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Frank Schmolke: Freaks

“Eine kleinlaute Restaurantangestellte entdeckt dank eines kuriosen Landstreichers, dass sie Superkräfte und Seelenverwandte hat, und enthüllt eine gewaltige Verschwörung.“ Mit diesen kargen Worten versucht Netflix seinen Film Freaks – Du bist einen von uns anzupreisen.

Frank Schmolke: Freaks

Der vom TV-Regisseur Felix Binder inszenierte deutsche Superhelden-Film hatte am 2. September 2020 wohl ganz passable Abrufzahlen, verschwand jedoch recht schnell im Archiv von Netflix.

Frank Schmolke: Freaks

Doch zum Glück hatte der Freaks-Drehbuchautor Mark O. Seng, der immerhin auch am Netflix-Erfolgsserie Dark beteiligt war, die Idee seine Geschichte auch in Comicform zu erzählen. Nachdem er Frank Schmolkes Nachts im Paradies entdeckt hatte, stand sein Wunschzeichner fest.

Frank Schmolke: Freaks

Ohne den Netflix-Film gesehen zu haben, gelang Schmolke auf der Grundlage von Sengs Drehbuch eine finstere Geschichte. Diese erschien einen Monat nach der Filmpremiere bei der Edition Moderne und zeigt wieviel Potential in der Geschichte steckt.

Frank Schmolke: Freaks

Die ab 12 Jahre freigegebene Netflix-Produktion hat so gar nichts von der vielgepriesenen Freizügigkeit des nicht öffentlich-rechtlichen Fernsehens, sondern erinnert – trotz guter Nebendarsteller wie Wotan Wilke Möhring, Ralph Herforth oder Nina Kunzendorf – eher an harmlose ZDF-Filmchen und wurde 2022 auch vom Zweiten Deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Schmolke hingegen erzählt eine finstere Geschichte vor dem Hintergrund einer finsteren Welt.

Frank Schmolke: Freaks

Bei ihm lebt die “kleinlaute Restaurantangestellte“ Wendy mit Mann und Sohn in einer abgerockten Etagenwohnung. Vor diesem Hintergrund ist der drohende soziale Abstieg der am Rande des Existenzminimums lebenden Kleinfamilie glaubhafter, als bei der Netflix-Wendy, die in einer Villa mit Pool lebt. Auch ansonsten ist Schmolkes Version von Freaks finsterer. Der Comic erzählt eine größere Geschichte mit interessanter charakterisierten Figuren und hat ein sehr viel knalligeres Finale zu bieten.

Frank Schmolke: Freaks

Wer zuerst den von Frank Schmolke in beeindruckenden Schwarz-Weiß-Zeichnungen in Szene gesetzten Comic gelesen hat und sich dann auf den Film einlässt, wird diesen als eine Aneinanderreihung vertaner Chancen empfinden.

Sebastian Fitzek

Aktuell hat Frank Schmolke den Psychothriller Der Augensammler von Sebastian Fitzek bravourös in Farbe adaptiert.

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Kurz und schmerzlos

Der gerade frisch aus dem Knast entlassene Türke Gabriel (Mehmet Kurtuluş), der auf eine kriminelle Karriere spekulierende Serbe Bobby (Aleksandar Jovanovic) und der unter seiner Trennung von Gabriels Schwester Ceyda( İdil Üner) leidende Grieche Costa (Adam Bousdoukos) sind die dicksten Kumpels.

Kurz und schmerzlos

lhre Freundschaft wird jedoch im Laufe des Filmes auf einige harte Proben gestellt, denn Bobby will ein Geschäft mit geschmuggelten Waffen abwickeln und zu allem Überfluss verliebt sich dessen Freundin Alice (Regula Grauwiller) auch noch in Gabriel.

Kurz und schmerzlos

Vor dem Hintergrund von Hamburgs Multikulti-Stadtteil Altona gelang Regisseur Fatih Akin (Der goldene Handschuh, Aus dem Nichts) 1998 in seinem ersten Spielfilm das glaubhafte Porträt einer problembeladenen Männerfreundschaft. Akin lässt sich Zeit für Details, um daraus einen absolut überzeugenden Film voller Humor und Härte zu formen. Unterstützt wird er von einem durchgehend guten Ensemble, aus dem vor allem Mehmet Kurtuluş herausragt.

Kurz und schmerzlos

Während kleine, realistische Filme aus England hierzulande durchaus ihr Publikum finden, lief ein Werk wie Kurz und schmerzlos, das locker bei Trainspotting, Bube, Dame, König, grAS oder sogarTarantinos Reservoir Dogs mithalten kann, gänzlich unbeachtet in unseren Kinos. Doch auf DVD – oder jetzt sogar fabelhaft remastered auf Blu-ray – bekam dieser großartige, kleine Film eine zweite Chance.

Kurz und schmerzlos

Extras der Blu-ray von 2020: Audiokommentar von Fatih Akin (von 1998); Bilder von den Dreharbeiten und teilweise ziemlich abgefahrene Outtakes (20:04 min), Interview mit Fatih Akin und Adam Bousdoukos zur Neuauflage von 2020 (15:32 min)

Kurz und schmerzlos

Extras der DVD von 2000: Audiokommentar von Fatih Akin; Bilder von den Dreharbeiten und teilweise ziemlich abgefahrene Outtakes (insgesamt 12:59 min); Kinotrailer (2:05 min); Interviews mit Mehmet Kurtuluş (2:17 min), Aleksandar Jovanovic (2:38 min), Adam Bousdoukos (1:41 min), Regula Grauwiller (1:45 min), Idil Üner (1:45 min) und Faith Akin (3:48 min); Bio- und Filmographie zu Mehmet Kurtuluş (3 Texttafeln) , Aleksandar Jovanovic (3 Texttafeln), Adam Bousdoukos (1 Texttafel), Regula Grauwiller (3 Texttafeln), Idil Üner (3 Texttafeln) und Faith Akin (4 Texttafeln)

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Speed Racer

Aus seiner Manga-Serie Mach Go Go Go entwickelte der Zeichner Tatsuo Yoshida eine 52-teilige Zeichentrickserie, die ab 1967 im japanischen Fernsehen lief, dort jedoch kein großes Aufsehen erregte. Dies änderte sich als die Serie für die Ausstrahlung in den USA etwas überarbeitet wurde und unter dem neuen Titel Speed Racer zu einem großen Erfolg wurde. Als sie Serie hingegen 1971 als erstes Anime in Deutschland gezeigt wurde, setzte die ARD sie nach nur drei Episoden ab, denn es gab heute kaum noch nachvollziehbare Proteste in der Presse und von besorgten Eltern wegen angeblicher Brutalitäten.

Speed Racer

Die Geschwister Wachowski haben sich bei ihrer aufwändigen Realverfilmung an der US-Version von Speed Racer orientiert. Die (gar nicht so vielen) nicht am Computer entstandenen Sequenzen wurden in den Babelsberger Filmstudios gedreht, was erklärt warum neben den stärker involvierten Benno Fürmann als Inspector Detector und Ralph Herforth als Cannonball Tyler auch noch Cosma Shiva Hagen, Moritz Bleibtreu oder Werner Daehn in sehr kleinen Rollen zu sehen sind.

Speed Racer

Der Film erzählen vom hoffnungsvollen jugendlichen Draufgänger Speed Racer (Emile Hirsch), der sich anschickt mit seinem Mach 5-Rennwagen alle Bahnenrekorde – sogar jenen seines verschollenen Bruders Rex – zu brechen. Doch einige skrupellose Industrielle wollen die Ergebnisse der Rennen manipulieren und ihnen sind der naive Speed und sein tugendhafter Familienclan ein Dorn im Auge…

Speed Racer

Das filmische Resultat ist ziemlich erschütternd. Talentierte Darsteller wie John Goodman, Christina Ricci oder Susan Sarandon spielen Rollen für die der Begriff “klischeehaft“ noch zu hoch gegriffen ist, die simple Geschichte wird auf über 2 Stunden breit getreten und die Spezialeffekte wirken, als wenn die nicht enden wollenden Autorennen auf bunt lackierten Carrera-Bahnen stattfinden. Am aufdringlichsten ist jedoch der verzweifelte Versuch eine Anime-Ästhetik nachzuäffen indem Vorder-, Mittel- und Hintergrund gleichermaßen scharf wiedergegeben und zudem noch haufenweise ziemlich sinnlose Bildermontagen zusammengebastelt wurden.

Speed Racer

Mit Matrix gelang den Wachowskis visuell aber auch inhaltlich ein einmaliger Filmtrip dessen Wirkung sich mit jedem Genuss noch steigert. Speed Racer hingegen nervt schon beim ersten Mal ganz furchtbar.

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