Schlagwort-Archive: René Goscinny

Staying Alive: Unsterbliche Idole unserer Zeit

Alex Solmans eigenwillige schwarzweiße Porträts von Promis erinnern an jene Karikaturen, mit denen Hilke Raddatz seit 1979 im Satiremagazin Titanic die Wirkung der ebenso boshaften wie dringend erforderlichen Briefe an verhaltensauffällige Leser noch steigert.

Solmans nicht minder treffsichere und stilistisch erstaunlich vielfältige Bilder sind gezeichnete Nachrufe auf Menschen, von denen leider keine weiteren kulturellen Höchstleistungen zu erwarten sind.

Pauline Oliveros 81932 – 2016)

Da Solman begeisterter Vinyl-Sammler ist, stellt ein Großteil seiner Zeichnungen Musikerinnen und Musiker wie DJ Patex, die Akkordeonistin Pauline Oliveros, den Trio-Drummer Peter Behrens oder den finnischen Techno-Musiker Mika Vainio dar, deren Kreativität und Schaffensfreude nicht durch ausbleibenden Weltruhm, sondern erst durch den Tod ausgebremst wurde.

Erika Fuchs (1906 – 2005)

Auch im Bereich Comic und Cartoon kennt sich Alex Solman aus. Daher fanden in seiner illustren Collection von 210 Porträts auch Erika Fuchs, Uli Stein, Al Jaffee, F. W. Bernstein, Francisco Ibáñez, Jean-Claude Mézières, Mordillo, Dennis O’Neil, Ali Mitgutsch, Albert Uderzo, René Goscinny, Tomi Ungerer und Manfred Deix Aufnahme.

Al Jaffee (1921 – 2023)

Die biografischen Texte zu einem Großteil der Verstorbenen wie David Bowie, Johnny Cash, Hermes Phettberg, Ennio Moricone, Gene Hackman, Charlie Watts oder Bruno Ganz fallen recht knapp aus. Doch die Wirkung von 80 Karikaturen wird durch pointierte Texte von Gereon Klug noch gesteigert.

Karl Dall (1941 – 2020)

Besonders treffend sind dessen Nachrufe auf eigenwillige Humoristen, wie Herbert Feuerstein oder Karl Dall, dem “freiesten Geist im formatierten“ Fernsehen, dessen “Auge so wie er zwischen allen Stühlen“ hing.

Bud Spencer (1939 – 2016)

Auch der “äußerst friedfertige“ Bud Spencer, der “in seinen Filmen über eintausendfünfhundertmal zuhaute“ sowie – thematisch passend – das „Asynchron-Genie“ Rainer Brandt, dem “die Worte wie katholische Mufflons in Karamellblau aus dem Gebeiß“ quollen, werden würdig verabschiedet.

Rainer Brandt (1936 – 2024)

Mein Favorit ist das Teamwork von Solman und Klug beim Nachruf zum Zoten-König Fips Asmussen. Zu einer fast schon diabolisch grinsenden Solman-Karikatur zählt Klug – in seinem längsten Text des Buchs – Asmussens zehn besten Witze auf:

Fips Asmussen (1938 – 2020)

“1. Den mit dem Arzt. 2. Den mit dem Sarg, der nicht aufgeht, weil ein Zuhälter drin ist. (…)  9. Den mit dem Spiegel, wo Fips trotzdem rasiert wird. 10. Den ganz ohne Scheiß. 11. Und den einen, den er »noch hat«.“

Maggie Smith (1934 – 2024)

Hoch sollen sie leben, die unsterbliche Idole unserer Zeit!

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Asterix in Lusitanien

Das 41. Album der 1959 gestarteten Erfolgsserie ist bereits der siebte Asterix-Comic, den Didier Conrad iim Stil von Albert Uderzo gezeichnet hat. Als Autor kam Fabrice Caro alias Fabcaro nach dem vorherigen Band Die weiße Iris zum zweiten Mal zum Zuge.

Der Comic steht in der Tradition jener von René Goscinny geschriebenen Reise-Geschichten, in denen Asterix zusammen mit Obelix das gallische Dorf verlässt und fremde Örtlichkeiten wie Ägypten, Germanien, Britannien, Griechenland, Spanien, Korsika, Nordamerika oder Belgien besucht.

Diesmal geht es nach Lusitanien. So hieß eine römische Provinz, die weitestgehend mit dem heutigen Portugal identisch ist. Bei der Schilderung der Reisevorbereitung, sowie der Ankunft in der Fremde, machen Conrad und Fabcaro einen guten Job. Einmal mehr benötigt ein Dorf in der Fremde Unterstützung beim Umgang mit den römischen Besatzern.

Aus DIE TRABANTENSTADT

Jener Lusitaner namens Schnurres, der die Gallier um Hilfe bitte, diente bereits beim Bau der Trabantenstadt als Sklave und der Phönizier Epidemais hat Asterix und Obelix schon einige Male auf seinem Handelsschiff mitgenommen. Vertraute Figuren bestärken den Eindruck, dass Fabcaro als Erzähler in der Tradition von Goscinny steht.

An Conrads sehr schönen Titelbild und seiner großartigen Zeichnung eines lusitanischen Küstendorf hätte Uderzo seine Freude gehabt. Die Geschichte hingegen gerät nach einem sehr guten Auftakt leider ins Stocken. Goscinny amüsierte sich in Asterix bei den Schweizern gekonnt über Bankschließfächer, gelöcherten Käse, die Kuckucksuhr, das Alphorn, Wilhelm Tell und den angeblichen Reinlichkeitsfimmel des neutralen Bergvolks. Ihm war jedoch klar, dass diese helvetischen Klischees nicht albumfüllend sind.

Inspiriert von Federico Fellinis seinerzeit im Kino gezeigten Film Satyrikon verarbeitete Goscinny zudem noch das Vergnügen, das wohlhabende Bürger des alten Roms an perversen Orgien hatten, zu jugendfreien aber trotzdem schreiend komischen Gags, die er mit dem klebrigen Schweizer Käsefondue verknüpfte.

Fabcaro hingegen reitet die angebliche „Fado melancólico“ der Portugieser zu Tode. Er lässt nahezu jede Nebenfigur und schließlich auch noch Obelix am Sinn seiner jeweiligen Tätigkeit zweifeln. Der Erheiterungseffekt nutzt sich rasch ab und spätestens ab Seite 20 kommt Langeweile auf. Dies wird nur beding kaschiert durch die großartigen Zeichnungen und originellen Wortspiele. So trägt ein wie Ricky Gervais aussehender Zenturio den Namen Pistorius.

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Lucky Luke – Neue Gesamtausgabe 6

Der sechste Band von Egmonts optimal aufgemachter Gesamtausgabe präsentiert drei Comicalben aus den frühen Sechzigern. Zu dieser Zeit war die Westernserie noch nicht der ganz große Erfolg, doch ihre Macher glaubten an Lucky Luke.

Im sehr schön zusammengestellten Bonusmaterial ist zu erfahren, dass Morris damals zwar bereits das Texten des Comics eingestellt hatte, jedoch weiterhin hauptverantwortlich für die inhaltliche Ausrichtung der Serie war.

Von ihm stammt die Idee die sechzehnte Geschichte mit Lucky Luke “Am Mississippi“ spielen zu lassen und von einem Rennen zweier Dampfschiffe zu erzählen. Doch damit nicht genug, Morris versorgte René Goscinny mit teilweise bereits in den USA zusammengetragenen Materialien über die Geschichte der Dampfschifffahrt.

Eine wichtige Quelle waren die Schriften von Mark Twain, der in seiner Jugend als Kapitän auf dem Mississippi tätig war. Dessen amüsanten und sehr deutlich als Übertreibungen zu erkennenden Beschreibungen des “launischen“ Flusses waren ganz im Sinne von Goscinny, der seinerzeit auch bei seinem siebten Lucky-Luke-Album nicht als Texter genannt wurde. Goscinny verarbeitete Twains pointierte Texte zu witzigen Anekdoten, die er dem Steuermann Ned in den Mund legte.

Das siebzehnte Album basiert nicht auf historischen Begebenheiten. Morris und Goscinny setzen sich in Den Daltons auf der Spur einmal mehr mit den immer beliebter werdenden Banditenquartett auseinander und definieren die unterschiedlichen Charaktere der Brüder.

Ebenso wichtig ist der erste Auftritt einer noch heute sehr beliebten Nebenfigur. Der Hund Rantanplan ist eine Parodie, bzw. das genaue Gegenteil, der superschlauen Kinohunde wie Rin Tin Tin oder Lassie. Er ist eine Art Bruder im Geiste von Averell und mindestens genau so dumm wie der längste Dalton. Dies gab Goscinny die Möglichkeit zahlreiche sehr komische Gags mit dem völlig unfähigen Wachhund in die Geschichte über einen weiteren Gefängnisausbruch der Daltons mit einfließen zu lassen.

Das dritte in diesem Sammelband enthaltene Album Im Schatten der Bohrtürme fußt wieder auf tatsächlichen Ereignissen und erzählt davon, wie nach dem Goldrausch der Ölrausch den Wilden Westen aufmischt. Mit tatkräftiger Unterstützung von Oberst Drake, dem Erfinder der Bohrtürme, versucht Lucky Luke als Sheriff in Titustown für Recht und Ordnung zu sorgen. Doch nach den ersten erfolgreichen Ölbohrungen ist dort alles außer Rand und Band geraten.  

Diese drei Alben trugen maßgeblich dazu bei, dass Lucky Luke fortan ebenso populär war, wie Spirou, der Titelheld “seines“ Magazins. Im Vorwort dieses Bandes sind erste Merchandise-Produkte wie Biegefiguren von Jolly Jumper oder den Dalton abgebildet.

Die schönste Beigabe des Buchs ist jedoch ein aus 320 Bildern bestehender “Zeichentrickfilm in Farbe“, der 1960 der Ausgabe 1147 von Spirou beilag und mittels einer komplizierten Bastelei mit Klebstoff und Gummiband in Bewegung versetzt werden kann.

Doch “selbstverständlich können die Bildchen auch wie eine gewöhnliche Comicgeschichte“ gelesen werden und zeigen, was für ein begnadeter Animationskünstler Morris war. Abgerundet wird dieser schöne Band durch sieben von Volker Hamann (Reddition) zusammengestellte Seiten, die unter dem Titel “Ein Westernheld wechselt das Pferd“ dokumentieren, wie Lucky Luke in Deutschland Ende der Siebziger von ZACK zu Ehapa wechselt.

Leider erscheinen die Bände dieser Reihe nur einmal jährlich und somit dürften frühstens 2034 alle von René Goscinny geschriebenen Comics mit Lucky Luke in dieser optimalen Form vorliegen.

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Asterix Edition Omnibus

Mit Band 15, der die Comics Die Tochter des Vercingetorix, Asterix und der Greif und Die weiße Iris sowie den Sonderband Der Goldene Hinkelstein enthält, wurde im April 2024 die blaue in Kunstleder gebundenen Asterix-Gesamtausgabe beendet. Da die Bände der 2013 gestarteten Reihe bereits vergriffen sind, ist es ganz gewiss keine schlechte Idee zum 65. Geburtstag des Galliers eine neue Edition herauszubringen.

Die “Edition Omnibus“ fällt zwar weniger prächtig aus als die “Ultimative Edition“, von der einige der großformatigen Alben mit dem gallischen Dorf als durchgehendes Rückenmotiv bereits zu Preisen im dreistelligen Bereich gehandelt werden. Doch dafür punktet der erste gelbe Omnibus-Band nicht nur durch den schwarzen Leineneinband mit Goldprägung, sondern vor allem durch sein sehr lesenswertes Bonusmaterial.

Enthalten sind neben den zwischen 1961 und 1963 entstandenen klassischen Alben Asterix der Gallier, Die goldene Sichel, sowie Asterix und die Goten fünfzig Seiten mit reich bebilderten Hintergrundinfos. Dabei wird auch auf die peinliche deutschnationale Kauka-Eindeutschung Siggi und Barbarras eingegangen.

Doch mindestens ebenso interessant sind die Texte zur Geschichte Asterix und die Goten, die 15 Jahre nach Kriegsende entstand. Sehr viele Familienmitglieder von René Goscinny wurden in den Konzentrationslagern ermordet. Daher verwundert es nicht, dass der Asterix-Autor die deutschen “Eigenarten“ weniger liebenswert in die Geschichte einbaut, als dies bei seinen späteren Alben über die Briten, Spanier, Korsen oder Schweizer der Fall war.

Daher ist in dieser Ausgabe zu lesen, dass Goscinny “keine Witze über die angeblichen Vorlieben der Deutschen für Würste oder Bier“ machte, sondern “die Goten werden ausnahmslos als grausam und kriegerisch dargestellt. Auf der Seite der Germanen sehen wir keine sympathische Figur, die als Kontrapunkt die Satire entschärfen könnte, ganz im Gegensatz zur Art und Weise, wie etwa die Autoren den römischen Feind behandeln. Einem Goten muss nur ein Schluck Zaubertrank eingeflößt werden und schon verwandelt er sich in einen tyrannischen Bismarck-Jünger.“

Zur Überraschung wurde diese bittere Satire mit siebenjähriger Verspätung von Gudrun Penndorf punktgenau ins Deutsche übertragen. Albert Udero erwartete “heftigste Reaktionen. Es geschah aber nichts! Alles ging seinen Gang.“ Trotz und vielleicht auch wegen Asterix bei den Goten wurde die Serie in Deutschland zu einem Riesenerfolg.  

Leider wird es wohl noch ein Jahrzehnt dauern, bis der komplette Asterix in dieser sehr guten Edition vorliegt. Band 2 mit Asterix als Gladiator, Tour de France und Asterix und Kleopatra ist bereits erschienen.

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Lucky Luke – Neue Gesamtausgabe 5

Es geht nicht allzu zügig voran mit der neuen Gesamtausgabe von Lucky Luke, denn zwischen der Veröffentlichung des vierten und fünften Bandes vergingen 15 Monate. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn das gebundene Buch enthält nicht nur drei Comic-Klassiker mit vielen unvergesslichen Sequenzen, sondern zudem noch sehr viele hochinteressante Hintergrundinfos.  

Als 1957 die Geschichte Le Juge über Lucky Lukes Begegnung mit dem skurrilen Richter Roy Bean und seinem Bären Bruno zunächst im Magazin Spirou und ein Jahr später als Album veröffentlicht wurde, war zu lesen: “Texte et illustrations de MORRIS“. Dass das Szenario zum größten Teil von René Goscinny stammte, wurde dem Leser verschwiegen.

Dies lag nicht nur daran, dass Comicautoren damals nur selten genannt wurden, sondern der Hauptgrund war, dass Goscinny bei den Verlegern auf einer schwarzen Liste stand, weil er sich für die Rechte von Autoren einsetzte und zusammen mit Kollegen wie Jean-Michel Charlier (Blueberry) versucht hatte, eine Gewerkschaft zu gründen.

Zudem bemerkte Spirou-Boss Charles Dupuis nicht, dass sich die Lucky-Luke-Geschichten immer stärker nicht nur an jugendliche Leser richteten. Zugleich funktionierten Gosinnys Geschichten als Satire und als Parodie auf damals aktuelle Westernfilme, wodurch sie auch ein erwachsenes Publikum ansprachen.

Morris schätzte die Qualität der Texte von Goscinny und bezahlte ihn aus seiner eigenen Tasche. Ab 1958 schrieb Goscinny die Abenteuer von Lucky Luke im Alleingang. Dies schlug sich auch darin nieder, dass Morris seine Lucky-Luke-Seiten nicht mehr fortlaufend durchnummerierte. Das Album Der Richter endet mit Seite 566, also der Gesamtzahl aller bis dahin von Morris gezeichneten Lucky-Luke-Seiten.

Die beiden folgenden auch in diesen Band enthaltenen Geschichten Ruée sur l’Oklahoma (Auf nach Oklahoma) und L’évasion des Dalton (Die Daltons brechen aus) beginnen – wie alle weiteren albenlangen Comics mit Seite 1 und enden mit dem auf Seite 44 singend in den Sonnengang reitenden “Poor Lonesome Cowboy“.

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Lucky Luke – Neue Gesamtausgabe 4

Im Halbjahrestakt wächst die optimal aufgemachte neue Gesamtausgabe von Lucky Luke. Das wirkt manchmal wie Schneckentempo, doch für das Zeichnen der im vierten Band enthaltenen Comics benötigte Morris von Februar 1956 bis September 1957 deutlich länger als sechs Monate.

Auch dieser Band widmet sich wieder entscheidenden Abschnitten in der Geschichte der Westernserie. Mit Der falsche Mexikaner zeichnete der aus New York nach Belgien zurückgekehrte Morris das letzte Album, das auch von ihm getextet wurde.

In Alerte aux Pieds-Bleus (Blaufuß-Alarm), so der Originaltitel, wird sich ungeniert und alles andere als vorurteilsfrei über Indianer und Mexikaner lustig gemacht. Das ist nicht schön, doch noch schlimmer fände ich es, wenn diese Kapitel der Comichistorie einfach ignoriert oder bereinigt werden.

Das wie immer hochinteressante Vorwort widmet sich mit Texten wie “Achtung, Klischee!“ ausführlich dieser Problematik. Enthalten ist ein interessantes Zitat von René Goscinny, der von den Zeiten schwärmt als im klassischen Western die Indianer noch “richtig böse“ waren: “Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich finde es entsetzlich, dass die Rothäute abgeschlachtet wurden. Ich habe den Film Stagecoach fünfzehn- oder sechszehnmal, und trotzdem hat mich das nicht zu einem erbitterten Gegner der Rothäute gemacht…“

Nach Der falsche Indianer übernahm Goscinny bei den Comics mit Lucky Luke das Texten. Der Autor mit jüdischen Wurzeln überzeugte Morris davon, häufiger Indianer in die Handlung einzubauen und machte sich auch ansonsten, genau wie in Asterix, über die Eigenarten von allerlei Volksgruppen lustig.

Goscinnys zweites Album nach Die Eisenbahn durch die Prärie war Lucky Luke gegen Joss Jamon. Seinerzeit war es noch nicht üblich, dass die Autoren von Comics namentlich genannt wurden. Zudem stand Gosinny bei den Verlegern auf einer schwarzen Liste, nachdem er sich für die Rechte von Autoren einsetzte und zusammen mit Kollegen wie Jean-Michel Charlier (Blueberry) versucht hatte, eine Gewerkschaft zu gründen.

Morris schmuggelt Goscinny jedoch immerhin durch die Hintertür in den von ihm geschriebenen Comic ein, indem er ihn als Banditen Wechsel-Pete karikierte. Bemerkenswert an Lucky Luke gegen Joss Jamon ist auch, dass durch einen Gastauftritt bereits in dieser Geschichte angekündigt wurde, dass die Daltons zur Serie zurückkehren werden. Morris hatte das wie Orgelpfeifen auftretenden Ganoven-Quintett Bob, Grat, Bill und Emmett Dalton 1952 im Album Die Gesetzlosen unvorsichtigerweise sterben lassen.

Doch Goscinny hatte die geniale Idee fortan Joe, Jack, William und Averell, die völlig unfähigen Cousins der Daltons in Lucky Luke auftreten zu lassen. Dies trägt bereits herrliche Früchte in der Geschichte Vetternwirtschaft. Die Brüder sind auch auf dem Cover dieses Bandes der Gesamtausgabe zu sehen und waren möglicherweise jene entscheidende Komponente, die Lucky Luke zum Klassiker werden ließ.

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Der kleine Nick erzählt vom Glück

Die Abenteuer des kleinen Nicks dienten bereits vier Realverfilmungen als Vorlage. Doch trotz aller Bemühungen und Erfolge –  Der kleine Nick mit Kad Merad aus Willkommen bei den Sch’tis mobilisierte 2009 in Frankreich über 4 Millionen Kinobesucher – ist es nur unzureichend gelungen René Goscinnys pointierte Geschichten, die Jean-Jacques Sempé so unvergleichbar locker illustrierte, auf Spielfilmlänge zu strecken.

Dem Animationsfilm Der kleine Nick erzählt vom Glück hingegen gelingt es scheinbar mühelos sein Publikum 82 Minuten lang zu fesseln. Nah orientiert am Zeichenstil von Sempé werden nicht nur einige der schönsten Episoden mit dem kleinen Nick und seinen Freunden in Bewegung versetzt, sondern zugleich wird auch die Entstehungsgeschichte der Erfolgsserie erzählt.

Basierend auf einem Drehbuch, das Goscinnys Tochter Anne gemeinsam mit Michael Fessler schrieb, wird gezeigt, wie sich Sempé und Goscinny 1955 in Paris anfreundeten. Die Animationen ihrer Geschichten vom kleinen Nick sind zunächst in Skizzenform zu sehen. Langsam werden die Bilder konkreter und farbiger, wodurch sehr ansprechend der Kreativprozess verdeutlicht wird.

Anne Goscinny hatte zuvor bereits mit der Zeichnerin Catel bei einer Comicbiografie über ihren Vater zusammengearbeitet. Auch der Animationsfilm erzählt von René Goscinnys Jugend in Argentinien und von den regelmäßigen Besuchern bei seiner jüdischen Familie in Frankreich, die nicht mehr möglich waren, als die Nazis Frankreich besetzten. Dass einige Verwandte Opfer des Holocaust wurden, wird einfühlsam und kindgerecht thematisiert.

Ein wichtiges Thema des Films ist die Kreativität und daher wird auch von Goscinnys Jahren in New York erzählt, in denen er sich mit Harvey Kurtzman und weiteren Künstlern des Satiremagazins MAD anfreundete. Über Jean-Jacques Sempé ist zu erfahren, dass dieser sehr unter der Trunksucht seines Vaters litt.

Dem Animationsfilm erzählt so ansprechend wie anregend vom kleinen Nick, sowie von seinen beiden Vätern. Ich habe den Film in einer gut von Jung und Alt besuchten Nachmittagsvorstellung gesehen und es war deutlich zu spüren, dass Der kleine Nick erzählt vom Glück dies Publikum erreicht hat.      

Zum Film ist auch ein sehr schönes Buch erschienen.

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Der kleine Nick

Da ich als Jugendlicher die in den 60er-Jahren von René Goscinny geschriebenen und von Jean-Jacques Sempé sehr locker illustrierten Geschichten nicht gelesen hatte, fiel mir der Zugang ziemlich schwer als vor einer Weile unter den Titel Neues vom kleinen Nick weitere zuvor verschollene Episoden aus dem Nachlass des Asterix-Autors erschienen sind. Die 2009 entstandene Verfilmung hingegen zog mich sofort in ihren Bann.

Bereits der Vorspann ist eine einzige Pracht. Der deutsche Hollywood-Komponist Klaus Badelt (The Time Machine) schrieb eine Musik wie sie französischer kaum denkbar ist und dazu gab es simple aber schöne Animationen von Sempés Zeichnungen in Form eines Pop-Up-Buches zu sehen. Der dann folgende Film ist die knallbunt bebilderte und äußerst liebenswerte nostalgische Schilderung einer Jugend in den 50er-Jahren. Nicht ohne Grund begeisterte Der kleine Nick in Frankreich über 4 Millionen Kinobesucher.

Als rote Handlungsfäden dienen dem Film die Ängste des kleinen Nicks (gute Wahl: Maxime Godart) davor ein Geschwisterchen zu bekommen – was dieser durch das Anheuern eines Killers verhindern will – sowie die ziemlich tapsigen Versuche von dessen Vater (großartig: Kad Merad aus Willkommen bei den Sch’tis) endlich befördert zu werden.

Durch den Wechsel zwischen kindlicher und erwachsener Perspektive entstand ein äußerst vielschichtiger Film, der zudem noch durch ein hübsches Asterix-Zitat erfreut und zum Ende hin halbwegs autobiografisch davon erzählt, wie René Goscinny beschloss Humorist zu werden.

2014 folgte die mit derselben Besetzung gedrehte Fortsetzungen Der kleine Nick macht Ferien und 2021 entstand mit Der kleine Nick auf Schatzsuche ein weiterer Realfilm. 2022 entstand unter den Titel Der kleine Nick erzählt von Glück ein Animationsfilm, der sich auch mit den Lebensgeschichten von Goscinny und Sempé beschäftigte.

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Lewis Trondheim: Herr Hase – Beim Teutates!

Das Erstaunlichste an diesem Comic ist, dass er überhaupt erscheinen konnte. Noch 1993 trieben die deutschen Anwälte von Albert Uderzo einen Verleger in den Ruin, der es gewagt hatte durch Alben, deren Helden Alcolix oder Isterix hießen, einen Erfolgsserie mit ähnlichem Titel zu parodieren.

Lewis Trondheim (Donjon, A.L.I.E.E.N., Texas Cowboys, Mickey’s Craziest Adventures) hingegen zeichnet die Bewohner des kleinen gallischen Dorfes nicht nur in seinem unverwechselbaren reduzierten Stil, sondern lässt diese sogar unter ihren Klarnamen Obelix, Majestix oder Miraculix auftreten. Trondheim spricht im Impressum des Comics Goscinny und Uderzo seine „aufrichtige Bewunderung“ aus. Für alle, die die Abenteuer von Asterix weiterführen, empfindet Trondheim ebenfalls Sympathie, aber auch Mitgefühl.

Als zusätzliche Absicherung hat sowohl L’Association in Frankreich als auch der deutsche Reprodukt Verlag auf das Cover noch einen Sticker mit der Aufschrift „Dies ist kein Asterix-Album!“ geklebt. All dies scheint geholfen zu haben, denn der Band konnte erscheinen, ohne dass jemandem der Himmel auf den Kopf gefallen ist.

Trondheim verpasst Obelix zwar eine etwas gewöhnungsbedürftige Kartoffelnase und seine Kämpfe gegen die Römer enden erstaunlich blutig. Doch es handelt sich um keine boshafte Rundumverarsche und Trondheims erzählerischer Ansatz hätte wohl auch René Goscinny gefallen. Die Geschichte handelt davon, dass im Dörfchen plötzlich jemand erscheint, der sich als keltischer Gott Teutates ausgibt und den Galliern im Kampf gegen die Römer beistehen will…

Beim Teutates! ist zugleich auch ein weiteres der zahlreichen seit 1995 erscheinenden haarsträubenden Abenteuern von Trondheims tierischem Helden Herrn Hase. Dieser befindet sich diesmal durch nur sehr unzureichend erklärte Umstände – jemand hat eine Maschine erfunden, mit der man in Bücher reisen kann –  plötzlich im Körper von Asterix.

Die daraus resultierenden Verwicklungen sind mindestens so komisch, wie fast alle Asterix-Alben, die nach dem Tode von Goscinny erschienen sind.  

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Lucky Luke – Neue Gesamtausgabe 3

Auch der dritte Band der neuen Gesamtausgabe überzeugt nicht nur dadurch, dass hier alle Abenteuer von Lucky Luke chronologisch zum Abdruck kommen. Dank einer ausführlichen Einleitung ist auch sehr viel über die Entstehung der enthaltenen Comics zu erfahren. So war die Zeit von 1952 bis 1956 ein entscheidender Abschnitt, in dem Entscheidungen getroffen wurden, die maßgeblich dazu beitrugen, dass Lucky Luke zu einem Klassiker wurde.  

Als Maurice De Bevere alias Morris an Das Elixier von Doc Dowey arbeitete, hatter er sich bereits sehr gut in New York eingelebt. Dank seiner Freundschaft zu Harvey Kurtzman und Will Elder war er direkt dabei, als MAD seine Premiere erlebte. Kurtzmans respektloser Humor, aber auch die grelle Farbgebung der Parodien im zunächst noch als Comicheft veröffentlichten Satiremagazin, sollten die zukünftige Entwicklung von Lucky Luke maßgeblich beeinflussen.

Wahrscheinlich hing auch die Entscheidung, einen aus dem Kino bekannten Darsteller gegen Lucky Luke antreten zu lassen, mit MAD zusammen, denn dort wurden sehr gerne erfolgreiche Filme parodiert. Den begeisterten Kinogänger Morris inspirierte der Auftritt des damals im Vorspann von Mein großer Freund Shane noch als Walter Jack Palance (City Slickers) gelisteten markanten Nebendarsteller als Comic-Schurken zu karikieren.

Lucky Luke gegen Phil Steel war das vorletzte Album, das Morris nicht nur zeichnete, sondern auch textete. Das wohl Wichtigste, was Morris aus den USA in seine belgische Heimat mitbrachte, war seine Freundschaft mit René Goscinny. Es war für Morris eine große Erleichterung und für Lucky Luke ein gewaltiger Fortschritt als Goscinny das Szenario zu Die Eisenbahn durch die Prärie schrieb.

Es sei aber auch angemerkt, dass Morris ebenfalls ein äußerst talentierter Autor war, der bevor 1955 Goscinny einstieg, bereits 346 Lucky-Luke-Comicseiten voller ebenso lustiger wie intelligenter Einfälle zu Papier gebracht hatte. Daher ist Die Eisenbahn durch die Prärie noch nicht der ganz große Quantensprung.

Vielleicht wurde meine Einschätzung auch ein wenig dadurch beeinflusst, dass Goscinnys erstes Lucky-Luke-Album im Gegensatz zu den nachfolgenden Comics nicht von Gudrun Penndorf übersetzt wurde. Diese hätte ganz sicher jenen Indianerhäuptling, der im französischen Original “affreux vautour“ (“scheußlicher Geier“) heißt, nicht als “geiler Geier“ eingedeutscht…

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