In gewisser Weise schrieb Stephen King mit Finderlohn eine Fortsetzung seines Romans Mr. Mercedes. Es ist recht nett, die sehr sympathischen Charaktere, wie den pensionierte Polizist Bill Hodges sowie dessen unorthodoxe Helfer Jerome und Holly, wieder zu treffen. Doch ohne diese “Altlast“, die zudem auch noch eine auf eine weitere Fortsetzung zulaufende Storyline beinhaltet, wäre Finderlohn höchstwahrscheinlich ein besseres Buch geworden.
Eine der beiden Hauptfiguren ist der junge Peter Saubers, der eines Tages einen großen Koffer findet. Neben einer nicht unerheblichen Menge Bargeld enthält dieser einen noch sehr viel größeren Schatz. Der die Öffentlichkeit scheuende und seit knapp 20 Jahren nicht mehr veröffentlichende Schriftsteller John Rothstein wurde 1978 bei einem Raubüberfall ermordet. Entwendet wurden neben den daheim aufbewahrten Barschaften etliche Notizbücher, in denen Rothstein auch seine drei legendären Romane um Jimmy Gold fortgeführt hat.
Der Mörder ist ein gewisser Morris Bellamy, dessen Lieblingsbücher die beiden ersten Romane mit Jimmy Gold sind. Dass Rothstein seinen Helden im dritten Buch völlig demontierte, hat Bellamy dem Autor nicht verziehen und er hofft, dass sich unter den geraubten Manuskripten noch weitere Bücher mit Jimmy Gold befinden. Dies ist der Fall, doch zum Lesen kommt Bellamy nicht mehr, denn nachdem er seine Beute versteckt hat, wird er für ein anderes Delikt eingesperrt. Doch 35 Jahre später bekommt es Peter Saubers mit dem immer noch sehr gewaltbereiten Bellamy zu tun, der unbedingt “seine“ Manuskripte wieder haben will…
Wie in viele Geschichten von Stephen King geht es hier auch um die Kunst des Erzählens und darum, wem die Figuren eines Buches wirklich gehören, dem Autor oder dem Leser? In gewisser Weise ist Finderlohn auch eine Variation von Kings 1987 entstandenen Buch Sie (Misery), denn auch hier steht ein fanatischer Literatur-Fan, der gewaltsam gegen seinen Lieblingsautor vorgeht, im Zentrum des Geschehens. Besonders gelungen ist das erste Drittel des Romans, in dem äußerst spannend in zwei verschiedenen sich immer mehr annähernden Zeitebene, die unweigerlich miteinander kollidierenden Geschichten von Peter Saubers und Morris Bellamy erzählt werden. Auch die nicht eben rosigen sozialen Verhältnisse in den USA spielen in der Geschichte eine wichtige Rolle.
Der konventioneller aufgebaute Rest des Romans hält zwar die Spannung aufrecht, konzentriert sich dabei aber auch zu häufig auf die Schilderung von Ereignissen, die nur bedingt mit der Haupthandlung zusammenhängen. Dennoch freue ich mich auf Mind Control, das Ende der Trilogie um den noch sehr aktiven Pensionär Bill Hodges. Mittlerweile wurde ist auf der Grundlage von Mr. Mercedes eine spannende TV-Serie mit Brendan Gleeson und Mary-Louise Parker entstanden.
Stephen Kings Roman Der Outsider ist eine Art vierter Teil der Trilogie um Bill Hodges, denn Holly Gibney spielt hier auch eine wichtige Rolle.
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