Schlagwort-Archive: Onkel Dagobert

Duck Tales: Der Film – Jäger der verlorenen Lampe

Gemeinsam mit seinen Großneffen Tick, Trick und Track sowie deren nerviger Cousine Webby und dem Bruchpiloten Quax bricht Onkel Dagobert zu neuen Abenteuern auf. Es gilt den sagenhaften Schatz des Collie Babas zu finden. Dabei befreien sie einen freundlichen Lampengeist, der gerne ein richtiger Junge wäre, und beim Kampf gegen einen mächtigen Zauberer hilft. 

Anfang der Neunziger Jahre erlebten die Ducks zahlreiche Abenteuer in der TV-Serie “Duck Tales“. Anders als in den zugrunde liegenden klassischen Comics von Carl Barks spielte hier Donald Duck keine Rolle, denn er ging gleich in der ersten Episode zur Marine. 1990 entstand ein in Frankreich animierter abendfüllender Film, der etwas aufwändiger als die Serie produziert wurde und nicht sonderlich erfolgreich in den Kinos lief.

Der deutsche Titel erinnert nicht ohne Grund an den Kinohit Jäger des verlorenen Schatzes. Sowohl Steven Spielberg als auch George Lucas haben immer wieder betont, dass ihr Kinoheld Indiana Jones ohne die phantastischen Schatzsuch-Comics von Carl Barks nicht denkbar gewesen wäre. Schade, dass sich die Duck Tales nicht etwas mehr bei den erzählerischen Qualitäten von Barks bedient haben. 

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Jan Gulbransson – Disneys Hall of Fame # 3

Wie kommt ein deutscher Comiczeichner an die Ente? Hierzu Jan Gulbransson: “Angefangen hat das 1981. Ich war zuvor in einem Zeichentrickstudio angestellt und habe mich dann selbstständig gemacht. Da rief ein Kumpel an, der auf dem Weg zur Kinderbuchmesse in Bologna war und bei mir übernachten wollte. Er schlug, dass ich mitfahren sollte.“

Jan Gulbransson - Disneys Hall of Fame # 3

„Der holländische Disney-Verleger Oberon hatte dort einen Stand und ich habe einen Redakteur, der gar nicht für die Disney Produkte zuständig war, eine Comicserie gezeigt, an der ich damals gerade arbeitete. Ihm gefiel meine Arbeit zwar, aber er meinte, dass ich mich als Disney-Zeichner mich gar nicht bewerben bräuchte, weil die in Holland genug eigene Leute haben. Ich habe es trotzdem probiert und bin nach Amsterdam gefahren. Dort hatten sie doch Interesse an meiner Comicserie und mich gefragt, ob ich auch Donald zeichnen könne.“

Jan Gulbransson - Disneys Hall of Fame # 3

Jan Gulbransson Comics mit den Ducks sind von wenigen Ausnahmen zunächst fast abgesehen fast ausschließlich in Holland erschienen. Doch zum Glück schaffte  2005 der vierte Band der Ehapa-Reihe Hall of Fame Abhilfe. Nach dem US-Amerikaner Don Rosa, dem Chilenen Vicar und dem Italiener Romano Scarpa wird Jan Gulbransson als erster deutscher Disney-Zeichner innerhalb dieser Reihe gewürdigt.

Jan Gulbransson - Disneys Hall of Fame # 3

Von den im Band enthaltenen neun Geschichten sind drei zuvor noch nie erschienen. Zu einer Geschichte fehlte sogar der Text, den zu seiner großen Freude der Übersetzter Peter Daibenzeiher beisteuern durfte. Das Buch entstand in enger Zusammenarbeit mit Gulbransson, der zu jedem Comic nicht nur eine launige Einleitung schrieb, sondern auch noch einige sehr schön lockere Skizzen beisteuerte. Der Verlag kam auch dem Wunsch des Zeichners nach, der auf dem Umschlag seinem Namen lieber handschriftlich als gesetzt sehen wollte. Das unterstreicht sehr schön, dass dies nicht nur ein Buch über Gulbransson sondern auch eins von ihm ist.

Jan Gulbransson - Disneys Hall of Fame # 3

Die enthaltenen Geschichten decken so ziemlich das ganze Spektrum des barkschen Enten-Universums ab, inklusive eines sich im Laufe der Jahre verändernden Zeichenstils. Neben pointierten zehnseitigen Geschichten wie Willkommen in Bürzelberg gibt es auch das sorgsam recherchierte Abenteuer-Reise-Epos Der Tiger von Bengalen, sowie gagreiche Shortstories wie Der Künstler.

Die Ducks in Deutschland

Mittlerweile liegen mit den exklusiv für das deutsche Micky Maus Magazin als Fortsetzungs-Serien produzierten und dann als Sammelband veröffentlichten von Michael Kompa geschriebenen Serien Die Ducks in Deutschland und Die Ducks in den Alpen weitere Comics von Jan Gulbransson vor!

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Donald Duck in München

Das Titelbild dieses Bands stammt vom Münchner Zeichner Jan Gulbransson, der 2012 nach einer Story von Michael Kompa Die Ducks in Deutschland agieren ließ. Im Rahmen dieser zunächst als Fortsetzung im Micky Maus Magazin und anschließend als Album veröffentlichten Geschichte, besuchten Onkel Dagobert, Donald, sowie die Neffen Tick, Trick und Track das Münchner Oktoberfest.

Donald Duck in München

Das Hardcover-Album Donald Duck in München startet jedoch mit einen Wiesn-Besuch der Familie Duck, der bereits in den 80er-Jahren in Szene gesetzt wurde. Die Geschichte erschien unter dem Titel Eiertanz im Alpenland innerhalb der Reihe Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe und kam erstmals 2004 in Albumform zum Abdruck.

benteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe

Konzipiert hatte diese Geschichte und die Schatztruhe-Reihe Adolf Kabatek, der als Ehapa-Geschäftsführer maßgeblich für den hiesigen Erfolg der Asterix-Comics verantwortlich war. Die sehr lockereren Zeichnungen des etwas arg konstruierten Abenteuers um eine Maschine, die aus Bananenschalen Eier macht, stammen aus den spanischen Bargadà Studios.

Donald Duck in München

Dies erklärt vielleicht, warum das Münchner Oktoberfest in dieser Geschichte wie eine Dorfkirmes aussieht. Gulbransson und Kompa vermittelten bei Die Ducks in Deutschland eine sehr viel authentischeres Wiesn-Feeling.

Donald Duck in Berlin

Zeitgleich zu Donald Duck in München ist auch ein Band erschienen, der die Ducks in die deutsche Hauptstadt schickt. Donald Duck in Berlin präsentiert aktuelleres Material. Die vier enthaltenen Comics, eins davon stammt aus der Feder von Jan Gulbransson, entstanden  zwischen 2014 und 2019  für das Micky Maus Magazin und die Lustigen Taschenbücher.

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Carl Barks – Calgary Eye Opener

“Am meisten öffnet einem die Augen – wenn einem nicht das Blut gefriert – wie beiläufig der Sexismus und Rassismus dieser Cartoons ist. (…) Barks‘ hakennasige Juden, unbeholfene Ministrel-Schwarze, tuntige Schwule und dümmliche Flittchen bieten einem das ganze Spektrum an Stereotypen, die einst die Popkultur beherrschten.“ Dies schrieb Art Spiegelman (Maus) als Vorwort zur Cartoon-Anthologie The unexpurgated Carl Barks, die 1997 auch noch diesen Hinweis enthielt: “Carl Barks gibt bekannt, dass er an der Konzeption dieses Buches nicht beteiligt war, und dessen Erscheinen nicht unterstützt oder befürwortet.“ Umso erstaunlich ist, dass der deutsche Disney-Verlag Egmont zu Barks‘ 20. Todestag eine gebundene Edition mit den Herrenwitzen des Duckman aus dem Calgary Eye-Opener herausbringt.

Calgary Eye-Opener
Das Buch mit Schutzumschlag

Herausgeber ist Geoffrey Blum, der auch die 2005 bei Egmont erschienene 30-bändige Carl Barks Collection betreute. In seiner Einleitung “Aber ist es Kunst?“ sucht Blum nach einer Erklärung, warum es sinnvoll ist, das nicht wirklich schmeichelhafte Frühwerk der Disney-Legende zu präsentieren, denn: “Die Witze sind größtenteils kindisch, die Wortspiele abgedroschen.“ Blums plausibelste Begründung für die Veröffentlichung des Buchs ist: “Jeder Barks-Fan ist im Herzen ein Sammler, es ist auf eine Weise zwanghaft.“ Daher wurde sich bei der Aufmachung an der Carl Barks Collection orientiert, damit der Band einen guten Eindruck im sorgfältig sortierten Sammler-Regal macht. Wenn der ziemlich hässliche pink-orangefarbene Schutzumschlag entfernt wird, passt Carl Barks: Calgary Eye-Opener, genau wie der 2012 auch mit blauem Buchrücken erschienene Band mit den Ölgemälden des Disney-Zeichners, perfekt zu den ebenfalls mit Fadenheftung, Leinenrücken und Goldprägung veröffentlichten Büchern der Barks Collection.

Carl Barks - Calgary Eye Opener
Das Buch ohne Schutzumschlag

Inhaltlich schaut das Buch allerdings nicht ganz so gut aus. Es ist sicher nicht optimal, dass für die deutsche Ausgabe nur Blums Begleittexte übersetzt wurden. Alles andere – auch viele sehr umfangreichere Texte aus dem Eye-Opener – wurden im englischen Original belassen, weil sich bei Egmont niemand in der Lage sah, “den Witz der Entstehungszeit (…) auf dem Weg einer wortgetreuen Übersetzung“ einzufangen. Da kein Übersetzer vom Kaliber einer Erika Fuchs oder Gudrun Penndorf zur Verfügung stand, muss eine halbe Seite mit Erklärungen zu Slang-Ausdrücken genügen, um die flauen Witze zu kapieren. Das ist angesichts eines Verkaufspreises von 90,- Euro für ein 230-seitiges Buch etwas ungenügend.

Carl Barks - Calgary Eye Opener

Carl Barks bedarf wahrscheinlich keiner großen Vorstellung. 1942 kündigte der Zeichner bei Walt Disney, weil seine Stirnhöhlen die Klimaanlage in der Animationsabteilung in Burbank nicht vertragen haben. Er hatte im Studio zunächst als Zwischenphasen-Zeichner gearbeitet und anschließend schrieb er Gags für die Zeichentrickfilme. Dabei entwickelte er eine Vorliebe für Donald Duck. Carls Barks`Zeit als Disney-Animator wäre übrigens auch ein hervorragendes Thema für einen opulenten Bildband, der sich gut im Regal machen könnte. Als der 41-jährige Barks die Disney-Studios verlassen hatte, zog er auf eine 100 km östlich von Los Angeles gelegene Farm. Dort versuchte er sich als Hühnerzüchter und als selbständiger Zeichner. Der Held seiner ersten noch in Teamwork entstandenen Comic-Geschichte war Pluto. Comic-Geschichte schrieb er danach mit seinen im Alleingang realisierten Stories über Donald und Onkel Dagobert, die aktuell von Egmont als Lustiges Taschenbuch Classic! in einer preiswerten chronologischen Ausgabe veröffentlich werden.

Eye-Opener

Obwohl auch das Frühwerk von Barks interessant ist, wurde es in Biografien über ihn meist nur am Rande erwähnt. Dabei hat Barks seine Anstellung bei Disney der Routine zu verdanken, die sich der Autodidakt sieben Jahre lang durch seine Cartoons und Illustrationen für den Carlgary Eye-Opener erarbeitet hatte. Seiner Bewerbung an Disney legte er 1935 sogar einige seiner Arbeiten für das Witzblatt bei. Bevor Barks für den Eye-Opener zeichnete, lebte er von harter körperlicher Arbeit, etwa im Sägewerk seines damaligen Schwiegervaters oder in einer Reparaturwerkstatt für Eisenbahnwagen. In seiner Freizeit zeichnete er und schickte seine Arbeiten an Zeitschriften oder Witzblätter. Durch Hartnäckigkeit erreichte er, dass seine Werke regelmäßig im Carlgary Eye-Opener veröffentlicht wurden.

Eye-Opener
Alle Abbildungen © Egmont Serieforlaget AS

Wie der Titel vermuten lässt, erschien das 1902 vom Schotten Robert Chambers Edwards gegründet Witzblatt zunächst in Kanada. Benannt wurde der Eye-Opener nach dem morgendlichen Whiskey, den Edwards trank, um auf Touren zu kommen und sich lustig gemeinte Lügengeschichten für seine Monatsblatt auszudenken. Nachdem Edwards 1922 verstarb, verkaufte seine Witwe die Rechte an den US-amerikanischen Verleger Harvey Fawcett. Dieser leitete das Blatt von Minneapolis aus und brachte eine identische kanadische Ausgabe heraus. Im Juni 1928 erschien die erste von Carl Barks signierte Zeichnung im Eye-Opener. Zu sehen ist eine sich bei der Morgengymnastik bückende Dame im Bikini.

Carl Barks - Calgary Eye Opener

Als Henry Meyer nach Fawcetts Tod 1931 neuer Besitzer des Eye-Openers wurde, stellte dieser sehr schnell fest, dass Barks sein bester Mitarbeiter war. Daher bot er ihm an, nach Minneapolis zu ziehen und Redaktionsmitglied zu werden. Die feste Bezahlung war zwar sehr erfreulich, doch Barks tat sich schwer im Umgang mit seinen Kollegen, die – ganz in der Tradition von Robert Chambers Edwards – bereits am frühen Morgen zechten. Diese Erfahrung und anschließend die straff organisierte Arbeit bei Disney, die jeden Kreativen zu einem kleinen Rädchen im Getriebe machte, führten dazu, das Barks es schließlich leid war “für ein Gehalt zu arbeiten“. Daher fasste er 1942 den “waghalsigen Beschluss, mein Überleben selbstständig zu sichern.“

Carl Barks - Calgary Eye Opener

Neben Cartoons zeichnete Barks für den Eye-Opener auch Illustrationen zu frivolen Gedichten, die nur selten von ihm stammten. Er karikierte Prominenten wie Mahatma Gandhi und gelegentlich sich selbst. Auch Enten zeichnete er schon damals gerne. Etliche Titelbilder stammten ebenfalls von Barks. Das Buch enthält ein besonders interessant gestaltetes Exemplar vom April 1935, auf dem ein paar anscheinend sexuell erregte Herren auf ein Fenster starren. Um zu verstehen, was die Spanner betrachten, muss das Cover ans Licht gehalten werden, damit eine nicht wirklich attraktive, ältere Dame und der Text “April Fool“ (also “April, April!“) zum Vorschein kommen. Doch in der Regel dienten die von Barks gezeichneten Frauen dazu den männlichen Leser zu erfreuen.

Carl Barks - Calgary Eye Opener

Auch später in seinen Disney-Comics ließ Barks manchmal neben den Enten attraktive junge Frauen auftreten, man denke nur an die Spionin Madame Triple-X oder die schöne Panchita, aus den 1951 entstandenen Geschichten Dangerous Disguise (Gefährliches Spiel) und In Old Caifornia (Im alten Kalifornien). Für Geoffrey Blum sind viele der im Eye-Opener abgebildeten Damen “typische Barks-Girls“. Diese haben zwar “volle Lippen, üppige Brüste und viel Bein“, sind zugleich aber auch “moderne Frauen des Jazz-Zeitalters“, die sich von “Männern nicht dumm ansprechen lassen“. Das ist sicherlich zu idealisierend, denn die Cartoons zeigen oft männliche Anbaggerei und nur sehr selten weiblichen Widerstand. Das Frauenbild des Eye-Openers entspricht den Klischees von platten Herrenwitzen, wie sie auch bei uns vor noch gar nicht so langer Zeit veröffentlicht wurden. Bemerkenswert sind viele der Illustrationen von Barks jedoch dadurch, dass er nicht nur auf Anzüglichkeiten setzt, sondern bereits damals ganz der “Der gute Zeichner“ war, der sich auch viel Mühe mit stilvollen Hintergründen, Schraffuren und Jugendstil-Elementen gab. In seinen besten Momenten reicht er dabei an den eleganten Strich heran, der die Figuren und Dekors in George McManus‘ Strip Bringing Up Father so elegant aussehen lässt.

Carl Barks - Calgary Eye Opener

Nachdem zuvor noch ein Kapitel des Buchs glaubhaft belegt, dass sich Barks, genau wie später in seinen Comics, bereits im Eye-Opener über Obrigkeiten und Würdenträger lustig machte, öffnet Geoffrey Blum auf den letzten Seiten des Buchs die Tür zum Giftschrank noch etwas weiter. Unter den Überschriften “Mieses mit Minderheiten“ und “Fiese Furien“ kommen Beispiele von heute unangenehm wirkenden “Späßen“ über Schwarze, Juden Schwule und “alte Jungfern“ zum Abdruck. Das letzte Wort dazu, ob eine Neuveröffentlichung dieser Cartoons ihre Berechtigung hat, soll wieder Art Spiegelman haben. Angesichts der aktuell grassierten Cancel Culture – so entfernte HBO jüngst für eine Weile den Filmklassiker Vom Winde verweht wegen rassistischer Tendenzen aus seinem Streaming-Angebot – schrieb Spiegelman in seinem eingangs zitierten Vorwort vor über 20 Jahren erstaunlich visionär: “Wir leben immer noch mit den toxischen Nachwirkungen, aber so war es nun mal und es zu verleugnen hieße, Geschichte auszulöschen, die wir verstehen müssen.“

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Carl Barks – Die Ölgemälde

Von 1971 bis 1976 malte Carl Barks 122 Ölgemälde nach Motiven seiner Comic-Titelbilder und Comicgeschichten, aber auch Geldspeicherszenen und kleinformatigere Porträts von Entenhausener Bürgern. Da diese Bilder in aller Regel von Sammlern und Fans in Auftrag gegeben und gekauft wurden, stand zu befürchten, dass sie auf Nimmerwiedersehen in deren Archiven verschwinden würden, zumal Disney die Lizenz für die Ölgemälde zurückgezogen hatte. Da wurde zum guten Glück ein Verlag gegründet, der nach einem Gemälde von Barks Another Rainbow benannt wurde.

Carl Barks – Die Ölgemälde
Das Buch mit Schutzumschlag

Dieser Verlag wollte alle 122 bis dahin angefertigten Öl-Enten aufspüren und in einem Buch zusammenfassen. Eingedenk der von Disney ursprünglich mit Barks vereinbarten Klausel, dass seine Gemälde ‚künstlerischen Wert‘ haben müssten, erhielt das in limitierter Auflage von 1875 Exemplaren publizierte Buch den Titel The Fine Art of Walt Disney’s Donald Duck by Carl Barks. Es kostete 1981 stattliche 200 Dollar und war wahlweise mit blauem oder dunkelrotem Einband im Schuber erhältlich und stellte sechs der Bilder auf Ausklappseiten vor. Auf Amazon wurde ein Exemplar des Buches Anfang November 2012 für 2.250 Dollar angeboten.

Carl Barks – Die Ölgemälde
Das Buch ohne Schutzumschlag

Seit vielen Jahren hatten seither (nicht nur ich), sondern auch viele Fans, immer wieder bei Egmont nachgefragt, ob die alten Gemälde und die nach Erneuerung der Öllizenz entstandenen Bilder nicht doch wieder einmal veröffentlicht werden könnten. Nun wurde dieses Projekt in internationaler Co-Produktion endlich gestemmt.

Carl Barks – Die Ölgemälde

In Deutschland erschien der Band zur Frankfurter Buchmesse am 11. Oktober 2012. Das weit über 2 Kilogramm schwere Buch mit seinen 416 Seiten kostet zwar 99 Euro, aber die ist es nicht nur für eingefleischte Sammler wert, da es in einer sensationell einmaligen Zusammenstellung die Ölgemälde des „guten Zeichners“ gebündelt abbildet, und obendrein seine nach der Ölgemäldephase entstandenen Aquarelle und Grafiken, sowie einige der dazu angefertigten dreidimensionalen Figurinen. Schade, aber aus Kostengründen verständlich, dass es keine Ausklappbilder gibt.

Carl Barks – Die Ölgemälde

Geoffrey Blum geht in seiner (von Gerd Syllwaschy übersetzten) Einleitung den Hinter-gründen um die Entstehung der Barks’schen Ölgemälde akribisch nach und schildert auch die Bedenken, die der Künstler von Zeit zu Zeit seinem Werk gegenüber äußerte. Er befasst sich auch durchaus kritisch mit der Vermarktung von Barks, dem seine Förderer und Agenten nach der Erneuerung der Öl-Lizenz immer öfter bei der Gestaltung seiner Bilder dreinredeten.

Carl Barks – Die Ölgemälde

Blum schildert ferner die Schwierigkeiten, für diesen Band die bestmöglichen Druckvorlagen zu erhalten, und er kommentiert die vielen Abbildungen der Gemälde, zu denen oft noch die Vorlagen aus den Comicheften, Layout-Entwürfe oder verschiedene von Barks angefertigte Farbstudien abgebildet werden.

Carl Barks – Die Ölgemälde

So gewinnt man nicht nur einen Eindruck von Barks‘ Werk als „Hofmaler“ der Enten, sondern erhält auch einen kenntnisreichen Einblick in seine künstlerische Werkstatt. Aus gestalterischen Gründen, und um Zusammenhänge bei mehrfach verwendeten Motiven aufzuzeigen, wurde auf eine absolut chronologische Reihenfolge verzichtet, was verständlich ist, wenn man bedenkt, dass Barks einige in den 1970er Jahren begonnenen Bilder erst in den 1990er Jahren fertig gestellt hat. Eine chronologische Liste der Bilder wäre in Ergänzung der alphabetisch im Register zu findenden Gemälde aber dennoch nicht unpraktisch gewesen.

Carl Barks – Die Ölgemälde

Dank dieses Prachtbandes, der das Bild, das man sich von Barks macht, ergänzt und abrundet, kann man die Entwicklung von Barks als Maler verfolgen. Wer ein Auge dafür hat, kann auch erkennen, dass die Kompositionen seiner Entenbilder stets nach allen Regeln der (so genannten hohen) Kunst entstanden sind. Gewiss, die Bilder lassen uns in eine Parallelwelt blicken, aber das ist durchaus legitim, da die abgebildeten Gestalten längst allgegenwärtige Ikonen geworden und nicht minder des Öl-Abbildens wert sind als etwa hochrangige Politiker.

Carl Barks – Die Ölgemälde

Dieser Band eröffnet nun, über 30 Jahre nach der Ausgabe von Another Rainbow, erneut die Möglichkeit sich zu vergegenwärtigen, wie Barks nicht nur mit seinen Comics, sondern auch mit seinen Ölgemälden Entenhausen ein einmaliges künstlerisches Denkmal setzte. Und verglichen mit den 200 Dollar von damals, ist er für 99 Euro fast schon ein Schnäppchen.

Carl Barks – Die Ölgemälde
Alle Abbildungen © 2012 Disney Enterprises, Inc.

Jetzt fehlt dem Komplettisten, der nicht alles nur im Internet suchen will, eigentlich nur noch ein Ergänzungsband, der eine Übersicht über sämtliche nach den Ölgemälden entstandenen Siebdrucke, Serigrafien und anderweitigen Veröffentlichungen (in Kalendern oder auf Postern usw.), sowie die Figurinen ermöglicht.

Wolfgang J. Fuchs

Calgary Eye-Opener

Mittlerweile ist in identischer Aufmachung – also passend zur 30-bändigen Carl Barks Collection – ein Band mit jene nicht immer ganz stubenreinen Zeichnungen die Barks vor seiner Zeit bei Disney für den Calgary Eye-Opener zeichnete.

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Onkel Dagobert und Donald Duck – Don Rosa Library

Die Frage, ob wirklich noch eine weitere “Library“ mit den Enten-Geschichten von Keno Don Hugo Rosa benötigt wird, kann schon nach kurzem Blättern in diesem Buch bejaht werden. Es handelt sich um eine kritisch kommentierte Gesamtausgabe, wobei der beständig mit seinem Talent als Erzähler und Zeichner hadernde Don Rosa, in den Begleittexten dieses Buches so hart mit sich ins Gericht geht, dass ihm niemand Eitelkeit vorwerfen kann.

Onkel Dagobert und Donald Duck - Don Rosa Library

Der fast lebenslande Fan der Duck-Comics von Carl Barks (“Ich habe sie buchstäblich seit meiner Geburt gelesen bzw. zuerst nur angeschaut) träumte immer davon einmal ähnliche Geschichten zu erzählen. Als er entdeckte, dass in den USA wieder Disney-Hefte erscheinen und hierin ein Comic veröffentlicht wurde, dessen Panels “vollständig aus Nachzeichnungen von Barks-Posen“ bestanden, war seine Chance gekommen.

Onkel Dagobert und Donald Duck - Don Rosa Library

Rosa zeichnete für den Verlag Gladstone die Geschichte Son of the Sun, in der Onkel Dagobert zusammen mit Donald und den Neffen bei einem Wettstreit mit seinem Gegenspieler Mac Moneysac versucht einen gewaltigen Inka-Schatz zu finden. Das selbe Abenteuer hatte er zuvor schon einmal erzählt, allerdings mit eigenen Figuren, doch: “In meinem Kopf war es als Dagobert-Geschichte entstanden.“ Als er dafür 1987 eine Nominierung für den Harvey-Award als “Best Comic  Story of the Year“ erhielt, war Don Rosa klar, dass ihm mehr als passable Fanart gelungen war.

Onkel Dagobert und Donald Duck - Don Rosa Library

Er machte weiter mit kürzeren Gag-Geschichten und langen Abenteuern in der Tradition von Carl Barks. Von europäischen Verlegern erhielt er den Auftrag aus dem Vorleben der reichsten Ente der Welt zu erzählen. Der Erfolg der Serie Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden ermöglichte es Don Rosa seinen lukrativen Job in der sich im Familienbesitz befindlichen Baufirma hinzuschmeißen.

Onkel Dagobert und Donald Duck - Don Rosa Library

Der erste Band der auf 10 Ausgaben bestehenden Gesamtausgabe enthält im Format von 22 x 29 cm neben “Der Sohn der Sonne“ noch zwölf weitere Comics, zu denen Don Rosa jeweils interessante “Hinter den Kulissen“-Texte verfasst hat. Hinzu kommen Skizzen, Titelbilder und der erste Teil von Rosas Autobiografie “Mein Leben, meine Comics“. Rosa hat über die Aufmachung des Buchs gewacht und auch dafür sorgt, dass das Lettering und die Kolorierung in seinem Sinne ist.

Onkel Dagobert und Donald Duck - Don Rosa Library
. © 2020 Disney / Egmont Comic Collection

Besonders wichtig war ihm “die Farbe des Geldes“, denn in Europa werden die Münzen in Onkel Dagoberts Geldspeicher meist gelb eingefärbt um den Eindruck zu erwecken, dass es sich um Goldmünzen handelt. Barks hingegen wollte zeigen, dass die reichste Ente der Welt so geizig ist, dass sie “sogar gewöhnliches Kleingeld hortet“. Daher ist in diesem Band die Münzen silbern koloriert, “mit ein paar eingestreuten kupferfarbenen Pennys“.

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Disney-Anthologien: Onkel Dagobert

Die Egmont Comic Collection erfreut uns mit fünf schön aufgemachten Disney-Anthologien zu den populärsten Figuren aus dem Hause Disney. Onkel Dagobert ist die einzige Figur dieser Anthologie-Reihe, die nicht im Kino debütierte.

Die Disney-Anthologien

Daher beschäftigt sich auch einer der Texte des Buchs „Die reichste Ente der Welt“ damit, wie Disney versuchte auch aus Dagobert Duck einen Filmstar zu machen, was nicht ganz einfach war. Der große Carl Barks erfand den geizigen Milliardär 1947 für die Geschichte Die Mutprobe. Da er sich anfangs noch gar nicht ähnlich sah, fehlt diese Story in der Anthologie.

Die Disney-Anthologien
© 2018 Disney Enterprises, Inc.

Stattdessen sind mit Der zählende Papagei, Die Kunst, Geld auszugeben und Der arme reiche Mann drei der schönsten Barks-Geschichten mit Dagobert enthalten. Bemerkenswert sind auch die Zeitungsstrips Eine Woche mit Onkel Dagobert von 1951, in denen Al Taliaferro entgegen seiner sonstigen Gewohnheit eine von einem Kollegen geschaffene Comic-Figur auftreten ließ. Natürlich darf in diesem Buch auch nicht Don Rosa fehlen, denn dieser hat mit Onkel Dagobert: Sein Leben, seine Milliarden eine umfangreiche Biographie der reichsten Ente der Welt zu Papier gebracht.

Die Disney-AnthologienDie jeweils 430-seitigen Anthologien zu Micky Maus, Donald Duck, Goofy, Daisy Duck und Onkel Dagobert sind eine interessant zusammengestellte Mischung aus Texten und Comic-Geschichten. Cover und Rückseiten gestaltete mit Ulrich Schröder einer der besten Disney-Zeichner. Für die Bände spricht auch, dass sie ein durchgehendes Motiv auf dem Buchrücken haben.

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Disney-Anthologien: Daisy Duck

Die Egmont Comic Collection erfreut uns mit fünf schön aufgemachten Disney-Anthologien zu den populärsten Figuren aus dem Hause Disney. Wenn es um das gesamte Disney-Universum geht, dann dürfte eher Minnie Maus „Entenhausens First Lady“ sein. Doch den Bereich Comic dominiert die Entendame Daisy Duck.

Die Disney-Anthologien

Diese hieß zunächst Donna Duck und hatte ihren ersten Auftritt 1937 im Zeichentrickfilm Don Donald hatte. Den Namen Daisy erhielt sie erst drei Jahre später im Cartoon Mr. Duck Steps Out. Bereits kurz danach – am 4. November 1940 – trat sie auch erstmals im Comic auf, in einem von Al Taliaferros Zeitungsstrips.

Die Disney-Anthologien
© 2018 Disney Enterprises, Inc.

Den Auftakt der Anthologie bilden dann auch einige von Taliaferros kunstvollen Short Stories aus dem Jahre 1940, die von den ersten Begegnungen zwischen Daisy und Donald erzählen. Natürlich sind auch Comics von Carl Barks enthalten, der einige schöne Storys über die Rivalität von Donald und Gustav Gans beim Wettbalzen um Daisy geschrieben hat. Bemerkenswert ist auch ein Auszug Aus Daisy Ducks Tagebuch. In dieser Reihe bemühte sich der US-Verlag Dell 1960 eher vergeblich darum, Comichefte auch für Mädchen interessant zu machen. Ein Jahrzehnt später versuchte sich Daisy als Superheldin Phantomime die Feministin und auch ansonsten enthält der Band einige schöne Beispiele dafür, wie die Disney-Comics sich an aktuellen Trends orientieren.

Die Disney-AnthologienDie jeweils 430-seitigen Anthologien zu Micky Maus, Donald Duck, Goofy, Daisy Duck und Onkel Dagobert sind eine interessant zusammengestellte Mischung aus Texten und Comic-Geschichten. Cover und Rückseiten gestaltete mit Ulrich Schröder einer der besten Disney-Zeichner. Für die Bände spricht auch, dass sie ein durchgehendes Motiv auf dem Buchrücken haben.

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Disney-Anthologien: Goofy

Die Egmont Comic Collection erfreut uns mit fünf schön aufgemachten Disney-Anthologien zu den populärsten Figuren aus dem Hause Disney. Eine schöne runde Sache ist das Buch zu Goofy. Enthalten sind unter dem Motto „Vom Sidekick zum Star“19 Comics aus 9 Jahrzehnten.

Die Disney-Anthologien

Die Figur trat bereits in einem Zeichentrickfilm von 1932 auf und trug zunächst auch im Comic den Namen Dippy Dawg. Die ersten Comics zeichnete Floyd Gottfredson, von dem in der Anthologie zwei Geschichten enthalten sind, wobei die längere Story Ihr erster Fall in Schwarzweiß zum Abdruck kommt.

Die Disney-Anthologien
© 2018 Disney Enterprises, Inc.

Natürlich wird auch Supergoof gewürdigt, der mit zwei Geschichten vertreten ist und in den 60er Jahren parallel zur Hochzeit der Marvel Comics entstand. In seinem ersten von Paul Murry gezeichneten Auftritt ist Supergoof noch nicht mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, sondern Goofy zieht Cape und Longjohns (Ganzkörperunterwäsche) an, weil er sich für unbesiegbar hält. Erst nach und nach entwickelte sich ein eigener kleiner Superhelden-Kosmos mit Super-Erdnüssen, die Goofy in seiner Mütze versteckt, und dem superschlauen Neffen Alfons als jugendlichem Sidekick.

Die Disney-AnthologienDie jeweils 430-seitigen Anthologien zu Micky Maus, Donald Duck, Goofy, Daisy Duck und Onkel Dagobert sind eine interessant zusammengestellte Mischung aus Texten und Comic-Geschichten. Cover und Rückseiten gestaltete mit Ulrich Schröder einer der besten Disney-Zeichner. Für die Bände spricht auch, dass sie ein durchgehendes Motiv auf dem Buchrücken haben.

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Disney-Anthologien: Donald Duck

Die Egmont Comic Collection erfreut uns mit fünf schön aufgemachten Disney-Anthologien zu den populärsten Figuren aus dem Hause Disney, wobei bei der Ausgabe zu Donald Duck unter dem Motto „Die Ente – Die Legende“ natürlich aus dem Vollen geschöpft werden kann.

Die Disney-Anthologien

Doch es ist schwer nachvollziehbar, dass die Zusammenstellung nur einen sehr klein reproduzierten Onepager von Al Taliaferro enthält und gar nichts von Don Rosa, der aber in der Onkel-Dagobert-Anthologie zum Zuge kommt. Dafür wird Carl Barks mit den zwei 10-seitigen Geschichten Die fabelhafte Hasenpfote und Der Fluch des Albatros, sowie dem Abenteuer Der goldene Helm gebührend gewürdigt.

Die Disney-Anthologien
© 2018 Disney Enterprises, Inc.

Ansonsten sind noch Jack Bradbury, Tony Strobl, Romano Scarpa, Luciano Bottaro, Massimo De Vita, Maximino, Daan Jippes, Freddy Milton, Vicar, William Van Horn, Daniel Branca, Giorgio Cavazzano und Arild Midthun vertreten. Auch der deutsche Zeichner Volker Reiche (Strizz) ist mit der Story Ritterliche Zeiten dabei. Ein Höhepunkt ist die vom Finnen Kari Korhonen geschriebene Geschichte Das Bildnis des Donald Duck, die von 12 Zeichnern in Szene gesetzt wurde, die sich auch selbst karikiert haben!

Die Disney-AnthologienDie jeweils 430-seitigen Anthologien zu Micky Maus, Donald Duck, Goofy, Daisy Duck und Onkel Dagobert sind eine interessant zusammengestellte Mischung aus Texten und Comic-Geschichten. Cover und Rückseiten gestaltete mit Ulrich Schröder einer der besten Disney-Zeichner. Für die Bände spricht auch, dass sie ein durchgehendes Motiv auf dem Buchrücken haben.

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