1929 – also quasi “live“ – schrieb Armitage Trail einen Roman über Fall und Aufstieg des Gangsterbosses Tony Guarino alias “Scarface“, der sich eng an der Biographie von Al Capone orientierte. Aus dem mittelprächtigen Buch machte Howard Hawks 1932 mit Paul Muni in der Hauptrolle einen Klassiker des Gangsterfilms.
50 Jahre später drehte Brian De Palma ein Remake mit Al Pacino, das jedoch nicht in Chicago, sondern im Miami der Achtziger Jahren angesiedelt war. Christian De Metters Comic-Adaption von Armitage Trails Roman orientiert sich jedoch an dem Film von 1932 und dichtet dem Gangster Tony Guarino noch einen Polizisten-Bruder an.
De Metter, der auch einen Comic zum von Martin Scorsese verfilmten Roman Shutter Island geschaffen hat, setzt in Scarface nahezu das komplette Klischee-Arsenal des US-Gangsterfilms der 30er-Jahre ein. Auch formal kann der Comic kaum punkten. Die zumeist in blassen grüngelben Farben kolorierten Bilder wirken wie unbeholfen eingefärbte Fotos.
Scarface erschien 2013 auch als gebundene Ausgabe in der Reihe Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels und der gereicht der Edition nicht gerade zur Zierde.
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