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Ein klebriges Abenteuer: Daffy Duck und Schweinchen Dick retten den Planeten

Warner versuchte immer wieder Kinofilme mit den Looney Tunes zu drehen. Dies ist eine schwierige Aufgabe, denn Trickfilmfiguren wie Bugs Bunny oder der Road Runner funktionieren zwar bestens in kurzen Cartoons, taugen jedoch sehr viel weniger für abendfüllende Geschichten.

1996 entstand die mittelprächtige Idee, den Basketballspieler Michael Jordan in Space Jam zusammen mit den Bugs Bunny & Co in einem Match gegen außerirdische Monster antreten zu lassen. Der Film machte einigermaßen Kasse und 25 Jahre später floppte ein “Standalone Sequel“. Dies galt leider auch für die von Joe Dantes 2003 sehr liebevoll in Szene gesetzte Hommage Looney Tunes – Back in Action.

In all diesen Filmen agierten die Trickfiguren an der Seite von Darstellern wie Bill Murray, Brendan Fraser, Steve Martin oder Don Cheadle. Außerdem wurde versucht so viele Looney Tunes wie möglich in die Drehbücher zu quetschen. Einen völlig anderen Weg beschreitet der erfahrene TV-Animator Peter Browngardt in seinem ersten Kinofilm.

The Day the Earth Blew Up: A Looney Tunes Movie konzentriert sich nahezu ausschließlich auf das bereits in vielen klassischen Cartoons aus den Dreißigern und Vierzigern sehr gut funktionierende Zusammenspiel zwischen dem Chaoten Daffy Duck und dem eher um Harmonie bemühten Borstentier Porky Pig, das bei uns durch eine beliebte ZDF-Serie auch als Schweinchen Dick bekannt ist.

Das gemeinsam bei Farmer Jim aufgewachsene dynamische Duo muss um sein Haus fürchten, nachdem eine seltsame grüne Glibber-Masse das Dach weggeätzt hat. Dahinter stecken Aliens, doch zugleich hat Porky eine deutlich weniger unheimliche Begegnung mit einer Artverwandten. Petunia Pig ist der dritte Charakter im Film, der bereits aus klassischen Cartoons bekannt ist.

Die restlichen Figuren wurden neu designt, doch trotz Computeranimation hat dieser Film den Look der Kurzfilme von Meistern ihres Faches wie Bob Clampett oder Tex Avery. An deren überraschenden Humor und durchgehende Verrücktheit kann diese neue Produktion nur gelegentlich anknüpfen. Dennoch ist das “klebrige Abenteuer“ erstaunlich liebenswert und kurzweilig.          

In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass – basierend auf einer Story von Ian Frazier – mit Coyote vs. Acme noch ein anscheinend ähnlich origineller Looney Tunes-Film entstanden ist. Am Drehbuch war James Gunn (Guardians of the Galaxy) beteiligt und Peacemaker John Cena spielt einen Anwalt der Firma Acme, der es mit dem Kojoten Wilie E. zu tun bekommt. Der bereits fertigestellte Film war anscheinend ein Steuerabschreibungsprojekt und sein Schicksal ist völlig ungewiss.       

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DC und die Looney Tunes

Bereits 2000 kam es mit der vierteiligen Miniserie Superman / Bugs Bunny zu einem Crossover zwischen den DC-Superhelden und den Charakteren aus den Looney-Tunes-Trickfilmen. Damals schrieb Mark Evanier (Groo the Wanderer) eine ziemlich witzige durchgehende Geschichte, die im konventionellen, doch recht gut zu den Animations-Figuren passenden, Retro-Stil gezeichnet wurde.

DC und die Looney Tunes

Nachdem Ende 2015 bei DC fünfundzwanzig Variant-Cover für reguläre Superhelden-Hefte produziert wurden, auf denen Catwoman auf Tweety traf oder Flash mit Speedy Gonzales und dem Road Runner um die Wette lief, folgte zwei Jahre später eine Reihe mit Cross-Over-Geschichten. Das absolute Highlight ist dabei ganz gewiss die Begegnung zwischen Batman und Elmer Fudd, dem lispelnden Erzfeind von Bugs Bunny und Daffy Duck.

DC und die Looney Tunes

Die vom hochgelobten Autor Tom King (The Vision, Sheriff of Babylon) geschriebene Geschichte Pray for me (Bete für mich) wäre nur die halbe Miete, wenn der erfahrene Daredevil-Zeichner Lee Weeks sie nicht souverän als Film noir in Szene gesetzt hatte. Die Story erzählt wie Batman versucht zu verhindern, dass Elmer Fudd, der sich mal wieder auf Hasenjagd befindet, Bugs Bunny erledigt. Einer der Clous der Story ist, dass Bugs durch einen Menschen verkörpert wird, dessen Aussehen etwas an dessen Sprecher Mel Blanc erinnert.

DC und die Looney Tunes

Pray for me ist optisch und inhaltlich das absolute Highlight dieses Sammelbands, der noch fünf weitere Crossover zwischen Superhelden und Trickfilm-Figuren enthält. Hübsch anzusehen sind alle diese Geschichten und auch die Paarungen wurden originell ausgewählt. So trifft Wonder Women auf den Tasmanischen Teufel, die Legion of Superheroes muss sich mit Bugs Bunny auseinandersetzten, während mit Jonah Hex und Yosemite Sam zwei hart gesottene Burschen aufeinandertreffen. Fast schon ein Zungenbrecher ist der Titel des außerirdischen Begegnungs-Hefts Martian Manhunter / Marvin the Martian.

DC und die Looney Tunes

Potential gehabt hätte auch die Sache mit Lobo und dem Road Runner zumal mit dem neuen MAD-Chefredakteur Bill Morrison (The Simpsons) ein versierter Autor am Werke war. Doch die Geschichte plätschert eher dahin, doch es bleibt immerhin die Freude am Betrachten der herrlich morbiden Bilder von Batman-Ikone Kelley Jones. Es ist schade, dass das Niveau der meisten Geschichten und auch der jeweiligen im Animations-Look gestalteten Zweit-Storys nicht beim teilweise wirklich spektakulären Comic-Artwork mithalten kann.

DC und die Looney Tunes

Jetzt folgen unter dem Motto “Der Irrsinn geht weiter“ neue Crossovers. Doch der zweite Band ist mit nur vier anstatt sechs Begegnungen etwas dünner ausgefallen. Auch diesmal sind die Ideen zumeist origineller als die Ausführung. Dies bezieht sich jedoch eher auf die zumeist etwas arg bemühten Storys als auf die auch diesmal sehr gelungenen Bilder, die sich wieder daran versuchen „realistische“ Versionen der Looney Tunes zu Papier zu bringen.

DC und die Looney Tunes

Die am prominentesten besetzte Begegnung kam auf das Cover des Panini-Sammelbandes und zeigt Daffy Duck gemeinsam mit dem Joker in der Klapsmühle. Catwoman trifft in einer weiteren Geschichte auf den Kater  Sylvester, hier kommt es zugleich auch noch zu einer Begegnung zwischen dem Vögelchen Tweety und Black Canary. In Lex Luthor/Porky Pig kommt es zum Gipfeltreffen der Glatzenträger.

DC und die Looney Tunes

In der wohl schönsten Geschichte des Bands trifft Harley Quinn auf ein weniger bekanntes Mitglied der Looney Tunes. Das haarige rote Monster Gossamer hatte eine Vorliebe für weiße Turnschuhe und strahlte bei aller Bedrohlichkeit auch eine gewisse Unschuld aus. Auch diesmal gibt es wieder Zweitstories, die im Animated-Look gehalten sind und den Band gut abrunden.

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