Nachdem Batman in Soul of the Dragon ein knallbuntes Kung-Fu-Abenteuer in den 70er-Jahren erlebte, verschlägt es im 41. Film der Reihe DC Universe Animated Original Movies einige mehr oder auch weniger bekannte DC-Superhelden direkt ins von der deutschen Wehrmacht besetzte Frankreich des Zweiten Weltkriegs.
Wonder Woman erhält direkt von Präsident Franklin D. Roosevelt den Auftrag ein Team zusammenzustellen, um zu verhindern, dass die Nazis – wie wir ja schon aus Jäger des verlorenen Schatzeswissen – an historische Kultobjekte herankommen, die sie als Waffen verwenden können.
Zu Wonder Womans Truppe gehört neben Black Canary, Hawkman und Hourman auch Jay Garrick, der in den 40er-Jahren das rote Kostüm des Flash trug. Doch plötzlich taucht mit dem amtierenden Flash Barry Allen, ein zweiter “schnellster Mann“ der Welt auf.
Es mutet ein wenig so an, als wenn die Macher dieses Animationsfilms ihrer hübsch nostalgisch in Szene gesetzten Geschichte nicht so recht getraut hätten. Sie “garnierten“ den Film noch mit einer Zeitreise bzw. einem Besucher aus einem Paralleluniversum. Dieser Twist sorgt zwar für etwas Humor aber auch für eine zunehmend wirrer werdende Story, die immerhin in ein originelles Finale mündet.
Sehr erfreulich ist, dass im Bonusmaterial der Blu-ray mit Kamandi: The Last Boy on Earth! wieder ein animierter Kurzfilm der Reihe DC Showcase zu finden ist. Im Zentrum steht diesmal die von Marvel-Legende Jack Kirby geschaffene Figur die – inspiriert von der Filmreihe Planet der Affen – in den 70er-Jahren Abenteuer in einer dystopischen Zukunft apokalyptische Abenteuer erlebt. Gegen dies pointiert in Szene gesetzte viertelstündige Mini-Abenteuer fällt der Hauptfilm leider etwas ab.
Die Blu-ray von Warner enthält neben dem 84-minütigen Hauptfilm noch eine Diskussionsrunde mit den Kreativkräften des Films (30:04 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), den Zweiteiler „Legends“ aus der Animationsserie “Justice League“; sowie eine Vorschau auf den nächsten Animationsfilm aus dem DC-Universum: „Batman: The Long Halloween – Part 1“ (10:29 min). Hinzu kommt noch der Kurzfilm “ Kamandi: The Last Boy on Earth!“ aus der Reihe DC Showcase (18:03 min).
In Großbritannien wurde der Film mit deutscher Tonspur auf Blu-ray zudem noch mit einer exklusiven Flash-Figur als Beigabe veröffentlicht.
1981 gelang Joe Dante mit Das Tier – The Howling ein ebenso spannender wie amüsanter Werwolf-Film mit beeindruckenden Spezialeffekten. Das hatte natürlich Folgen und die erste (sowie die zweite) von bisher immerhin sieben Fortsetzungen drehte der Australier Philippe Mora. Diesem gelang ein kleiner Coup, als er für eine der Hauptrollen Dracula Christopher Lee verpflichten konnte.
Als er 1990 bei Gremlins 2 vor der Kamera, entschuldigte sich Lee beim Regisseur Joe Dante dafür, dass er in Das Tier II mitgespielt hatte. Die Fortsetzung erhielt seinerzeit zwar fast ausschließlich miese Kritiken, hat jedoch im Laufe der Jahrzehnte eine Fangemeinde gewinnen können. Daher verwundert es nicht, dass das 1985 für kleines Geld in der Tschechoslowakei gedrehte Filmchen mittlerweile als relativ hochpreisiges MediaBook auf Blu-ray und DVD angeboten wird.
Neben der sehr guten Bildqualität wird auch ansonsten einiges geboten. Philippe Mora, sowie die Darsteller Reb Brown und Sybil Danning, erzählen im Bonusmaterial haufenweise amüsante Anekdoten von den Dreharbeiten. So wurden versehentlich Kostüme für die Filmreihe Planet der Affen nach Prag geliefert und diese wurden ebenso verzweifelt, wie vergeblich auf Werwolf getrimmt…
Sybil Danning erzählt davon, dass sie in der Rolle der Werwolf-Königin Stirba keine Probleme damit hatte, ihre nackten Brüste zu zeigen. Als jedoch eine entsprechende Szene mit ihr auch noch knapp zwanzigmal im Nachspann gezeigt wurde, fand sie das nicht mehr lustig. Passend dazu enthält das MediaBook auch noch die fast ausschließlich von Frauen produzierte Doku Scream Queen – Horror Heroines Exposed. Hierin erzählen Genre-Ikonen wie Brinke Stevens, Michelle Bauer und Linnea Quigley von ihren Erfahrungen im Horror-Genre.
Das MediaBook von Koch Media enthält neben dem 91-minütigen Hauptfilm auf DVD und Blu-ray noch diese Extras: Die 79-minütige Doku “Scream Queen – Horror Heroines Exposed“ von 2014, moderiert von Debbie Rochon („Santa Claws“, „Tromeo & Julia“); Interview-Dokus über Regisseur Philippe Mora (29:20 min wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Darsteller Reb Brown (13:51 min), Sybil Danning (17:03 min), sowie den Make-Up-Künstlern Steve Johnson und Scott Wheeler (15:29 min); Ein kurzer Blick hinter den Kulissen (3:52 min); 87-minütige Vollbildfassung; Alternativer Anfang (10:34 min); Alternatives Ende (9:35 min); US-Trailer (1:02 min); Bildergalerie mit 46 Fotos und Werbematerial
Einen kleinen Augenblick besteht noch Hoffnung: Danny Elfmans wuchtige Ouvertüre erklingt und einige Details des teilweise sehr hübsch neu gestalteten Affen-Universums werden in stimmungsvollen Großaufnahmen gezeigt.
Doch die eigentliche Story ist dann eine ziemliche Enttäuschung. Tim Burton (Nightmare before Christmas) wollte 2001 weder ein Remake noch eine Fortsetzung des Klassikers von 1967 drehen. Dennoch ist sein Affenfilm wenig mehr als der Versuch, den alten Film in einem neuen Look nachzuerzählen.
Wenn zwischendrin etwas Neues versucht wird scheitert das Werk kläglich. Etwa am Anfang, wenn in „unserer“ Zukunft immer noch Affen zum Steuern von Raumschiffen benutzt werden, wo doch eine Fernsteuerung sehr viel praktischer und weniger anfällig wäre. Als einer dieser Schimpansen in einem magnetischen Sturm verschwindet, versucht der Affentrainer Leo Davidson (ruhender Pol des Film: Mark Wahlberg) diesen per Raumschiff zu retten, was zu einer Notlandung auf dem Planet der Affen führt.
Die dann folgenden Szenen wurden ziemlich exakt aus dem alten Film übernommen. Die Jagd der Affen auf die Menschen und die Fahrt im Gefängniswagen durch die Affenstadt gehören daher noch zu den besten Momenten. Hier läuft der ansonsten sehr skurrile Burton auch kurz zu alter Größe auf, etwa wenn er einen Affen am Leierkasten zeigt, der einen Liliputaner zum Geldsammeln einsetzt.
Doch dann wird es langsam aber sicher albern. Talentierte Darsteller wie Tim Roth oder Michael Clarke Duncan sind unter ihren Masken kaum zu erkennen und müssen auch noch absolut äffisch herumhampeln. Hierzu passen dann auch die an Kasperzipfel-Mützen erinnernden Helme der Affensoldaten.
Ebenfalls ziemlich blöd ist, dass die Beziehung zwischen der menschenfreundlichen Äffin Ari (ganz gute Leistung: Helena Bonham Carter) und Leo rein platonisch bleibt, obwohl es zwischen den beiden immer mal wieder mächtig brodelt. Doch damit es nicht in Sodomie azsartet, hält Leo einer blonden Ureinwohnerin (Estella Warren) die Treue. Der Film wurde zwar ein finanzieller Erfolg, aber richtig Spaß daran hat kaum einer gehabt.
Mit dem vierten Band liegt jetzt das komplette Planet der Affen – Archiv vor. Den halben Hardcover-Band füllt eine Adaption von Schlacht um den Planet der Affen, den 1973 entstandenen letzten Kinofilm der klassischen Serie.
Im Gegensatz zu seinen vier Vorgängern war diesem seine billige Machart anzusehen. Doch John Huston als Gesetzgeber in einer kurzen Rahmenhandlung und der wieder sehr gut spielende Roddy McDowall als besonnener Affen-Anführer Cäsar sorgten immer noch für eine gewisse Klasse.
Die bei Marvel erstellte Comic-Adaption des Films hingegen unterlag keinerlei Budget-Beschränkungen. Die daran beteiligten sieben Zeichner lieferten hochwertige schwarzweiße Bilder, die fast wie aus einem Guss wirkten. Der Texter Doug Moench konnte auf frühe Drehbuch-Entwürfe zurückgreifen, und ihm gelang daher eine anspruchsvollere Erzählung als dies im Kino der Fall war.
Dass die Adaption des letzten Films mit über 150 Seiten etwas umfangreicher ausfiel, als dies bei den vorherigen Comic-Versionen der Fall war, hielt seinerzeit Marvels Comic-Reihe Planet der Affen noch etwas länger am Leben. Nachdem in Heft 28 die Schlacht um den Planet der Affen zu Ende erzählt war, wurde 1977 nur noch ein weiteres Heft ohne direkten Film-Bezug veröffentlicht und die Reihe danach eingestellt.
Bei uns hingegen erschienen nur 13 Ausgaben des Magazins und daher ist es sehr erfreulich, dass Cross Cult den deutschen Lesern das komplette Comic-Material nachliefert. Dazu gehören in diesem Band auch noch die zumeist auf hoher See angesiedelten Chroniken der Zukunft, die von Tom Sutton in detailfreudigen Bleistift-Panoramen umgesetzt wurden.
Großartig ist auch die im Buch enthaltene Short Story Alptraum der Evolution, die ähnlich wie der Kinoklassiker Fluch in Ketten von einer durch äußere Umstände erzwungenen Zweckgemeinschaft erzählt. In diesem Fall geht es um zwei schwerverletzte Überlebende einer Schlacht. Während der Affe seine Arme nicht mehr benutzen kann, versagen beim Menschen die Beine…
Den Abschluss dieses Buches bildet wieder eine Galerie mit den großartigen farbigen Cover-Gemälden, die ohne störende Textbeigaben abgedruckt wurden. Diesmal ist dieser Teil noch ausführlicher ausgefallen und enthält zudem einen interessanten Text von Bob Larkin, von dem die wohl besten Titelbilder stammen. Enthalten ist auch dessen Cover für das leider nicht mehr ausgelieferte – aber angeblich komplett fertiggestellte – 30. Heft dieser immer noch schwer faszinierenden Comic-Reihe.
Der dritte Band dieser schönen Edition enthält hauptsächlich die Comic-Adaptionen der beiden besten Fortsetzungen des Filmklassikers Der Planet der Affen, die in den Siebzigern bei Marvel erschienen sind. Als Grundlage dienten dem Autor Doug Moench die Original-Drehbücher, die auch Sequenzen enthielten, die es nicht auf die Kinoleinwand schafften.
Anders als die zweite Fortsetzung Flucht vom Planet der Affen (1971) beginnt der Comic nicht damit – pointiert inszeniert – zu zeigen, dass es sich bei der Besatzung des nahe der US-Küste gelandetes Raumschiff um drei sprechende Schimpansen handelt, sondern hat noch ein Vorspiel. Hier ist zu sehen, wie die Rakete entkommen konnte, bevor der Planet der Affen zerstört wurde.
Ansonsten wurde die Geschichte recht werkgetreu von Rico Rival in schöner schwarzweißer Grafik nacherzählt. Auch die Comic-Adaption von Eroberung vom Planet der Affen (1972) enthält einige Abweichungen von der Kino-Version, wie ein ursprünglich geplantes sehr viel drastischeres (mittlerweile auch auf DVD und Blu-ray zu sehendes) Finale. Die Zeichnungen von Alfredo P. Alcala wirken jedoch leider etwas steif, was sehr schade ist, denn der vierte Teil ist ein Highlight der Filmreihe.
Den Abschluss des Bandes bildet die interessante Geschichte Die Suche nach dem Planet der Affen, die eine Art Bindeglied zwischen Teil 4 und dem im letzten Band der Archiv-Edition als Comic-Adaption zum Abdruck kommenden Filmfinale Schlacht um den Planeten der Affen (1973). Auch hier zeigt sich noch einmal, dass Rico Rival, der die erste Hälfte der Geschichte zeichnete, ein sehr viel besserer Zeichner ist, als der auf den letzten Seiten zum Einsatz kommende Alfredo P. Alcala.
Im Anhang befinden sich noch einige der atemberaubend schönen farbigen Titelbilder, die auch bei der deutschen Planet-der-Affen-Ausgabe des Williams Verlag Verwendung fanden. Diese wurde jedoch nach 13 Ausgaben mitten in der Adaption von Flucht vom Planet der Affen eingestellt. Daher ist es sehr erfreulich, dass diese sehr nah an der Filmvorlage orientierten Comics mit mehr als drei Jahrzehnten Verspätung endlich auch bei uns vorliegen.
Der erste Band dieser schönen Hardcover-Reihe enthielt die komplette Saga Terror on the Planet of the Apes. Der einflussreiche Batman-Autor Doug Moench erzählt hierin die Abenteuer des Menschen Jason und seines Schimpansen-Freundes Alexander, die versuchen in einer Welt voller Rassenhass zusammenzuhalten.
Erst in Band 2 kommen jene Marvel-Comics zum Abdruck, die den Inhalt der beliebten Planet der Affen-Kinofilme ins Medium Comic übertragen haben. Enthalten sind Adaptionen der beiden ersten Kinofilme, die ebenfalls von Doug Moench verfasst wurden.
In den Zeichnungen von George Tuska, Mike Esposito und Alfredo P. Alcala haben die menschlichen Figuren keinerlei Ähnlichkeit mit den Hauptdarstellern Charlton Heston und James Franciscus. Doch das dürfte hauptsächlich daran liegen, dass Marvel nur die Lizenz an der Story und dem Erscheinungsbild der Affen hatte.
Als bei uns 1975 der Williams Verlag eine Veröffentlichung der Comic-Reihe startete, wurden die Seiten mit den Film-Adaptionen extra für die deutsche Ausgabe koloriert. Diese zusätzliche Mühe wäre nicht nötig gewesen, denn im selben Jahr ließ auch Marvel diese Seiten einfärben. Die Zweitstorys wie Terror on the Planet of the Apes wurden jedoch auch in der aus 13 Ausgaben bestehenden deutschen Ausgabe in Schwarzweiß belassen.
Der zweite Band des Planet der Affen Archivs enthält neben den beiden Filmadaptionen, die auch ohne Farbe bei der Wucht der Vorlage mithalten können, zusätzlich noch die Saga um Derek Zane. Diese Geschichte war für mich seinerzeit der Höhepunkte der Comicreihe. Angelehnt an Mark Twains Ein Yankee aus Connecticut am Hofe König Arthus erzählt Doug Moench hier von einem idealistischen Erfinder, der aus der damaligen Gegenwart der 70er-Jahre in die Zukunft reist, also in die Zeit als die Erde zum Planet der Affen geworden ist.
Anders als der Astronaut Taylor trifft Derek Zane dort jedoch nicht nur auf Affen, die primitive Menschen versklaven, sondern in einer Burg orientieren sich die zu beiden Rassen gehörenden Bewohner an mittelalterlichen Tugenden und leben ritterlich zusammen. Doch natürlich gibt es auch Konflikte und Derek Zane gerät mitten hinein.
Kingdom on an Island of the Apes, die erste Geschichte mit Derek Zane hat Doug Moench mit großer Fabulierfreude erzählt und Rico Rival fand genau den richtigen lässigen aber durchaus detailfreudigen Zeichenstil dafür. Die recht kurze Fortsetzung Beast on the Planet of the Apes ist hingegen nicht nur wegen der schludrigen Zeichnungen von Herb Trimpe, Dan Adkins und Sal Trapani eine große Enttäuschung.
Doch auf alle Fälle ist es großartig diese Comics in einer optimal aufgemachten vierbändigen Gesamtausgabe zu lesen, die neben interessanten Textbeiträgen auch noch einige der großartigen Comic-Titelbilder von Bob Larkin enthält.
1973 kam mit Schlacht um den Planet der Affen das fünfte und (vorerst) “letzte Kapitel“ der Film-Reihe in die Kinos. Doch damit war noch lange nicht Schluss, denn parallel zu einer kurzlebigen TV-Serie startete Marvel (bzw. das zum Verlag gehörene Label Curtis Magazines) eine Comic-Reihe. Diese beschränkte sich nicht darauf, die Inhalte der Filme in Comic-Form nachzuerzählen, sondern führte die aus dem Kino bekannte Geschichte ebenso werkgetreu wie phantasievoll weiter.
Im ersten Comicheft zu Planet der Affen, das in den USA im August 1974 erschien, wurde eine Adaption des ersten Kinofilms von 1968 gestartet. Doch eröffnet wurde das Heft mit dem Prolog der Saga Terror on the Planet of the Apes. Der einflussreiche Batman-Autor Doug Moench erzählt von den Abenteuern des Menschen Jason und seines Schimpansen-Freundes Alexander, die versuchen in einer Welt voller Rassenhass zusammenzuhalten.
Terror on the Planet of the Apes wurde in den insgesamt 29 Planet der Affen-Comic-Heften in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt. Der erste Band der Archiv-Ausgabe zu Planet der Affen enthält auf 350 Seiten den Prolog und alle 15 Kapitel der Saga, so dass Terror on the Planet of the Apes in einem Stück gelesen werden kann. Die sehr lebendigen Bilder stammen meist von den für seine Marvel-Horror-Comics bekannten Zeichner Mike Ploog (Man-Thing, Frankensteins Monster, Die Welt in 10 Millionen Jahren).
Es ist sehr erfreulich, dass Cross Cult sich der in den USA nicht etwa bei Marvel, sondern bei BOOM! Studios erscheinenden Gesamtausgabe der klassischen Planet der Affen-Comics angenommen hat.
Der erste Band ist in den USA bereits vergriffen und die nächsten drei Bücher enthalten die Adaptionen der Kinofilme, sowie weitere eigens für die Comic-Reihe konzipierte Storys.
Nicht immer will die Neubearbeitung der schwarzweißen Comic-Seiten überzeugen, die jetzt über weniger Grauflächen verfügen, als dies in den Heft-Ausgaben der Fall war.
Doch insgesamt übererfüllt diese mit interessanten Infos und farbigen Cover-Abbildungen versehene Gesamtausgabe alle Erwartungen und enthält sehr viel Material, das seinerzeit in den 13 deutschen Planet der Affen-Heften des Williams Verlags nicht zum Abdruck kam.
Lange vor Star Wars gab es bereits eine andere SF-Filmreihe, die nicht nur an der Kinokasse große Erfolge verbuchen konnte, sondern auch eine Unmenge von Merchandise-Produkten nach sich zog. Parallel zu Planet der Affen: Prevolution, dem erfolgreichen Neustart eines Updates der klassischen Filmreihe, erschien eine preiswerte Blu-ray-Box mit allen fünf Filmen der klassischen Reihe und haufenweise hochinteressanten und neu produzierten Bonusmaterial.
1968 wurde der aufwändig produzierte und mit Charlton Heston hochkarätig besetzte Film Planet der Affen zu einem großen Erfolg. Die Fabel von einem Planeten auf dem ein Affenvolk die Menschen beherrscht, endet in einem wuchtigen Schlussbild mit einer im Strand versunkenen Freiheitsstatue.
Das hatte natürlich Folgen und bereits ein Jahr später startete Rückkehr zum Planet der Affen, wieder mit Heston diesmal jedoch in einer (wichtigen) Minirolle. Der Star zerstörte als Astronaut Taylor höchstpersönlich den Planet der Affen (bzw. die Erde der Zukunft), anscheinend um nicht auch noch in weiteren Fortsetzungen auftreten zu müssen.
Doch schon 1971 folgte Flucht vom Planet der Affen und hier hatten die Macher die ebenso geniale wie preiswert zu produzierende Idee die eigentlichen Stars der beiden vorherigen Filme – das herzige Schimpansen-Paar Zira (Kim Hunter) und Cornelius (Roddy McDowall kehrt zu dieser Rolle zurück nachdem er beim vorherigen Affen-Film pausierte) – per Raumschiff und Zeitreise zurück in das Los Angeles der damaligen Gegenwart zu senden. Dies führte zunächst zu allerlei Comedy-Einlagen, mündete jedoch in ein äußerst tragisches Finale.
Die direkte Fortsetzung Eroberung vom Planet der Affen erzählt davon wie Cäsar (beeindruckend vielseitig: Roddy McDowall), der Sohn von Zira und Cornelius, in einer faschistoiden USA der nahen Zukunft einen Affenaufstand entfesselt. In der alternativ auf Blu-ray vorliegenden “erweiterten Fassung“ ist der vierte Teil vielleicht sogar der beste Film der ganzen Reihe. Während die Kinofassung noch halbwegs versöhnlich endet, zeigte die ursprünglich vorgesehene Fassung einen sehr blutig erkämpften und vollzogenen Sieg von Cäsars Revolutionären.
Den Abschluss bildete 1973 Schlacht um den Planet der Affen dem man erstmals die billige Machart wirklich ansah, auch die vorherigen Affen-Filme hatten jeweils ein niedrigeres Budget als der Vorgänger. Doch John Huston als Gesetzgeber in einer kurzen Rahmenhandlung und der wieder sehr gut spielende Roddy McDowall als besonnener Affen-Anführer Cäsar sorgen immer noch für eine gewisse Klasse.
Es folgten kurzlebige TV-Serien im Real- und Trickfilm-Format, recht gute Comic-Adaptionen, sowie als Adelsschlag eine Parodie und ein Cover im Magazin MAD. Auch Tim Burtons verunglückte Neuverfilmung richtete keinen dauerhaften Schaden an und auf Blu-ray wirken die Filme so frisch wie am Tag ihrer Premiere.
Die Blu-rays im Einzelnen:
Blu-ray 1: „Planet der Affen“ [Planet of the Apes, USA 1968, 112 min, 1 : 2,35 min, Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1) und Deutsch (DTS-HD 5.1)], Tonspur mit isolierten Soundtrack (DTS-HD 5.1), Einführung vom (computeranimierten) Gesetzgeber (0:41 min), Audiokommentar des Komponisten Jerry Goldsmith, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln, Audiokommentar der Darsteller Roddy McDowall, Natalie Trundy, Kim Hunter und des Maskenbildners John Chambers, Textkommentar von Eric Green, dem Autor von „Planet of the Apes as American Myth“, eine öffentliche Bekanntmachung der US-Raumfahrtbehörde ANSA (6:06 min), Dokumentation „Die Evolution der Affen“ (23:37 min), „Die Auswirkungen vom Planet der Affen“ (11:39 min), Wissenschaft der Affen Bonusview (38:53 min), Umfangreiche „Hinter den Kulissen“-Dokumentationen moderiert von Roddy McDowall von 1998 (127 min), Trailer zur Doku (2:19 min), Make-Up Trest mit Edward G. Robinson (9:35 min), Galerie, Roddy McDowall’s Setvideos (20:14 min), Präsentations-Trailer (10:31 min), Featurette von 1968 (4:42 min), Teaser (2:18 min), Trailer (3:05 min) umfangreiche Galerien, Trivia-Game
Blu-ray 2: „Rückkehr zum Planet der Affen“ [Beneath the Planet of the Apes, USA 1969, 95 min, 1 : 2,35 min, Englisch (DTS-HD 5.1) und Deutsch (DTS-HD 5.1)], Tonspur mit isolierten Soundtrack (DTS-HD 5.1), Einführung vom Gesetzgeber (0:21 min), Dokumentation „Von Alpha zu Omega – Die Herstellung einer Fortsetzung“ (22:10 min), Trailer (3:10 min) umfangreiche Galerien
Blu-ray 3: „Flucht vom Planet der Affen“ [Escape from the Planet of the Apes, USA 1971, 98 min, 1 : 2,35 min, Englisch (DTS-HD 5.1) und Deutsch (DTS-HD 5.1), Tonspur mit isolierten Soundtrack (DTS-HD 5.1)], Einführung vom Gesetzgeber (0:18 min), Dokumentation „Das Geheimnis hinter Flucht vom Planet der Affen“ (16:04 min), Hinter den Kulissen (7:41 min), Trailer (3:02 min) umfangreiche Galerien
Blu-ray 4: „Eroberung vom Planet der Affen“ [Conquest of the Planet of the Apes, USA 1972, Kinofassung: 86:41 min und erweiterte Fassung 87:22 min, 1 : 2,35 min, Englisch (DTS-HD 5.1) und Deutsch (DTS-HD 5.1)], Tonspur mit isolierten Soundtrack (DTS-HD 5.1), Einführung vom Gesetzgeber (0:21 min), Dokumentation „Ausschreitungen und Revolutionen“ (20:42 min), Hinter den Kulissen (1:06 min), Trailer (2:07 min) umfangreiche Galerien
Blu-ray 5: „Schlacht um den Planet der Affen“ [Battle for the Planet of the Apes, USA 1973, 87 min, 1 : 2,35 min, Englisch (DTS-HD 5.1) und Deutsch (DTS-HD 5.1), Tonspur mit isolierten Soundtrack (DTS-HD 5.1)], Einführung vom Gesetzgeber (0:27 min), Dokumentation „Das Ende eines Epos: Die finale Schlacht“ (16:34 min), Trailer (2:32 min) umfangreiche Galerien, erweiterte Szenen und Outtakes (45:44 min)
Zehn Jahre nachdem Tim Burton mit seiner albernen – ja affigen! – Version von Planet der Affenjegliche Hoffnung auf weitere Fortsetzungen torpedierte, wagt sich die Fox an ein Update der klassischen Filmreihe. Im Gegensatz zum Film von 1968 mit Charlton Heston (Stichwort: Die fast versunkene Freiheitsstatue) beginnt Rise of the Planet of the Apes (der im deutschen Titel den unsägliche Wortspiel-Zusatz Prevolution bekam) tatsächlich ganz am Anfang.
Sehr realitätsnah wird erzählt wie Gen-Forscher auf der Suche nach einem Mittel gegen Alzheimer Versuche mit Schimpansen veranstalten. Hierdurch entwickeln sich deren Gehirne weiter und ein besonders schlauer Affe namens Cäsar zettelt schließlich einen Aufstand gegen die Menschheit an. Eine ähnliche Geschichte erzählte bereits 1972 Eroberung vom Planet der Affen, der vierte (und ganz sicher nicht schlechteste) Film der klassischen Reihe. Doch dieser spielte in einer nahen Orwell-artigen Zukunft und die Ursachen für den Affen-Aufstand waren anders gelagert als jetzt beim Neustart.
Planet der Affen: Prevolution hat mit James Franco, John Lithgow und der wunderschönen Freida Pinto aus Slumdog Millionär zwar auch ein paar gute “menschliche“ Darsteller zu bieten, doch die Hauptrolle spielt zweifelsohne der am Computer erzeugte und (genau wie Peter Jacksons Gollum oder King Kong) von Andy Serkis per Motion Capture gespielte Schimpanse Cäsar. Wie selbstverständlich und rührend dieser seine Gefühle vermittelt, das ist ganz große Trickfilmkunst. Hierbei kam ein optimiertes Motion Capture Verfahren zum Einsatz. Die Darsteller der Affen mussten nicht mehr im abgeschlossenen grün ausgekleideten Studio bleiben, sondern konnten in freier Natur agieren. Die seltsamen Anzüge müssen die Schauspieler zwar immer noch tragen, doch die Illusion eines mit überlegener Intelligenz die Menschheit angreifenden Affenheeres gelang perfekt. Grenzen zwischen Trick- und Realfilm scheinen nicht mehr zu bestehen.
Dem Film gelingt das Kunststück seine scheinbar weit hergeholte Geschichte glaubhaft zu vermitteln und ein wahrhaft bedrohliches Ende zu finden, das äußerst gespannt macht auf weitere Fortsetzungen dieses gelungenen Neustarts.
Manchmal werden Dinge wahr, von denen man nie gewagt hätte zu träumen. Fast 50 Jahre nachdem der Klassiker Planet der Affen ins Kino kam, trifft der von Charlton Heston verkörperte Astronaut George Taylor nicht nur auf erstaunlich weit entwickelte Schimpansen, Orang-Utans und Gorillas, sondern auch auf die Crew des seinerzeit ebenfalls durchs All (bzw. TV) reisende Raumschiff U. S. S. Enterprise.
Dass es sich dabei nicht um ein aufwändiges Film-Projekt sondern “nur“ um eine aus fünf Heften bestehenden Comic-Miniserie handelt, trübt die Freude kein bisschen. Die als Autoren fungierenden Brüder Scott und David Tripton kennen sich in beiden Welten bestens aus, und wahrscheinlich hätte selbst Mr. Spock ihre Story für halbwegs logisch und faszinierend befunden. Als das Crossover auslösende Element setzten die Triptons auch noch die nicht völlig zugeschminkten Ur-Klingonen der klassischen Star-Trek-TV-Serie ein.
Ein kleines Highlight des Comics ist ein Faustkampf zwischen Taylor und Kirk. Zum Glück hatte der US-Verlag IDW, bei dem zur Zeit die Comic-Versionen zu Star Trek und Planet of the Apes erscheinen, auch die auch die “Likeness Rights” am Aussehen der Darsteller erworben. Daher – und natürlich auch weil der Zeichner Rachael Scott dazu in der Lage ist – kann hier „wirklich“ erlebt werden, wie Charlton Heston und William Shatner aufeinander losgehen.
Ein weiteres Plus dieses bei Cross Cult erschienenen Sammelbands ist, dass auch fast alle der teilweise von prominenten Zeichnern wie George Pérez und J. K. Woodward gestalteten Variant-Titelbilder enthalten sind, auf denen sehr phantasievoll key moments der beiden Science Fiction-Mythen verschmelzen.