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Bastien Vivès: Polina

Im Gegensatz zu seinen vorherigen (ebenfalls bei Reprodukt erschienenen) Werken In meinen Augen, Für das Imperium und dem 2009 auf dem Comic-Festival in Angoulême preisgekrönten Album Der Geschmack von Chlor verkneift sich Bastien Vivès (Die Liebe, Corto Maltese: Schwarzer Ozean) diesmal eine ausgeklügelte Farbdramaturgie. Vor einem zumeist beige getönten Hintergrund und erleben wir, wie die junge Polina eine knallharte Ausbildung an einer russischen Ballettschule absolviert.

Bastien Vivès: Polina

Sie zerbricht dabei fast an den Rivalitäten zwischen ihrer konservativen Lehrerin und dem genialen Choreografen Nikita Bojinski, die Polinas tänzerisches Potential in unterschiedliche Richtungen lenken wollen. Die junge Frau sucht ihr Heil im westlichen Ausland und startet von Berlin aus eine erfolgreiche Karriere mit einer experimentellen Tanzgruppe. Als ihre alte russische Schule sie als Ehrengast einlädt, kommt es zu einem Wiedersehen mit Bojinski, das ganz anders verläuft als erwartet…

Bastien Vivès: Polina Polina ist alles andere als eine konventionell erzählte Geschichte vor dem pittoresken erotisch aufgeladenen Hintergrund einer Ballettschule. Bastien Vivès macht es dem Leser nicht leicht und bevölkert seinen Comic fast ausschließlich mit kaum wieder erkennbaren Figuren. Nur den Charakteren von Polina und Bojinski verleiht er Tiefe, verkneift sich jedoch eine (ausgelebte) Liebesgeschichte zwischen Lehrer und Schüler. Vivès geht es hauptsächlich darum zu zeigen, dass eine solide Ausbildung wichtig ist, aber auf keinen Fall der richtige Zeitpunkt verpasst werden sollte um eigene Wege zu beschreiten.

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Liebe in den Wirren des Krieges

1943 in Weißrussland: Eine deutsche SS-Einheit besetzt ein Dorf. Der junge Soldat Franz verliebt sich in die sechzehnjährige Polina und auch seine Kameraden genießen das idyllische Dorfleben. Doch dann werden sie plötzlich von der Realität des Krieges eingeholt. Das ganze Dorf soll liquidiert werden. Franz erhält den Befehl, Polina zu erschießen. Er weigert sich und flieht mit ihr. Verfolgt von deutschen Soldaten und weißrussischen Partisanen kämpfen sie gemeinsam um ihr Überleben…

Liebe in den Wirren des Krieges

Adrian Topol, der kurz darauf im Semi-Werbefilm Snipers Valley – Mörderischer Frieden einen relativ zackigen Bundeswehrsoldaten verkörperte, überzeugt in dieser russischen Produktion als sensibler Soldat der Waffen-SS. Ihm zur Seite steht Svetlana Ivanova, die Polina so zupackend und selbstbewußt verkörpert, dass sofort klar wird warum sich Franz in sie verliebt.

Liebe in den Wirren des Krieges

Der Film, der zuvor unter dem Titel Franz + Polina vermarktet wurde, überrascht dadurch, dass hier weder das hohe Lied vom Großen Vaterländischen Krieg der Roten Armee gesungen wird, noch (alle) deutschen Soldaten als blindwütige Mörder darstellt werden. Gelegentlich fast poetisch erzählt Mikhail Segal in sanften Sepiatönen von den Schrecken des Krieges aber vor allem von der Wichtigkeit völkerübergreifender Freundschaft und Liebe.

Liebe in den Wirren des Krieges

 

Die DVD von Savoy Film enthält neben dem 97-minütigen Film noch ein Making Of (38:12 min, wahlweise mit deutschen Untertiteln) und einen Trailer (1:16 min)

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