRÄSENTIERT RICHARD CORBEN

James Warrens erstes erfolgreiches Magazin war FAMOUS MONSTERS OF FILMLAND in dem unter der Leitung von Forrest J. Ackerman über klassische Horrorfilme berichtet wurde. Angespornt durch den Erfolg dieser Reihe, den er auch noch mit einer großen Palette von Horror-Merchandise-Produkten flankierte, startete Warren 1964 das Magazin CREEPY in dem er schwarzweiße Horror-Stories von zuvor bei EC tätigen Zeichnern wie Joe Orlando, Wally Wood, Al Williamson oder Frank Frazetta veröffentlichte. 1966 bzw. 1969 folgten dann EERIE und VAMPIRELLA. Comickünstler wie Bernie Wrightson, Neal Adams oder Steve Ditko sowie etliche spanische oder auch philippinische Zeichner wirkten im Laufe der Zeit bei diesen Magazinen mit. Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, dem sei die Ausgabe 59 der Fachzeitschrift REDDITION empfohlen.

CREEPY PRÄSENTIERT RICHARD CORBEN

In CREEPY # 36 kam 1970 kam mit “Frozen Beauty“ erstmals eine Geschichte von Richard Corben zum Abdruck. Dieser war zuvor eher als Undergroundzeichner tätig, doch sein unverkennbarer immer etwas klobiger Zeichenstil passte auch gut zum Warren-Grusel. Bereits seine in schwarzweiß abgedruckten Geschichten wirkten durch den Einsatz von Grautönen sehr plastisch. Dies steigerte sich noch als 1973 mit der auch von ihm getexteten Werwolf-Geschichte “Lycanklutz“ ein farbiger Corben-Comic in CREEPY # 56 zum Abdruck kam.

CREEPY PRÄSENTIERT RICHARD CORBEN

Die durch ein von Corben entwickeltes sehr kompliziertes Verfahren mit etlichen Folien entstandene Farbgebung ist in ihrer strahlend schimmernden Plastizität und den oft dominierenden Lila-Tönen einzigartig. In diesem Stil setzte Corben weitere Werwolf-Geschichten in Szene, adaptierte aber auch nach Scripten von Rich Margopoulos drei Klassiker von Edgar Allan Poe (beide setzten diese Arbeit auch nach Einstellung der Warren-Magazine fort).

CREEPY PRÄSENTIERT RICHARD CORBEN

Meistens waren die Geschichten, die Corben nach den Texten von fremden Autoren zu zeichnen hatte, nicht sonderlich originell. Alle Jahre wieder liefen meuchelnde Weihnachtsmänner Amok oder der Hass gegen die Gesellschaft, der auf Rockkonzerten zum Ausdruck kam, weckte böse Geister. Doch immerhin gab es für Corben reichlich Gelegenheit Dinosaurier, Monster und seine auf eine ungewöhnliche Art attraktiven drallen Frauen zu zeichnen. Es befinden sich auch kleine Meisterwerke unter Corbens CREEPY und EERIE-Comics, wie etwa die von Bruce Jones geschriebene sehr drastische Schiffsbruch-Geschichte “In Deep“.

CREEPY PRÄSENTIERT RICHARD CORBEN

Dieser überformatige 356-seitige Band enthält teilweise in restaurierter Form alle 40 Geschichten sowie die Titelbilder die Richard Corben von 1970 bis 1978 für CREEPY und EERIE anfertigte. Splitter lässt die ähnlich schön aufgemachte Gesamtausgabe Creepy präsentiert Bernie Wrightson folgen.

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