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Brennender Tod

In England herrscht Winter. Die Kanalinsel Fara wird jedoch von einer Hitzewelle heimgesucht. Die Einwohner treffen sich in der Dorfschenke Swan, um dort den hohen Temperaturen zu entgehen. Unter den Gästen befindet sich auch der undurchsichtige Wissenschaftler Godfrey Hanson (Christopher Lee), der in seinem Zimmer ein Geheimnis zu hüten scheint. Als ein Inselbewohner nach dem anderen vom Erdboden verschwindet, macht sich langsam Panik breit. Etwas lauert auf der Insel und es ist nicht von dieser Welt…

Bereits 1966 produzierte Tom Blakeley von Planet Films mit Insel des Schreckens einen von Terence Fisher inszenierten Horrorfilm mit Peter Cushing, der mit bescheidenen Mitteln sehr spannend von einer außerirdischen Invasion auf einer kleinen englischen Insel erzählt.

Ein Jahr später gesellte sich zu Fisher und Cushing noch Christopher Lee und komplettierte ein letztes Mal das legendäre Trio des englischen Horrors, dass vier Jahre zuvor mit Die brennenden Augen von Schloss Bartimore seinen letzten Film für die Hammer-Studios gedreht hatte. Auch diesmal gab am Ende des Films eher enttäuschende Monster zu bestaunen, ein Kritiker meinte gar: “Sie sehen aus wie Spiegeleier.“

Doch Brennender Tod kann trotzdem auch heute noch erschrecken. Der Film baut seine Spannung langsam auf. Unterstützt vom wild zirpenden Soundtrack von Malcolm Lockyer lässt es Terence Fisher langsam aber sicher immer heißer werden, was auch emotional zwischen den Hauptfiguren einiges zum Überkochen bringt. Wenn die Spannung dann auf dem Siedepunkt ist, passt es thematisch durchaus, Monster zu zeigen, die wie Spiegeleier aussehen.

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Vertraue keinem Fremden

Kurz nachdem Hammer mit den ersten farbenfrohen und blutigen Versionen der Horror-Klassiker Frankenstein mit Peter Cushing und Dracula mit Christopher Lee große Erfolge feierte, drehte das britische Studio einen “Film mit Botschaft“, der auch heute noch stärker schockiert als die Kinoauftritte von Mumien, Monstern oder Mutanten.

Vertraue keinem Fremden erzählt von der Familie des Lehrers Peter Carter (Patrick Allen), der in einem kanadischen Städtchen eine Anstellung gefunden hat. Doch die Freude über den neuen Arbeitsplatz hält nicht lange an. Als Peter und seine Frau Sally (Gwen Watford) erfahren, dass ein alter Mann ihre Tochter Jean (Janina Faye) und ein weiteres kleines Mädchen durch in Aussicht gestellte Süßigkeiten dazu brachte, nackt für ihn zu tanzen.

Als Peter daraufhin Anzeige erstattet, muss er erfahren, dass es sich bei dem Lustmolch um Clarence Olderberry Sr (Felix Aylmer) handelt, dessen Familie ein Sägewerk betreibt und dadurch der Ortschaft Wohlstand beschert hat. Obwohl die Veranlagung des Mannes allgemein bekannt ist, scheitern die Carters vor Gericht. Da die Familie nicht will, dass ihre Tochter in unmittelbarer Nähe eines frei herumlaufenden Triebtäters aufwächst, packen die Carters ihre Koffer. Doch da ist es schon zu spät…

Mediabook Cover A

Als Vorlage zu Vertraue keinem Fremden diente das auf eigenen Erfahrungen basierende Theaterstücks The Pony Cart des US-Autors Roger Garis. Auch die Verfilmung steht eindeutig auf der Seite der Opfer. Regisseur Cyril Frankel (The Witches) vermeidet es aber trotzdem, aus dem Täter ein Monster zu machen. Felix Aylmer spricht als Olderberry Sr kein einziges Wort und sein Mimenspiel vermittelt ebenso glaubhaft wie bedrohlich, dass der alte Mann seine inneren Dämonen nicht im Griff hat.

Den Film wollte 1960 kaum jemand sehen. Freunde des ansonsten von Hammer bedienten Sensationskinos bekamen nicht das was sie erwarteten und die reißerische Werbung verschreckte das Arthouse- Publikum. Hammer war nach diesem Misserfolg nur noch in Genres wie Horror oder Thriller tätig.  

Mediabook Cover B

Das ist sehr schade, denn Vertraue keinem Fremden geht genauso behutsam mit seinem brisanten Thema Kindesmissbrauch um, wie zuvor die in ebenso sorgsam komponierten schwarzweißen Bildern erzählten Klassiker M – Eine Stadt sucht einen Mörder und Es geschah am helllichten Tag.

Zum Glück erscheint der Film jetzt endlich erstmals als Heimkino-Edition und das auch noch in vorbildlicher Aufmachung. Das Bonusmaterial auf der Blu-ray von Anolis Entertainment ist sehr viel umfangreicher als auf dem Backcover oder der Seite des Anbieters angekündigt wird. So gibt es zwei deutschsprachige Audiokommentaren von Rolf Giesen, sowie von Uwe Sommerlad & Volker Kronz, ein Essay von Matthew Holness zum Film (11:51 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), einen Bericht von Laura Mayne über die Darstellerin Gwen Watson (7:59 min) und die Darstellerin Janin Faye erinnert sich an die Dreharbeiten (14:23 min).

Enthalten ist auch die “Vintage-Fassung“ der von der DEFA synchronisierten und in der DDR unter dem Titel „Nimm nichts Süsses von Fremden“ gezeigten 80-minütigen Films. Hinzu kommen noch der DDR-Kinotrailer des “amerikanischen Films“, der US- Kinotrailer (2:28 min), „Trailers From Hell“ mit dem britischen Filmemacher Brian Trenchard-Smith (3:21 min), sowie eine Bildergalerie, der deutscher Werberatschlag, ein Presseheft, sowie die Filmprogramme aus BRD und DDR.

Mediabook Cover C

Den Film erscheint auch in Form von drei limitierten Mediabook-Editionen mit verschiedenen Covern und einem 28-seitigem von Rolf Giesen geschriebenen Booklet.

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