Als dieser erotisch gemeinte Comic veröffentlicht wurde, war ich elf Jahre alt und gehörte somit noch nicht zur Zielgruppe, die Rolf Kauka (Fix & Foxi) mit seinem Magazin PIP erreichen wollte. Doch der Zeichner Riccardo Rinaldi, bzw. seine populärste Serie, waren mir bereits ein Begriff.
Nachdem Kauka nicht weiter Asterix veröffentlichen durfte, weil er die Serie unter dem Titel Siggi und Babarras sehr – nun ja – eigenwillig eingedeutscht hatte, suchte er nach Ersatz. 1966 präsentierte er Die Pichelsteiner, bei denen es sich angeblich um die Steinzeit-Vorfahren von Siggi und Babarras handelt.
Der Italiener Riccardo Rinaldi war bei den Pichelsteiern für das Design der Figuren zuständig. Zum ansonsten männlichen Steinzeit-Quintett gehörte auch die äußert attraktive Petra, die mir seinerzeit durchaus positiv aufgefallen war und Rinaldi 1971 für eine erotische Serie in Kaukas PIP qualifizierte.
Als Autor von Siegfried fungierte Rolf Kauka unter dem Pseudonym Weynstein. Er schuf eine ebenso freie wie freizügige Version des Nibelungenlieds. Er konfrontierte die sich wie ein Motorradrocker aufführende Hauptfigur mit sehr vielen barbusigen Damen, aber auch mit Vampiren, schottischen Clans und Lupo aus Fix & Foxi.
Erst in den letzten beiden der neun in PIP veröffentlichten Episoden orientierte sich Kauka inhaltlich an der germanischen Heldensaga. Kurz vor Schluss traten doch noch Kriemhild, Brünhild, Gunther und Hagen auf. Doch auch dies war weiterhin nur Vorwand für möglichst viel nacktes Fleisch.
All das wäre absolut verdammenswert, wenn da nicht diese großartigen sich an der Pop-Art orientierenden Zeichnungen von Rinaldi wären. Diese kommen in dieser Ausgabe erstmals komplett und in voller Pracht zum Abdruck. Auch ansonsten hat sich Kult Comics mit der Veröffentlichung sehr viel Mühe gegeben.
Neben einem informativen Text von Olaf Enke, sind auch noch alle Illustrationen und Witzzeichnungen enthalten, die Rinaldi für PIP zeichnete, sowie Reproduktionen von einigen schwarzweißen Originalzeichnungen. Zudem gibt es noch eine auf 77 Exemplare limitierte Edition mit Variant-Cover, der ein Poster beiliegt.
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