Schlagwort-Archive: Peter Jackson

The Frighteners

Peter Jackson fiel erstmals 1987 durch einen eher dilettantisch gedrehte Slapstick-Horrorfilm auf. Bad Taste zog sein Publikum schon nach wenigen Schreckensminuten unweigerlich in den Bann. Fünf Jahre später haute Jackson mit seinem nächsten sehr viel professioneller ausgeführten Werk in die selbe Kerbe. Braindead kommt zwar nostalgisch daher und erzählt auch eine Romanze, galt aber dennoch 1992 als der blutigste Film aller Zeiten.

Zwischendrin verarschte Peter Jackson mit Meet the Feebles noch schnell die Muppets-Show, bevor er mit seinem sehr sensiblen Mörderinnen-Drama Heavenly Creatures Kate Winslet reif für die „Titanic“ machte und die schreiend komische Pseudo-Dokumentation Forgotten Silver über den angeblichen neuseeländischen Filmpionier Colin McKenzie in Szene setzte.

Alle diese Aktivitäten gipfelten 1996 in einer in Neuseeland für knapp 30 Millionen Dollar gedrehten Hollywood-Produktion voller verrückter Ideen, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Lange von seinen Herr-der-Ringe-Filmen und der monströsen Wiederbelebung von King Kong zeigte Peter Jackson, dass sein abgedrehter Inszenierungsstil auch mainstream-kompatibel sein kann.

Ein gemeinsam mit seiner Gattin Fran Walsh verfasstes Drehbuch, das eigentlich für die TV-Serie Tales from the Crypt vorgesehen war, beeindruckte Robert Zemeckis, so stark, dass er beschloss einen Spielfilm daraus zu machen. Der Regisseur von Zurück in die Zukunft begeisterte auch Michael J. Fox für den Stoff und fungierte als Produzent.

Jeffrey Combs

Fox spielte den Geisterjäger Frank Bannister, der zwar tatsächlich Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen kann, doch diese Fähigkeit nutze, um sich zu bereichern. Zusammen mit einigen befreundeten Geistern, erschreckte er furchtsamen Mitmenschen und trat danach als gut bezahlter Exorzist auf. Doch dann bekommt es Bannister mit dem wirklich bösen Geist des Massenmörders Johnny Charles Bartlett (Jake Busey) zu tun…

Jake Busey

The Frighteners ist ein Feuerwerk voller verrückter Ideen und aberwitziger Situationen. Bei dem Tempo, das Jackson vorlegt, fällt es nicht immer leicht, sich mit den Hauptfiguren zu identifizieren, doch der Film ist ein großer Spaß, dessen Spezialeffekte immer noch beeindrucken können.

Seinerzeit war Peter Jacksons erste Hollywood-Produktion kein großer Erfolg. Dies lag auch daran, dass der Regisseur sich darum bemühte einen Film für die ganze Familie zu drehen. Dies wurde nicht honorierte, denn The Frighteners erhielt keine Jugendfreigabe und war Jackson-Jüngern nicht blutig genug.

New Artwork Edition

Doch eine großartige Edition von Turbine Medien zeigt, dass die fast schon vergessene Geisterkomödie durchaus bei den Ghostbusters mithalten kann. Eine 6-Disc Ultimate Edition enthält – restauriert in 4K – auf Blu-ray und UHD sowohl die 110-minütige Kinofassung als auch den 122-minütigen Director’s Cut mit vervollständigter Synchronisation.  

Außerdem gibt es noch ein reichhaltiges Bonusmaterial: Die Weltpremiere des Director’s Cut als Open Matte-Version – freigegeben von Peter Jackson, das 196-seitige Buch „Die Welt von Peter Jackson“, Neues Artwork und Poster von Ronan Wolf Chuat, Artcards und Replika der Visitenkarte von Frank Bannister

Classic Artwork Edition

Eine Blu-ray enthält „No Way to Make a Living“ – eine neue Bonus-Featurette mit Interviews der Darsteller und Crew (95 min), The Making of (270 min), Audiokommentar von Peter Jackson und den Trailer

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Die Fabel von King Kong

Lange hat es gedauert, bis das 1933 entstandene Meisterwerk King Kong endlich auf Blu-ray erschienen ist. Das Label Filmjuwelen bemüht sich sehr intensiv um die optimale Heimkino-Präsentation von Klassikern. Daher bietet auch die Veröffentlichung von King Kong sehr viel mehr als “nur“ einen Silberling mit dem jetzt – dank musikalischem Prolog von Max Steiner – 105-minütigen Film in bestmöglicher Bild- und Tonqualität.

Die Fabel von King Kong

Insbesondere die aus zwei Scheiben bestehende Special Edition lädt ein, zu einer spannenden Begegnung mit zwei weiteren Filmen über Riesenaffen, die vom selben Team stammen. Son of Kong kam bereits Ende 1933 als direkte Fortsetzung in die Kinos und 1949 entstand mit Mighty Joe Young eine eigenständige Variante, die nur in Deutschland durch den Titel Panik um King Kong direkten Bezug auf den Klassiker nahm.

Son of Kong

Bemerkenswert ist, dass in der Special Edition auch die 1933 entstandene deutsche Premieren-Fassung von King Kong enthalten ist. Nach der „Machtergreifung“ überlegten sich die Nationalsozialisten sehr genau, welche ausländischen Filme in deutschen Kinos gezeigt werden durften.

Die Fabel von King Kong

Um eine Aufführung von King Kong zu verhindern wurden moralische Bedenken gegen die Geschichte vorgeschoben. Doch es spielte sicher auch eine Rolle, dass es sich um ein in allen Belangen gelungenes Gesamtkunstwerk handelt und somit aus der Sicht der Nazis um eine Leistungsschau des US-Kinos.

King Kong (1933)

Der zu Adolf Hitlers Lieblingswerken gehörende King Kong kam schließlich am 1. Dezember 1933 in die deutschen Kinos und wurde im Vorspann als “Ein amerikanischer Trick- und Sensationsfilm“ angekündigt. Dem dem Film wurde ein Text vorangestellt, der erklärt, dass es sich “hier nicht um ein wahres Erlebnis, sondern um ein unerhört inszeniertes technisch virtuoses Filmmärchen“ handelt.

Die Fabel von King Kong

Um auf die „Unwahrscheinlichkeit der Handlung nochmals hinzuweisen“, wurde der Film zudem noch “Die Fabel von King Kong“ genannt. Gezeigt wurde eine seltsam gekürzte 76-minütige Fassung, die das sorgsam erzählte erste Drittel des Films, in dem die Charaktere vorstellt werden, von dreißig auf zehn Minuten kürzte. Bei den Spezialeffekt-Szenen auf Skull Island und in New York hingegen wurde hingegen sehr viel weniger gekürzt. Es fehlt jedoch die berühmte letzte Bemerkung von Carl Denham: „Oh, no, it wasn’t the airplanes. It was beauty killed the beast!“

Doch auf der Special Edition gibt es noch sehr viel mehr zu entdecken. So wurden alle drei Filme mit interessanten deutschsprachigen Audiokommentaren vom Horror-Experten Dr. Rolf C. Giesen garniert. Dieser war auch an dem der Veröffentlichung beiliegenden 44-seitigen Booklet beteiligt. Hierfür erstellte er eine “King Kong Chronik“, die ab 1859 (“Emmanuel Frémiets Skulptur eines Gorillas, der eine Frau entführt, erregt Aufsehen“) den Vorlauf und bis 2022 (“Hong Kong Kong“) die Auswirkungen des Klassikers dokumentiert.

Die Fabel von King Kong

Nicht besonders gut gelungen ist hingegen eine 100-minütige kolorierte Version von King Kong mit grellen Farben und mäßiger Bildqualität, die nur in deutscher Fassung enthalten ist. Wahrscheinlich handelt es sich um die von Ted Turner Ende der 80er-Jahre in Auftrag gegebene Fassung. Ein Highlight der Special Edition ist hingen die Rekonstruktion einer Ekelszene mit Riesenspinne und weiteren Untieren. Diese sogenannte „Spider Pit-Sequenz“ wurde angeblich 1933 aus dem Klassiker herausgeschnitten. Es existieren jedoch Entwürfe und Fotos, außerdem hat der Science-Fiction Autor Ray Bradbury immer wieder erzählt, dass er diese Szene bei einer Vorpremiere gesehen hat.

Die Fabel von King Kong

Peter Jackson hat 2005 zeitgleich zur Produktion seiner Version von King Kong gemeinsam mit seinen Weta-Technikern die „Spider Pit-Sequenz“ im klassischen Stop-Motion-Stil rekonstruiert. In den USA wurde diese Version zusammen mit einer interessanten Doku veröffentlicht, die Special Edition enthält lediglich die vierminütige Filmsequenz mit einen Kommentar von Rolf von C. Giesen.

Außerdem gibt es auf der Special Edition noch dieses Bonusmaterial zu bestaunen: Drei weitere Audiokommentare zu “King Kong“ von Lars Dreyer-Winkelmann, von Ray Harryhausen und Ken Ralston, sowie von Hauptdarstellerin Fay Wray und Produzent Merian C. Cooper, Deutscher Vorspann von 1933 (1:57 min), deutscher von Abspann 1933 (0:19 min), deutsche Kinovorschau von 1952 (1:32 min), deutscher Vorspann und Nachspann von 1952 (1:41 min), US-Trailer (1:34 min), Bericht “Hollywood Stuntmakers: King Kong“ in deutscher Sprache (9:01 min), Creation – deutsch kommentiertes Fragment eines Filmprojekts von Willis O’Brien (5:11 min), Soundtrack von Max Steiner als Audiodatei (72:19 min), englischsprachige Super-8-Fassung von “Son of Kong“ (21:52 min), US-Trailer von “Son of Kong“ (1:47 min), US-Trailer von “Mighty Joe Young“ (1:41 min), englischsprachige Statement von Rolf C. Giesen zu „King Kong“ (81:13 min) und eine interessant zusammengestellte Bildergalerie (6:53 min).

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Spider-Man (2002)

Genau wie bei der ein Jahr zuvor gestarteten Der Herr der Ringe-Serie ist auch bei den ersten drei “richtigen“ Spider-Man-Kinofilmen die Tatsache bemerkenswert, dass hier kein aalglatter Hollywood-Routinier in den Regie-Sessel gesetzt wurde, sondern jemand, der sich seine ersten Sporen durch ziemlich drastische Horrorfilme verdient hat. Während der neuseeländische Tolkien-Verfilmer Peter Jackson zunächst mit den ebenso preiswerten wie blutigen Schockern Bad Taste und Braindead auf sich aufmerksam machte, erreichte dies Sam Raimi durch seine Evil Dead-Trilogie, um den von Bruce Campbell gespielten Ash und dem „Buch der Toten“.

Spider-Man (2002)

Der 1982 von Raimi und einigen Freunden für 350.000, – Dollar gedrehte Streifen Tanz der Teufel erregte nicht nur die Aufmerksamkeit Stephen Kings sondern fiel auch unserer Bundesprüfstelle auf, die den Film einem erwachsenen Publikum nur mit nicht unerheblichen Schnittauflagen zumuten wollte. Raimi drehte 5 Jahre später mit Tanz der Teufel 2 weniger eine Fortsetzung als vielmehr eine Neuverfilmung des Stoffes, der man ihr sehr viel höheres Budget auch deutlich ansah. 1993 schließlich beendete der sehr phantasievolle Fantasy-Horrorfilm Armee der Finsternis die diesmal gar nicht mehr so blutige Geschichte. (Mittlerweile ist aber auch von einem weiteren vierten Film die Rede.) Zwischendrin drehte Raimi aber auch noch Darkman mit Liam „Schindler“ Neeson einen Film, der durchaus als eine etwas düstere Superhelden-Verfilmung gedeutet werden konnte.

Spider-Man (2002)
Bei Raimis ersten Filmen handelt es sich um keine gewaltigen Blockbuster, doch trotzdem wurde immerhin Sharon Stone auf den Regisseur aufmerksam. Stone produzierte gerade einen Western, in dem sie auch die Hauptrolle spielte. Der aufregende visuelle Stil den Raimi für seine Horror-Schocker gefunden hatte, schien genau der richtige für Schneller als der Tod zu sein. Auch bei der Wahl ihrer Partner erwies Sharon Stone visionäres Geschick, denn als ihre Duellgegner agierten neben Gene Hackman auch noch Leonardo di Caprio (vor Titanic) und Russell Crowe (vor Gladiator). Zwar wurde Schneller als der Tod kein gewaltiger Erfolg, aber dank seiner sorgfältigen Inszenierung war der Film eine sehr gute Visitenkarte für Raimi ,der anschließend den kleinen (aber feinen) schwarzen Thriller Ein einfacher Plan und den gar nicht so schlechten Kevin Costner-Baseball-Film Aus Liebe zum Spiel folgen ließ.

Spider-Man (2002)
Bei Spider-Man landete Raimi erst nachdem endgültig klar war, dass der „König der Welt“ es mittlerweile für unter seiner Würde hielt eine Comic-Verfilmung zu inszenieren. James Cameron ging schon ewig mit einem Spider-Man-Projekt schwanger. Er verfasste ein komplettes Drehbuch und ließ bereits erste Probeaufnahmen zum Testen der Spezialeffekte drehen. Ursprünglich sollten die Stars aus Terminator die Hauptrollen spielen: Michael Biehn als Peter Parker und Arnold Schwarzenegger als Doktor Octopus. Doch ein langwieriger Streit um die Rechte an der Comicfigur legte den Spider-Man-Film erst einmal auf Eis, auch wenn Cameron nach Aliens, Abyss und Terminator 2 weiterhin Interesse an der Comicfigur hatte. Erst nach den vielen Oscars für Titanic (und wohl auch nach den Anstrengungen bei den Dreharbeiten) erlahmte Camerons Interesse. Dies qualifizierte schließlich Raimi für den Job.

Spider-Man (2002)
Das endgültige Drehbuch zum Film verfasste David Koepp, der schon die ersten beiden Jurrasic Park-Filme geschrieben (und sich sogar als T-Rex-Opfer in den zweiten Film gemogelt) hatte. Koepp verarbeitete dabei auch Ideen von James Cameron, der eine wesentliche Änderung an der Hauptfigur vornahm. Während Peter Parker im Comic durch den Biss einer radioaktiven Spinne seine Superkräfte erhielt, so ist es nun im Film eine genetisch veränderte Spinne, die den jungen Parker während eines Schulausfluges beißt. Hierdurch ist es nicht mehr nötig, Peter Parker als das ganz große Bastelgenie darzustellen, der sich nicht nur ein Kostüm näht, sondern auch in Windeseile mechanische Netzdüsen entwickelt, die eine ganz spezielle Spinnenflüssigkeit verschießen. Im Film besitzt der mutierte Parker organische Netzdrüsen, wozu Raimi meinte: „Ich hielt es für eine echte Verbesserung und ließ es deshalb im Drehbuch.“

Spider-Man (2002)
Ansonsten hält sich der Film an die Vorgaben des Comics und benutzt den Tod von Onkel Ben als tragischen Moment um den zunächst als Wrestler herumtobenden Peter Parker endgültig klar zu machen, dass große Macht auch große Verantwortung mit sich bringt. Auf Doktor Octopus als Schurke wurde verzichtet und stattdessen auf den Green Goblin zurückgegriffen. Hier hätte sich natürlich angeboten auch die tragische Geschichte um Gwen Stacy (die bei Spideys Kampf mit Doc Ock stirbt) einzuarbeiten, doch eigentlich ist die Sache mit Onkel Ben ja schon traurig genug und es wurde sommerliches Popcorn-Kino angestrebt. Daher bleibt  Mary Jane (diesmal) das einzige Objekt von Peter Parkers Begierde.

Spider-Man (2002)

Für Aufsehen sorgte ein erster Trailer zu Spider-Man. Dieser zeigt zunächst einen Banküberfall. Die Gangster flüchten mit einem Hubschrauber und bleiben schließlich in einem Netz hängen, das zwischen die Türme des World Trade Centers gespannt ist. Zum Abschluss war noch ein sich in toller Tricktechnik durch die Häuserschluchten von New York hangelnder Spider-Man zu sehen. Zunächst beeindruckten die Idee und die tricktechnische Ausführung. Das änderte sich nach dem 11. September als aus zahlreichen Filmen Aufnahmen der Twin Towers digital entfernt wurden (obwohl im Kino immer Applaus zu hören war, wenn das World Trade Center zu sehen war). Doch bei Spider-Man war kein komplizierter Nachdreh erforderlich, denn die beschriebene Szene sollte ohnehin nur im Trailer zu sehen sein. Der Trailer wurde von der Columbia zurückgezogen und ist mittlerweile ein begehrtes Sammlerobjekt, ebenso das erste Plakat auf dem sich die Zwillingstürme in den Augen des Netzschwingers spiegeln.

Spider-Man (2002)

Neben der Tricktechnik machte 2002 auch die gut ausgewählte Besetzung neugierig auf den Film. Tobey Maguire bewies schon in Gottes Werk und Teufels Beitrag, dass er sowohl die Naivität von Peter Parker als auch die Souveränität von Spider-Man verkörpern kann. Kirsten Dunst ist von Interview mit einem Vampir bis zu Girls United durch ihre Natürlichkeit immer wieder sehr erfreulich aufgefallen und sieht als Mary Jane auch mit roten Haaren phantastisch aus. William Dafoe ist als Schurke zwar nicht unbedingt eine Überraschung, wir erinnern uns (eher ungern) an Speed 2, angeblich war er sogar bereits als Joker für den ersten Batman-Film im Gespräch. Auf alle Fälle ist er ein sehr interessanter Norman Osborn und hat sogar angeblich sogar fast alle Stunts in der grünlich schimmernden Rüstung des Green Goblin selbst ausgeführt. Die Wichtigkeit der Rollen von Peter Parkers Onkel Ben und Tante May unterstreicht die Besetzung dieses Parts mit den oscar-prämierten Veteranen Cliff Robertson und Rosemary Harris. Wenn J. K. Simmons als scharfzüngiger Zeitungsverleger J. J. Jameson in seinen Betonhaarschnitt greift und Groucho-Marx-Sprüche wie „Ich traue nur meinem Friseur“ absondert, kommt Bedauern auf, dass er im Film nur sehr selten auftaucht.

Der fertige Film überzeugte insgesamt durchaus, was seltsamerweise weniger an den Spezialeffektelag, die vom Star Wars-Veteran John Dykstra, zwar passabel aber nicht übermäßig beeindruckend ausgeführt wurden. Sehr viel wichtiger ist, dass trotz kleinerer Änderungen an der Comicvorlage dem Geiste des Originals treu geblieben wurde. Die Geschichte von Peter Parker, der plötzlich erfährt, dass Superkräfte auch Superprobleme mit sich bringen, ist ein sehr solider Mythos, der auch endlich in einem angemessenen Film umgesetzt wurde.

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Mortal Engines: Krieg der Städte

Dieses von Peter Jackson produzierte Fantasy-Epos beschwört in gewaltigen Bildern eine beeindruckende Steampunk-Welt. Große Städte rollen auf Panzerketten durch eine apokalyptische Landschaft und vereinnahmen kleinere Lebensgemeinschaften. Am dollsten treibt es die fahrende Festung London, die auf engsten Raum möglichst viele markante Gebäude der britischen Hauptstadt beherbergt.

Mortal Engines: Krieg der Städte

Das liebevoll zusammengebastelte Design dieser auf Philip Reeves Tetralogie Predator Cities bestehenden 100-Millionen-Dollar-Produktion ist schon die halbe Miete. Doch für mich verlor diese Welt an Glaubwürdigkeit, nachdem in einem Museum riesige Minions-Figuren aus Kunststoff zu sehen waren, die die Bewohner von London für “amerikanische Gottheiten“ hielten.

Mortal Engines: Krieg der Städte

Dieser kleine flaue Witz in einer ansonsten nicht auf Humor setzenden Geschichte brachte den Film komplett aus dem Gleichgewicht und ich konnte nichts mehr erst nehmen. Andere Menschen haben andere Gründe gefunden, um sich den Kinobesuch zu ersparten und dafür zu sorgen, dass das Einspielergebnis geringer als das Budget ausfiel. Wer die ersten acht Minuten überspringt, findet vielleicht einen anderen Zugang  zum Film, zumal die Blu-ray allerlei interessante Extras zu bieten hat.

Mortal Engines: Krieg der Städte

Die Blu-ray von Universal Picture enthält den 128-minütigen Film (mit Audiokommentar von Regisseur Christian Rivers, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln) sowie diese Extras: Das Ende der Alten (3:13 min); Die Figuren (21:43 min); Willkommen in London (26:19 min); In der Luft (4:52 min); Neuseeland filmen (3:52 min)

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King Kong (2005)

Wer den 1933 entstandenen Monsterfilm King Kong und die weiße Frau in seiner Jugend sah, wird von der ebenso alptraumhaften wie romantischen Story Zeit seines Lebens nicht mehr loskommen.

King Kong (2005)

Daher ist es absolut nachvollziehbar, dass der neuseeländische Filmemacher Peter Jackson nach dem nicht sonderlich gut gelungenen Remake von Dino De Laurentiis alles dransetzte, um eine Neuverfilmung inszenieren zu dürfen. Ende der 90erJahre war es fast so weit, doch erst nach dem Erfolg seiner Der Herr der Ringe-Trilogie durfte Peter Jackson endlich sein Traumprojekt realisieren.

King Kong (2005)

Der Regisseur hatte jetzt alle Freiheiten und das bekommt dem Film im ersten Drittel nicht allzu gut. Es entsteht hier eher der Eindruck eines um unnötige Szenen ergänzten Director´s Cut. Immerhin gelingt es Peter Jackson in kurzen Szenen die Stimmung im depressions-erschütterten New York der frühen 30er-Jahre zu rekonstruieren. Doch ansonsten schildert er viel zu langatmig das Zusammenkommen jener Expedition, die schließlich (nach über einer Stunde!) auf einer mysteriösen Insel den Riesenaffen King Kong und diverses Urzeit-Getier trifft.

King Kong (2005)
Doch von da an gibt es ordentlich was auf die Augen. Bereits eine Brontosaurier-Stampede bietet mehr Dinosaurier-Action als Jurassic Park und wird durch Kino Kongs schwindelerregenden Lianen-Kampf mit gleich drei T-Rexs noch getoppt.

King Kong (2005)

Ein kleiner Fremdkörper ist eine Ekelszene mit Rieseninsekten, die auf einem verschollenen Outtake der 33-er Version basiert. Diese sogenannte „Spider Pit“-Sequenz hat Jackson zeitgleich gemeinsam mit seinen Weta-Technikern für die (leider nur in den USA erhältliche) DVD-Veröffentlichung des Ur-King-Kongs sogar im klassischen Stop-Motion-Stil rekonstruiert.

King Kong (2005)

Überhaupt ist Jacksons Film so werkgetreu wie möglich. Daher  wird, nachdem King Kong betäubt wurde, ebenfalls sehr rasant von Skull Island nach New York gewechselt. Dort sind während der Präsentation des Riesenaffens in einem Theater Teile aus Max Steiners Original-Soundtrack zu hören.

King Kong (2005)

Spätestens bei King Kongs Flucht durch New York zeigt sich, dass die von Naomi Watts verkörperte Ann Darrow aus einem anderen Holz geschnitzt ist, als ihre meist nur herumschreiende Vorgängerin Fay Wray. Die deutlich aktivere Hauptdarstellerin begibt sich diesmal freiwillig in die Hände Kongs (wodurch die berühmte Szene mit der Riesenpranke im Hotelzimmer leider fehlt), um dessen Amoklauf zu stoppen.

King Kong (2005)

Die dann folgende romantische Rutschpartie auf einem zugefrorenen See im Central Park ist hingegen eine eher bescheuerte Modernisierung, die aber locker vom bombastischen Finale auf dem Empire State Building neutralisiert wird. Abgesehen vom etwas lahmen Auftakt gelang Peter Jackson somit ein Film voller gewaltiger Schauwerte, der auch dadurch dem Original voll gerecht wird.

King Kong (2005)

Wie nicht wirklich anders zu erwarten, brachte Peter Jackson – genau wie bei seinen Trilogien  Der Herr der Ringe und Der Hobbit – auch zu King Kong ein Jahr nach Kino-Start (und ein halbes Jahr nach der ersten DVD-Veröffentlichung) eine verlängerte Fassung des Filmes heraus. Eine Edition mit beigepackter Skulptur, wie zu den Tolkien-Filmen, ist hingegen nicht erschienen.

King Kong (2005)

Auf den ersten Blick dürfte etwa enttäuschen, dass Jackson seinen Film diesmal lediglich um 12 ½ Minuten (durch drei neue und fünf ergänzte Szenen) gestreckt hat. Doch die zusätzlichen Momente haben es in sich und spielen sich fast alle auf Skull Island ab. So gibt es einen temporeichen Styracosaurier-Angriff, der als Hommage an jene Szene aus dem Ur-King-Kong zu verstehen ist, als die Expedition erstmals auf prähistorische Tiere traf. Damals war es allerdings ein Stegosaurier.

King Kong (2005)

Auch für die tödliche Floßfahrt aus der 33er-Version gibt es jetzt eine atemberaubend getrickste Entsprechung in Form einer unheimlichen Begegnung mit einem von den Weta-Trickexperten frei erfundenen Seeungetüm. Außerdem wurde die drastische Spider-Pit-Sequenz mit den Rieseninsekten noch etwas ausgebaut. Monster-Freunde kommen bei der Extended Edition also voll auf ihre Kosten.

King Kong (2005)
Attraktion in den Universal Studios

Zusätzlich werden aber auch noch als separates Extra über 40 Minuten nicht verwendete Szenen geboten. Diese spielen sich meist während der schon im Kino etwas langatmig anmutenden Schiffsreise zur Insel von King Kong ab, sind für sich betrachtet aber durchaus interessant. Sehr stimmungsvoll ist z. B. die im Film nur kurz gezeigte Tanzszene an Bord mit Naomi Watts, die in der vollständigen Fassung allerdings etwas zu stark an die ausgelassene Feier auf dem Unterdeck von James Camerons Titanic erinnert. Insgesamt ist einzusehen, dass Jackson diese zusätzlichen Momente nicht auch noch in seine erweiterte Version schneiden wollte, um den Einstieg nicht noch schwerfälliger zu machen. Doch sehenswert sind diese Szenen allemal.

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Tim und Struppi im Kino

Bereits 1947 entstand Le Crabe aux pinces d’or, der erste Film mit Tim und Struppi,  doch dieser wurde lediglich zweimal in einem Kino in Brüssel gezeigt.

Tim und Struppi im Kino

Mit Die Krabbe mit den goldenen Scheren wurde jene Comic-Geschichte von Hergé adaptiert, die Steven Spielberg knapp 65 Jahre später auch zur Grundlage eines sehr viel aufwändigeren Animationsfilms machen sollte.

Tim und Struppi im Kino

Le Crabe aux pinces d’or ist ein schwarzweißer knapp einstündiger Film, der großteils mit kleinen Puppen im Stop-Motion-Verfahren gedreht wurde. Gelegentlich gab es aber auch “richtige“ menschliche Hände oder Dokumentaraufnahmen von Schiffen zu sehen. Obwohl der Film gut ankam, wurde er kein Erfolg, da der Produzent Wilfried Bouchery Geldprobleme hatte und nach Argentinien floh.

Tim und Struppi im Kino

Mittlerweile liegt der Animations-Film in Belgien und Frankreich auf DVD vor.

Tim und Struppi im Kino

Zwölf Jahre später ging es dann weiter mit dem bewegten Tim. Von 1959 bis 1964 produzierte die belgische Firma Belvision mit „Les Aventures de Tintin, d’après Hergé“ eine Zeichentrickserie, die zunächst noch in schwarzweiß gedreht wurde.

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Insgesamt entstanden 103 eher schlicht animierte 5-minütige Episoden, die auch in den USA und in Großbritannien gezeigt wurden, aber nicht bei uns.

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Eine Ausnahme ist die Belvision-Adaption des Comics “Der Fall Bienlein“, die auf DVD gemeinsam mit den Kino-Zeichentrickfilmen “Tim und Struppi im Sonnentempel“ und “Tim und der Haifischsee“ veröffentlicht wurde.

Tim und Struppi im Kino

1961 und 1964 wurden mit “Das Geheimnis um das Goldene Vlies“ und “Tim und die blauen Orangen“ zwei  Realverfilmungen gedreht, für die allerdings nicht auf Hergés Comicalben zurückgegriffen wurde, sondern Remo Forlani und Andre Barret dachten sich neue Geschichten aus.

Tim und Struppi im Kino

Die Idealbesetzung für Hergés etwas naiven Helden wurde mit Jean-Pierre Talbot gefunden. Dieser drehte danach jedoch keine weiteren Filme mehr, sondern arbeitete als Lehrer .

Tim und Struppi im Kino

Der erste der beiden Realfilme erzählt davon, wie Kapitän Haddock (Georges Wilson) ein Schiff namens Das Goldene Vlies von einem alten Freund erbt. Gemeinsam mit Tim und Struppi reist er deswegen nach Istanbul. Bei der Erbschaft handelt es sich jedoch um ein Wrack, an dem trotzdem einige düstere Gestalten großes Interesse zeigen. Dies hängt mit einem Schatz zusammen. Das Geheimnis um das Goldene Vlies entstand vor Ort in der Türkei und Griechenland, zeigt aber auch das Schloss Mühlenhof, in dem Kapitän Haddock residiert.

Tim und Struppi im Kino

Drei Jahre später wurde Tim und die blauen Orangen als französisch-belgisch-spanische Koproduktion 1964 rund um Valencia gedreht. Den Kapitän Haddock spielte jetzt Jean Bouise. Diesmal ging es um eine mysteriöse blaue Orange, die angeblich auch in der Wüste wachsen kann und dadurch das Hungerproblem lösen könnte. Doch eine internationale Verbrecherbande will sich die Erfindung unter den Nagel reißen.

Tim und Struppi im Kino

Beide Realfilme gerieten recht farbenfroh und sind voller typischer Tim und Struppi-Situationen. So treten natürlich auch Professor Bienlein, Schultze und Schultze sowie die Operndiva Bianca Castafiore auf. Doch obwohl alle Zutaten der Comics enthalten sind, gerieten die Filme sehr viel alberner als Hergés Vorlagen. Wahrscheinlich fehlt dessen ausgefeilter Ligne-Claire-Zeichenstil , der unerlässlich ist, zum Vermitteln seiner ebenso komischen wie spannenden Geschichten.

Tim und Struppi im Kino

Doch auf alle Fälle ist es sehr erfreulich, dass diese beiden filmischen Kuriositäten, die es seinerzeit nicht bis in die deutschen Kinos schafften, endlich bei uns auf DVD und Blu-ray erschienen sind.

Abenteuer in Rio

Hergé war sehr unzufrieden mit den beiden Realverfilmungen und bedauerte es sehr, dass er sich nicht mit Philippe de Broca einigen konnte, der Anfang der 60er Jahre eine Verfilmung von Tim und Struppi plante. Stattdessen drehte de Broca 1964 mit Jean-Paul Belmondo die Action-Komödie Abenteuer in Rio, die Hergé für die beste Verfilmung seines Comics hält.

Tim und Struppi im Kino

1969 schließlich folgte der ebenso wie die TV-Serie von Belvision produzierte aufwändige Zeichentrickfilm Tim und Struppi im Sonnentempel. Als Grundlage für die Geschichte dienten die Comicalben “Die sieben Kristallkugeln“ (das ziemlich zusammengekürzt wurde) und “Der Sonnentempel“ (das recht werkgetreu umgesetzt wurde).

Tim und Struppi im Kino

Neben Hergé, der auch kurz als Zeichentrick-Figur zu sehen ist, arbeiteten am Drehbuch und am Design des Films die Comickünstler Bob de Moor, Jacques Martin und Michael Regnier alias Greg mit. Der bekannte französische Chansonsänger Jacques Brel schrieb einige Songs für den Film.

Tim und Struppi im Kino

Zudem wurden noch einige Tanz-Einlagen, sowie ein nicht im Comic vorkommendes Inka-Mädchen eingebaut. Dadurch, aber auch wegen der plastisch kolorierten Hintergrundgemälde, die so gar nichts von Hergés Ligne Claire haben, erinnert Tim und Struppi im Sonnentempel sehr stark an eine Produktion aus dem Hause Disney und weniger an die dem Film zugrunde liegenden Comics.

Tim und Struppi im Kino

Doch insgesamt bietet der sorgfältig gestaltete Zeichentrickfilm spannende Unterhaltung, die durch allerlei Gags aufgelockert wird.

Tim und Struppi im Kino

Drei Jahre später kam ein weiterer aufwändig animierter Trickfilm von Belvision namens Tim und Struppi und der Haifischsee in die Kinos, der genau wie die beiden Realfilme wieder eine neue Geschichte erzählte. Nicht ganz ohne Grund wird Tim auf dem deutschen Kinoplakat als “der James Bond des Zeichentricks“ bezeichnet.

Tim und Struppi im Kino

Die ebenso spannende wie lustige Story erinnert gelegentlich durchaus an einen groß angelegten Kinofilm mit 007. Es wird erzählt, wie Tims Erzfeind Rastapopoulos plant, die größten Kunstwerke der Welt gegen Fälschungen auszutauschen, die er durch einen 3D-Kopierer anfertigen will. Die Originale hortet der Monokel tragende Schurken in seinem Geheimversteck auf dem Grunde des Haifischsees.

Tim und Struppi im Kino

Die Geschichte nutzt zwar bekannte Figuren und auch das haifisch-förmige U-Boot aus den Comics, stammt jedoch nicht von Hergé, sondern von Greg.

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1973 entstand auf der Basis des Drehbuchs ein 44-seitiger Comic zum Film, der als Band 23 in die reguläre Reihe eingegliedert wurde. Doch das Cover, auf dem Filmstreifen zu sehen sind, signalisiert recht deutlich den Unterschied zu den übrigen Comic-Alben.

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Der Comic enthält eine Zusammenstellung von Standbildern aus dem Film, die mit Sprechblasen versehen sind.

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Eine nachgezeichnete Version des Film-Comics erschien 1973 im Comic-Magazin ZACK.

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Sehr werkgetreu geriet die  zwischen 1991 und 1993 produzierte 39-teilige französisch-kanadische Zeichentrickserie Les Aventures de Tintin, die fast alle Comicalben sorgfältig für das Fernsehen adaptierte.

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Abgesehen von Im Lande der Sowjets und Tim im Kongo (wurde wegen seiner rassistischen Tendenzen weggelassen) wurden hier alle Tim und Struppi-Comics sehr nahe am Original, aber oft auch etwas uninspiriert adaptiert, wobei Kapitän Haddock in den Episoden eher abstinent rüberkommt.

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Hier trinkt der Käptn ausnahmsweise mal…

Aus den meisten Comic-Alben entstanden hierbei zweiteilige Trickfilme. Der 1983 verstorbene Hergé konnte dies leider nicht mehr miterleben. Als Trickfilmcharakter hat er jedoch in jeder Episode einen kleinen Gastauftritt á la Hitchcock.

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Mit modernster Tricktechnik wäre es wohl denkbar eine “werkgetreue“ Verfilmung von Hergés Comic-Reihe auf die Leinwand zu zaubern. Doch dies durfte nicht erwartet werden, als Steven Spielberg 2011 Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn inszenierte.

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Der Film erweist im schönen flächig animierten Vorspann und gleich danach mit einem Gastauftritt – ein computeranimierter Hergé porträtiert als Flohmarkt-Karikaturist den computeranimierten Tim in seinem typischen Ligne-Claire-Stil – dem belgischen Comicmeister seinen Respekt. Danach jedoch zieht der Erfolgsregisseur auch in seinem ersten selbst in Szene gesetzten Trickfilm voll sein Ding durch.

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Das ist zunächst etwas anstrengend, denn die Figuren sehen weder wie ihre Ebenbilder aus dem Comic aus, aber auch nicht – trotz zahlloser Details – wie richtige Menschen. Zudem ist auch noch die Kamera ständig in Bewegung, damit das Ganze als 3D-Film auch ja schön plastisch wirkt.

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Die zunächst aus Hergés Album Das Geheimnis der Einhorn übernommene Geschichte beginnt – durchaus werkgetreu – etwas lahmarschig und erzählt von Schiffsmodellen die Schatzkarten enthalten. Doch wenn dann zusätzlich noch Elemente aus dem Comic Die Krabbe mit den goldenen Scheren – jenem Album in der Tim den beliebten Polter- und Trunkenbold Haddock kennenlernt – gewinnt der Film ganz schön an Fahrt.

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Im Laufe der munter neu remixten Geschichte gibt es reichlich aus den Comics übernommene Situationen, aber auch eine wild turbulente Verfolgungsjagd durch einen afrikanischen Küstenort, die alle Indiana-Jones-Actionszenen blass aussehen lassen. Jene Sequenz, in der Kapitän Haddock sich in seinen gegen Piraten ankämpfenden Vorfahren hineinversetzt, hingegen, kann locker mit den besten Momenten aus Fluch der Karibik mithalten. Wenn es um das in Szene setzten von lustigen Turbulenzen geht, ist Spielberg immer noch unerreicht und zeigt ganz nebenbei den Pixar-Leuten, die sich gerade mit Cars 2 lächerlich machten, dass es doch möglich ist mit computeranimierter Action zu unterhalten.

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Aus Hergés Einhorn-Fortsetzung Der Schatz Rackham des Roten übernimmt der Film nur Fragmente und spart sich den Ausgang der Geschichte (sowie den ersten Auftritt von Professor Bienlein) für eine dann wohl von Peter Jackson in Szene gesetzte Fortsetzung auf. Insgesamt richtet sich der Film eher an das große Publikum als an die Fans der Tim und Struppi-Comics. Doch unterhaltsamer als die werkgetreue aber sehr brave TV-Trickfilmserie oder die sonstigen Kino-Auftritte von Hergés Helden ist das Ganze allemal.

Derzeitig ist Peter Jackson dabei die Fortsetzung The Adventures of Tintin: Prisoners of the Sun zu produzieren.

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